Etwas fehlt. Jemand ist gegangen. Zurück bleiben Phantomschmerzen. Auch seiner selbst ist sich der namenlose Erzähler nicht mehr sicher. Und weil er die Geister, die er heraufbeschworen hat, nicht so einfach wieder loswird, heißt er sie willkommen. Verlusterfahrungen, angeschlagene Beziehungen und brüchig gewordene Sicherheiten – nichts ist für ihn mehr tabu im Grenzgebiet zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Was zuerst nur schemenhaft zu erahnen ist, nimmt allmählich Gestalt an. „Das Unheimliche ist die Wiederkehr des Vertrauten in einer neuen Verkleidung. Jedes Laken verwandelt sich, wenn lange genug nicht gewaschen, in ein Gespenst.“

Gespenster zählen
Martin Peichl, Matthias Ledwinka
1. Auflage, Kremayr & Scheriau 2021
Durchgehend vierfarbig mit Fotografien, 160 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
Preis: 22 Euro
ISBN: 978-3-218-01282-9

Martin Peichls Texte und Matthias Ledwinkas Fotografien sind Nachrufe auf Gefühle, Schilderungen von Zuständen, mit Menschen verbundene Hoffnungen und bilden einen Atlas der Verlassenschaften. Seite für Seite entfaltet sich eine emotionale Landkarte, die mal leichtfüßig, mal erdenschwer, aber immer sehnsüchtig durchschritten wird.

Schöner Sterben in Wien

Rache aus der Vergangenheit: Vor Jahren hat die Wiener Reporterin Lilly den Unfalltod ihres Mannes und dessen Geliebter vertuscht. Nun der Schock: Jemand weiß Bescheid. Auf der Suche nach den Hintergründen stößt Lilly gemeinsam mit ihrem urigen Kameramann Ferdl und dessen cleverer Nichte Marlena auf einen Mörder, der mit Botox tötet. Ihre Jagd führt sie zu einer dubiosen Schönheitsklinik am Attersee – und zu jahrelang geschürtem Hass, tödlicher Eitelkeit und einer Wahrheit: Wer schöner stirbt, ist trotzdem tot.

Schöner Sterben in Wien
Dagmar Hager
GMEINER Verlag 2021
Klappenbroschur, 410 Seiten, 13,5 x 21 cm
Preis: 15,50 Euro
ISBN: 978-3-8392-0077-3

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