Zuhause ist es nicht nur am schönsten, sondern auch am sichersten?

Weit gefehlt – denn bei Spiel, Spaß und Sport in den eigenen vier Wänden verunglücken jährlich mehr Menschen als im Straßenverkehr. Wie man sich vor Verletzungen im Haushalt schützen kann und wie man Schnittwunden, Verbrennungen und Co. behandelt.

Trautes Heim, „Un“glück allein?
Laut dem Statistischen Bundesamt kommt es jährlich zu mehr als 5 Millionen Unfällen im eigenen Zuhause – und leider kommen nicht alle Verunglückten dabei heil davon: Mittlerweile sterben mehr Menschen bei Haushaltsunfällen als im Straßenverkehr. Kinder und Senioren ziehen das Unglück dabei besonders häufig an. Selbstüberschätzung, Leichtsinn oder menschliches Versagen zählen zu den häufigsten Ursachen für zum Teil schwere Verletzungen. Hierbei lässt sich auch ein saisonales Muster erkennen: Während in den Wintermonaten Verbrennungen häufiger auftreten, verletzen sich viele Menschen im Sommer beim Heimwerken oder der Gartenarbeit.

Sich ins Unglück stürzen
Rund 80 % aller Verletzungen im Haushalt sind Stürze. Besonders ältere Herrschaften haben ein erhöhtes Sturzrisiko, denn im Alter nehmen Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit ab. Kabel und Stühle werden für sie schnell zu Stolperfallen. Einer Untersuchung zufolge stürzen etwa 30 % der über 65-Jährigen mindestens einmal im Jahr. Hilfsmittel wie Haltegriffe, rutschfeste Bodenbeläge, Gehstöcke oder Rollatoren können ihren Alltag erleichtern. Wenn es trotzdem zu einem Sturz kommt, ist es wichtig, den verletzten Körperteil ruhig zu stellen und ihn zu umpolstern. Bei Verdacht auf einen Bruch sollte man einen Arzt aufsuchen.

Brandgefährlich
In Haushalten mit Kindern können auch scheinbar harmlose Elektrogeräte wie Wasserkocher oder Toaster leicht zu einer großen Gefahrenquelle werden. Brandwunden entstehen durch die übermäßige Einwirkung von Hitze und unterscheiden sich nach Schweregrad: Ist die Verbrennung nur leicht, ist die Haut gerötet und schmerzt. Hier reicht es aus, die Haut zu kühlen und sie mit einer Wund- und Brandsalbe zu versorgen. Bei schweren Verbrennungen hingegen bilden sich Brandblasen und Wundwasser. Sind sie großflächig, sollten sie in jeden Fall vom Arzt versorgt werden. In Familien mit Kindern sollten aus Sicherheitsgründen keine Geräte in deren Reichweite aufgestellt werden bzw. Kinder sollten sich nur unter Aufsicht in der Küche etc. aufhalten.

Und Schnitt!
Schnittwunden zählen zu den häufigsten Verletzungen im Haushalt. Je nach Tiefe können nicht nur die oberen, sondern alle Hautschichten verletzt werden und die Wunde unterschiedlich stark bluten. Dabei spült das austretende Blut Bakterien aus der Wunde und verhindert so, dass es zu einer Infektion kommt. Um jedoch einen größeren Blutverlust zu vermeiden, wird eine sterile Kompresse auf die Wunde gedrückt. Zur Wundreinigung und -versorgung ein desinfizierendes Spray oder Salbe nutzen. Anschließend wird die Wunde mit einem Pflaster oder einem Wundverband verbunden.

Quelle: medicalpress.de, Foto: absolutfamilie.de