Kurzweilige Familienwanderung oder mehrtätige Hochgebirgstour von Hütte zu Hütte – in Innsbruck lässt sich das klassische Städtetrip-Programm zwischen Sightseeing und Shopping sowie Kultur und Kulinarik spielend leicht mit intensivem Naturerlebnis kombinieren.

2017-05-23_ibk_wandern3„Hauptstadt der Alpen“ – dieser Beiname klingt vielversprechend. Er weckt Assoziationen von atemberaubenden Gipfeln, unberührter Natur und alpinem Lebensgefühl, aber gleichzeitig lässt er auf alle Annehmlichkeiten schließen, die eine Metropole verspricht. Vormittags noch im Museum, in der kaiserlichen Hofburg oder beim Shoppen im Stadtzentrum, und nachmittags oben am Berg – bei alpinen Spezialitäten und herrlichem Ausblick über die Stadt. In Innsbruck verbinden sich die Vorzüge alpiner Bergnatur mit urbanem Lifestyle, in kürzester Zeit gelangt man vom historischen Stadtzentrum hinauf ins unberührte Gebirge.

Wanderspezialist und Geschäftsführer der Alpinschule Innsbruck Ambros Gasser – übrigens auch verantwortlich für die Organisation des Gratis-Bergwanderprogramms, das Innsbruck-Gäste mit der Welcome Card nützen können – verrät die fünf schönsten Wanderungen in und um Innsbruck:

Für Groß und Klein: Umbrüggler – und Arzler Alm
Die Hungerburgbahn bringt die Wanderer (auch inklusive Kinderwagen) komfortabel vom Stadtzentrum aus hinauf zum Ausgangspunkt dieser familienfreundlichen Wanderung. Von der Hungerburg ist die Umbrüggler Alm in einer guten halben Stunde Fußmarsch zu erreichen und überrascht mit ihrem architektonisch-cleanen und doch gemütlichen Flair. Der breite, an vereinzelten Stellen etwas steilere Anstieg ist auch mit Kinderwagen gut begehbar. Nach der Einkehr auf der „modernen“ Umbrüggler Alm bietet es sich an, noch 30 Minuten bis zur „klassischen“ Arzler Alm dranzuhängen. Dort warten Streichelzoo, Spielplatz und ebenfalls eine erstklassige Speisekarte mit regionalen Köstlichkeiten. Zurück geht es dann nur mehr bergab bis zur Hungerburg und von dort mit der Hungerburgbahn hinunter ins Stadtzentrum.

TOURENDATEN:
Höhendifferenz: Von der Hungerburg bis zur Umbrüggler Alm sind ca. 300 Höhenmeter bergauf zu bewältigen, bis zur Arzler Alm kommen noch einmal ca. 50 Höhenmeter dazu.
Streckenlänge:  gesamt ca. 7 km
Schwierigkeitsgrad: leicht
Gehzeit: unter einer Stunde zur Umbrüggler, ca. 30 Minuten weiter zur Arzler Alm. Von der Arzler Alm hinunter zur Hungerburg sind noch einmal 30 Minuten zu kalkulieren. Mit der Auffahrt/Abfahrt mit der Hungerburgbahn und ausgiebigen Pausen sollte man insgesamt mindestens einen halben Tag einrechnen.
Charakter der Tour: Es handelt sich um eine leichte Tour, die man auch gut mit Kindern machen kann. Die ganze Runde kann auch über Forstwege bewältigt werden, folglich ist die Tour auch für Kinderwägen geeignet.

Für Genusswanderer: Der Zirbenweg
Ein Weg mit vielen Superlativen und Begeisterungsgarantie: er beginnt nach der Fahrt mit der Gondelbahn (Einstieg: Igls) beim Schutzhaus am Olympiaberg Patscherkofel auf 1.964, führt durch den größten Zirbenbestand der Alpen, ist für nahezu jedermann gut begehbar und endet nach rund zweieinhalb Stunden Fußmarsch an der idyllischen Tulfeinalm. Und das Beste: die sieben Kilometer lange Strecke verläuft ohne wesentliche Höhenunterschiede entlang der Waldgrenze, der Auf- und Abstieg lässt sich bequem mit der Seilbahn oder dem Sessellift bewältigen, sowohl von Igls aus bis zum Schutzhaus am Patscherkofel als auch von der Tulfeinalm hinunter ins Tal nach Tulfes. Dafür sind atemberaubende Ausblicke über das Inntal und auf das gegenüberliegende Karwendelgebirge permanente Begleiter entlang des Weges.

Der Weg kann übrigens in beide Richtungen begangen werden – und egal wo man startet, mit öffentlichen Verkehrsmitteln gelangt man retour zum Ausgangspunkt, tagsüber verkehren regelmäßig Busse zwischen Tulfes und Igls. Dafür gibt es auch ein eigenes Kombi-Ticket, das die Benützung der Liftanlagen und Busse inkludiert. Wer Lust auf eine ausgiebigere Tour hat, kann den Weg natürlich auch hin und zurück marschieren – auch das ist an einem Tag gut machbar.

TOURENDATEN:
Höhendifferenz: 430 Höhenmeter (ca. 200 m im Aufstieg, rund 100 m im Abstieg
Schwierigkeitsgrad: leicht bis mittel
Streckenlänge: 7 km
Gehzeit: reine Gehzeit ca. 2,5 Stunden – für die „Zirbenweg-Runde“ inkl. Rückfahrt zum Ausgangspunkt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sollte man auf jeden Fall einen ganzen Tag einplanen.
Charakter der Tour: Der Zirbenweg ist für Familien wie für Bergfexe gleichermaßen attraktiv. Die wohltuende Wirkung des aromatischen Zirbenduftes offenbart sich nirgends so intensiv wie an ihrem Ursprung mitten in einem der ältesten und größten Zirbenwälder der Welt. Rechts vom Patscherkofel Schutzhaus befindet sich auch Europas höchstgelegener botanischer Schaugarten. Ein kurzer Abstecher lohnt.

Weitere Info: www.patscherkofelbahn.at/de/sommer/zirbenweg

 

Fotos: Innsbruck Tourismus; tirol.at;