Vespa-Erfinder Piaggio entwickelt „Gita“ und „Kilo“ 

Schon die ersten beiden Projekte des neuen Kompetenz- und Entwicklungszentrums „Piaggio Fast Forward“ in den USA stellt die Welt der individuellen Mobilität auf den Kopf: Mit den beiden preisgekrönten autonomen Transportfahrzeugen GITA und KILO zeigt Piaggio schon heute, wie in Zukunft Lasten bequem transportiert werden können und Techniklösungen das Leben einfacher machen. 

Das 1884 gegründete Unternehmen Piaggio hat mit der Erfindung der Vespa im Jahr 1946 die individuelle Mobilität auf unserem Planeten von Grund auf verändert. Piaggio ist heute Innovationsführer im Bereich der motorisierten Zweiräder (Vespa, Moto Guzzi, Gilera, Derbi) und ist mit der Präsentation des Piaggio Wi-Bike im Jahr 2016 auch mit einem vernetzten Konzept in das E-Bike-Segment eingetreten. Die Vespa Elettrica, eine elektrische Version des beliebtesten Motorrollers der Welt, wird derzeit für die Serienproduktion vorbereitet. Das italienische Traditionsunternehmen betreibt seit dem Jahr 2015 in den USA (Boston, Massachusetts) auch ein Hightech-Entwicklungs- und Kompetenzzentrum mit dem Namen „Piaggio Fast Forward“. Aufgabe des Tochterunternehmens ist keine geringere als die Neuerfindung der individuellen Mobilität. So wurden die Transportfahrzeuge bei den “2017 MITX Awards”, einer der bedeutendsten amerikanischen Preise in Bereich Technologie und Innovation, in der Kategorie „Disruptive Genius“ ausgezeichnet. Piaggio erhielt den begehrten Preis aufgrund seines unkonventionellen und innovativen Denkens, das neue Grenzen erforscht.

Piaggio_GITA_2017_09 Piaggio_GITA_2017_16GITA und KILO: Zwei kräftige Helfer 

Die Piaggio-Gruppe präsentierte die ersten beiden Produkte aus der Hightech-Ideenschmiede: GITA und KILO sind zwei autonome Lasten-Transporter, die ihren Nutzerinnen und Nutzern selbstständig folgen können und mit ihnen kommunizieren. Die beiden Produkte sind lernfähig und können sich nach einer kurzen Erkundungsphase mit einem menschlichen Begleiter in einem Gebiet selbstständig bewegen. Die kleinere GITA kann bis zu 18 Kilogramm Gewicht transportieren, KILO bewegt mit einem Ladevolumen von 120 Litern rund 100 Kilo Beladung von A nach B. Die Reichweite der kugeligen Transporter beträgt bis zu 35 Kilometer, die Fahrzeuge können sich am Stand drehen und sind damit extrem wendig. In kartographierten Gebieten bewegen sich die Fahrzeuge bei Bedarf auch autonom und können mit Fußgängern oder auch einem Fahrrad locker mithalten. Im Prinzip haben beide Fahrzeuge den gleichen Einsatzradius wie ein Mensch im Rollstuhl, was besonders in den immer barrierefreieren Ballungszentren von Vorteil ist, wo Rampen, Aufzüge und weitere Maßnahmen zu einer nahezu uneingeschränkten Mobilität für radbetriebene Fahrzeuge führen. Der durchgehende Betrieb wird mit rund acht Stunden angegeben, bevor es an die Steckdose zum Laden geht.

„Piaggio ist seit über 130 Jahren Weltmeister der Innovationen, wenn es um das Thema Mobilität geht. Und dass diese Innovationskraft durch die Wurzeln des Unternehmens ausgerechnet mit italienischer Designkunst verbunden wurde, ist eine wunderbare Fügung der Geschichte. Die Projekte GITA und KILO sind das spektakuläre Ergebnis des Strebens danach, Menschen und ihr Verhalten tiefgründig zu verstehen, ihre Bedürfnisse zu ergründen und ihnen intelligente und wunderschöne Lösungen für ihre Mobilität anzubieten“, so Josef Faber, CEO der Faber GmbH, dem österreichischen Generalimporteur von Piaggio.

Smart Mobility: Kombination aus Robotik, Maschinenbau und Design 

Die beiden Fahrzeuge wurden entwickelt und gebaut, um den eingeschränkten Aktionsradius und die Transportkapazität des Menschen zu verbessern. GITA und KILO sind nicht nur Lastenfahrzeuge, sondern intelligente Mobilitätsplattformen, die unterschiedlichsten Bedürfnissen begegnen. Beide Transport-Roboter sind rundum mit Kameras ausgestattet und fertigen damit 3D-Karten der Umgebung an. Damit können die Fahrzeuge im vertrauten Umfeld autonom navigieren. Geöffnet und aktiviert wird das Fahrzeug mit dem Fingerabdruck des Besitzers und einem Code, das erlaubt auch das Parken der Fahrzeuge im Freien. Wenn also so ein rollender Roboter in einem Gebäude einmal nicht willkommen sein sollte, dann kann man GITA und KILO vor der Türe wie jedes andere Fahrzeug parken. Durch flächendeckend verbaute Kameras und Sensoren ist die Sicherheit garantiert.

Testlauf bis zur Serienreife 

In den nächsten sechs Monaten führt Piaggio Pilotprojekte mit den beiden Fahrzeugen an mehreren Universitäten und in Städten in den USA durch. Die Einsatzmöglichkeiten reichen vom Transport schwerer Lasten in Gebäuden oder im Freien, dem Einsatz für den Transport von schwerer Ausrüstung spezialisierter Berufsgruppen etwa in Krankenhäusern, Fabriken, großen Bürogebäuden oder auch ganz einfach zum Transport von Einkäufen nach Hause.

Weitere Informationen auf www.piaggiofastforward.com

Fotos Piaggio 2017