Der unbekannte Bruder – Viktor Mann & ein geniales Familienprorträt

51qweejNzTL._SX309_BO1,204,203,200_Der Südverlag legt Viktor Manns Bildnis der Familie Mann „Wir waren fünf“ neu auf. Manfred Bosch liefert dazu ein eindrückliches Nachwort, räumt mit Vorurteilen gegenüber dem Autor aufräumt, der im Schatten seiner Schriftsteller-Brüder Heirnich und Thomas stand.

Seit seinem Erscheinen im Jahre 1949 hat sich „Wir waren fünf“ als ein Standardtitel der Mann-Literatur bewährt, wiewohl über Viktor Mann so manch absprechendes Urteil gefällt wurde. Die vorliegende Neuausgabe versucht in ihrem Nachwort eine korrigierende Perspektive und zeigt auf, was am jüngsten der Mann-Brüder im Sinne einer gerechteren Einschätzung seiner Person gut zu machen bleibt.

Viktor Mann, der jüngste der drei Brüder, in Bayern herangewachsen, von der Pike auf gelernter Landwirt, Agrarexperte und als solcher im Bankfach tätig, blieb auch in den Jahren, als seine Brüder ‚Staatsfeinde‘ waren, trotz mancher Fährnisse im Lande.

Quasi als „literarischen Quereinsteiger“ – wollte sich der jüngste Bruder Heinrich und Thomas Manns noch vor Vollendung dieses Buches selbst vorgestellt sehen. Und doch beweist „Wir waren fünf“, dass Viktor Mann mit seinen ganz anderen Voraussetzungen, mit seiner gleichwohl großen, humorvollen Erzählergabe Teil jener erstaunlichen Familie ist, in der das Schreiben ein „erbliches Laster“ (Klaus Mann) war.

11397811_artikel-thumb_1oMB4Z_oA8k6y„Wir waren fünf“ ist eine fesselnde, vielfach überraschende Biografie der großen Lübecker Familie – geschrieben von einem, der selbst kein Schriftsteller war. Viktor Manns Chronik erscheint im Südverlag als komplett überarbeitete, erweiterte Neuausgabe.

Das Bild zeigt (von links) Heinrich, Thomas, Carla und Julia Mann 1885 – fünf Jahre später kam Viktor Mann auf die Welt. | Bild: Scheerer / dpa

11397812_artikel-thumb_1oMB4Z_RjUZh7Viktor Mann war der jüngste der Mann-Brüder – geboren 1890, gestorben 1949.

 

Titelfoto: aus dem Film „Die Manns – Ein Jahrhundertroman“, ein dreiteiliger deutscher Fernsehfilm von Heinrich Breloer aus dem Jahre 2001. Familienfoto vor der „Villa Mann“ in München. Von links: Alfred Pringsheim (Rudolf Wessely), Hedwig Pringsheim (Anne Marie Blanc), Golo Mann (Philipp Hochmair), Thomas Mann (Armin Mueller-Stahl), Katja Mann (Monica Bleibtreu), Monika (Stefanie Stappenbeck), Klaus (Sebastian Koch) und Thomas‘ Schwester Lula (Angelika Thomas).  WDR / Bavaria / Sibylle Anneck

Foto Viktor Mann: © Südverlag GmbH