Umweltschutzorganisation fordert rasche nationale Umsetzung –  Pfandsystem für Plastikflaschen in Österreich unumgänglich

Greenpeace bewertet die heute, 19.12.18, präsentierte endgültige Plastik-Richtlinie als positiv, sieht jedoch auch einige Schwachstellen. Es sollen künftig mehrere Produkte aus Wegwerfplastik in der EU verboten sowie die Produktion von einigen Kunststoff-Produkten reduziert werden. Auch sollen Hersteller von Wegwerfplastik finanziell dafür mit aufkommen, dass der von ihnen verursachte Plastikmüll beseitigt und verwertet wird. Bei der verpflichtenden Sammelquote einigte man sich auf 77 Prozent bis 2025 und 90 Prozent bis 2029. Greenpeace fordert Umweltministerin Elisabeth Köstinger auf, auch noch in der aktuellen Legislaturperiode ein verpflichtendes Pfandsystem für Plastikflaschen einzuführen.

Nunu Kaller, Expertin für Konsumfragen bei Greenpeace in Österreich: „Mit der Plastik-Richtlinie hat die EU einen wichtigen Wurf gemacht, um Wegwerfplastik zu reduzieren. Doch der ursprüngliche Entwurf wurde von der Plastiklobby und einigen nationalen Regierungen bedeutend verwässert.” Die ursprünglich ins Spiel gebrachten Reduktionsziele für Essensbehälter und Becher sind während der Verhandlungen gefallen, genauso wenig gibt es die Verpflichtung für EU-Mitgliedsstaaten, nationale Ziele dafür festzulegen. “Zu Bechern gibt es bereits einige begrüßenswerte Initiativen auf Gemeindeebene in ganz Österreich – ein klares Signal an Ministerin Köstinger, sich auch auf Bundesebene dieser Thematik anzunehmen”, sagt Kaller.

Auch haben die EU-Mitgliedsländer bis 2029 Zeit, um eine verpflichtende Sammelquote für Plastikflaschen von 90 Prozent einzuführen, bis 2025 müssen nur 77 Prozent der Plastikflaschen eingesammelt werden. „Wir fordern Umweltministerin Köstinger auf, so bald wie möglich ein Pfandsystem für Plastikflaschen einzuführen. Die Sammelquote kommt in jedem Fall, wenn auch verzögert. Neunzig Prozent können nur mit einem Pfandsystem erreicht werden. Das eine solche Maßnahme rasch zu Erfolgen führen kann, haben bereits andere Länder wie etwa Litauen vorgemacht”, sagt Kaller.

Am kommenden Donnerstag wird die Richtlinie von den UmweltministerInnen der EU-Staaten unterzeichnet. Spätestens mit 2021 müssen die Mitgliedstaaten das Gesetz auf Länderebene umsetzen. Und es bleibt noch viel zu tun … KREATIVE Lösungsansätze inklusive – siehe Titelbild …

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