Ist es wissenschaftlich erwiesen, dass Wetterumschwünge Kopfschmerzen oder Migräne auslösen, oder leiden Kopfschmerzbetroffene hier vielleicht unter ‚Self-fulfilling Prophecies‘?

Da Kopfschmerzen gerade unter Jugendlichen ein ernst zu nehmendes Problem darstellen – immerhin leiden 75% der Jugendlichen regelmäßig unter Kopfschmerzen* – hat es sich die Initiative Schmerzlos, eine Aufklärungskampagne von Reckitt Benckiser, zum Ziel gesetzt, in Kooperation mit medizinischen Experten wissenschaftlich fundierte Informationen zu kommunizieren und gängige Mythen mit Fakten zu erklären.

Initiative Schmerzlos-Experte Assoc. Prof. Priv. Doz. Dr. Gregor Brössner, Facharzt für Neurologie und neurologische Intensivmedizin, Präsident der Österreichischen Kopfschmerzgesellschaft (ÖKSG) und Leiter der Ambulanz für Kopf- und Gesichtsschmerzen an der Univ. Klinik für Neurologie, Innsbruck, dazu:

„Wetterfühligkeit und Wetterveränderungen zählen zu den am häufigsten angegebenen subjektiven Triggern für Migräneattacken. Dabei hat sich aber keine Regelhaftigkeit herausgestellt: Während der eine auf hohen Luftdruck reagiert, reagiert der andere auf niedrigen Luftdruck. Für Deutschland ist festgestellt worden, dass signifikant mehr Migräneattacken auftreten, wenn es größere Veränderungen in der Lufttemperatur gibt, die Richtung der Änderung scheint dabei egal. Ansonsten gibt es Hinweise, dass bestimmte Wetterlagen wie das Föhnwetter Migräneattacken auslösen könnte. Dies ist aber nie vorhersagbar. Außerdem kann nicht sicher gesagt werden, ob wirklich das Wetter oder nur die Erwartung als Auslöser dienen. Somit bleibt ‚das Wetter‘ ein häufig genannter Auslöser für Migräne, allerdings ist der eindeutige wissenschaftliche Beweis, wie das Wetter die Pathophysiologie der Migräne beeinflussen könnte, völlig unklar.“

*meinungsraum.at im Auftrag von Initiative Schmerzlos: Kopfschmerzen bei Jugendlichen in Österreich, Wien.
Stand: Februar 2016

 

Foto: Initiative Schmerzlos Experte Prof. Gregor Brössner/ikp