Das neue von Alessandro Mendini gestaltete Eierpfännchen „Tegamino”, aus der Frühjahr/Sommer-Kollektion 2018 von Alessi, erzählt eine nette Anekdote: Mit dem Entwurf versucht Mendini die Legende, als mäßig talentierter Koch nicht einmal ein Ei zubereiten zu können, zu widerlegen. Für das Design der Eierpfanne ließ er sich von einem Spiegelei inspirieren.

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„In Kürze wird die Eierpfanne Tegamino von Alessi auf dem Markt sein. Dann werde ich persönlich […] den Versuch  […] unternehmen, mein Trauma mit dem ruinierten Spiegelei in der Oma-Aluminiumbratpfanne loszuwerden. Ich werde mit einem falschen Bart die Wohnung verlassen, ein Alessi-Geschäft aufsuchen und mir den Tegamino kaufen: Denn normalerweise besitze ich keine Objekte, die ich selbst entworfen habe. Dann gehe ich in einen Coop-Supermarkt, um mir ein Ei zu kaufen. Zurück zu Hause werde ich mich einschließen, nach vielen Jahren das Experiment wiederholen und mir schlussendlich ein Spiegelei in MEINER Eierpfanne braten. In der Hoffnung auf ein Wunder”, so Alessandro Mendini im Interview für „La Repubblica”, 02.12.17. 

Alberto Alessi: „Alessandro Mendini isst wenig, aber er ist ein scharfsinniger und sehr angenehmer Tischgast, der sich mit den Jahren zu einem kultivierten Gourmet entwickelt hat. Mit ihm essen zu gehen ist immer eine schöne Sache: Man plaudert, tauscht Notizen und Meinungen aus und tratscht ein bisschen. Ich fühle mich danach immer bereichert. Mit dem „Tegamino“ hat er nun, mit Unterstützung des Gastronomen Alberto Gozzi, eine Eierpfanne mit Deckel entworfen, die eine bessere Zubereitung dieses einfachen Gerichts erlaubt. Das Projekt ist die Probe aufs Exempel und widerlegt die ‚Legende’, dass Mendini sich nicht einmal ein Ei braten kann!“

Sogar die Leute, die nicht allzu vertraut mit dem Küchenherd sind, können mit „Tegamino“ kleine Wunder vollbringen. Die von Alessandro Mendini mit der Beratung des Experten Alberto Gozzi entworfene „Tegamino“ ist eine Pfanne für ein einfaches und allgegenwärtiges Lebensmittel: Eier. Mendini erzählt: “Ich machte mich also zusammen mit Alberto Gozzi daran, die Geschichte des Spiegeleis zu erforschen, vom Mittelalter und der Renaissance, über Barock und den italienischen Liberty-Jugendstil bis hin zu Faschismus und Neuzeit. Wir studierten die Metalle der Bratpfannen, ihre Dicke, Deckelformen, Abmessungen, Entfernungen von der Flamme und die Minuten und Sekunden für die optimale Zubereitungsdauer. Die außergewöhnliche Eierpfanne, die schließlich unseren Bestrebungen entsprungen ist, spiegelt die maximale Perfektion wider, die für das Braten eines Spiegeleis erforderlich ist. Um ganz sicherzugehen, wurden berühmte Chefköche diverser Stilrichtungen in die Firma einbestellt, um ihre Versuche, Beobachtungen und Kritiken anzubringen. Nach mehreren Sichtkontrollen und Testläufen fanden unsere Mühen schließlich eine einstimmige und begeisterte Abnahme“.

„Tegamino“ entspricht in der Formgebung seiner Funktion: Der Umriss des Objekts spiegelt tatsächlich die Form eines aus der Schale entlassenen Eis wider, das auf die Zubereitung in der Pfanne wartet. „Tegamino“ wurde aus einer Dreifachlegierung gefertigt und hat einen Deckel aus rostfreiem Edelstahl; die Pfanne eignet sich perfekt für die effiziente Zubereitung von Eiern jeglicher Art. Das ausgefeilte Design verlockt außerdem dazu, die Eier direkt aus der Pfanne zu genießen. 23,5 x 17,4 cm – Höhe 8 cm

Fotos: Tegamino mit Alessandro Mendini, Alessi (c) Carlo Lavatori; Pfanne: Tegamino (c) Walter Zerla