400px-Durchausheftung

Besonders Faden gebundene Bücher sind Kunstwerke sind. Wir können uns auch gut daran erinnern, wie schwierig es war, noch vor 20 Jahren ein Magazin zu machen. Welch unglaubliche Entwicklung! Wir gehen – dem Buch zu Ehren – zurück in die Geschichte …

Das Heften von Büchern ist die Verbindung der einzelnen Papierseiten oder der gefalzten Papierbögen zu einem Heft oder Buchblock. In den meisten Fällen wird dazu ein Faden (Fadenheftung) oder ein Draht (Drahtheftung) verwendet. Das Heften erfolgt generell nach dem Zurichten der Lagen und dem Anbringen der Vorsätze. Auf das Heften folgt das Ableimen des Buchrückens. Beim Heften sind immer die Fadenstärke und das Papier des Buchblocks zu beachten. Ein zu dicker Faden bei zu hartem Papier führt zu einer zu hohen Steigung im Buchblock, d. h. dass der Buchblock am Buchrücken sehr viel dicker ist als am Vorderschnitt.

Die ersten Heftungen erfolgten ohne Bünde. Das verbindende Glied zwischen den einzelnen Lagen war der Heftfaden. Mit Aufkommen der Holzdeckel war diese Verbindung aber nicht mehr stabil genug; es wurden Bünde eingeführt, die nicht nur den Buchblock stabilisierten, sondern auch zu einer besseren Verbindung zwischen Buchblock und Buchdeckel führten. Diese frühen Heftungen hatten noch keinen Fitzbund; die Aufgabe des Fitzbundes übernahmen zunächst die Kapitale. Sie wurden während der Heftung mit umwickelt.

Bei anderen mittelalterlichen Heftarten lagen die Bünde auf dem Rücken auf und waren daher auch durch das Einbandmaterial – der feste Rücken – sichtbar und teilten den Rücken in Felder. Erst im 16. bis 17. Jahrhundert wurde versucht, einen möglichst glatten Rücken zu erhalten. Man ging dazu über die Bünde im Rücken zu versenken; der Rücken wurde eingesägt. Mit dem Aufkommen der Bänder und des hohlen Rückens konnte ein ebenso glatter Rücken erreicht werden, sodass heute nur noch in Einzelfällen die Bünde im Rücken versenkt werden.

Im Laufe der Industrialisierung wurde schließlich auch die Heftung mechanisiert. Durch Heftmaschinen wurde der zeitraubende Prozess des Heftens deutlich verkürzt. Heute werden die meisten Bücher nicht mehr mit Faden oder Draht geheftet, sondern klebegebunden. In der Handbuchbinderei wird in der Regel mit Hilfe der Heftlade mit einem leicht gewachsten Zwirnfaden auf Bünde geheftet. Zunächst wird die Bundeinteilung vorgenommen, d. h. die Position von beiden Fitzbünden und der Heftbünde festgelegt. Die Bünde werden dann in den bestimmten Positionen in der Heftlade fixiert. Bei der anschließenden Heftung wird die Durchaus- oder Wechselheftung angewendet. Man beginnt generell mit der letzten Lage …