Locals verraten ihre Lieblings-Hotspots.
Jeder möchte sie, aber nicht immer sind sie leicht zu finden: Geheime Ecken, die bisher nur bei den Einheimischen bekannt sind. Bei Städtetrips nach London, Amsterdam oder Rom sind Insider-Tipps also heiß begehrt. Denn eine Stadt durch die Augen der Locals zu erleben, ist immer noch am authentischsten. Für alle, die nicht mit dem Touristenstrom schwimmen möchten, verraten Locals aus Málaga, Porto und Co. ihre ganz persönlichen Hotspots abseits der Massen.
New York City, USA
Wen es nach New York City zieht, der sucht nach coolen Bars, trendigen Boutiquen und jeder Menge Trubel. Denn der Big Apple macht seinem Namen immer wieder alle Ehre und ist vor allem eines: riesengroß. Zum Glück behalten die Einheimischen den Überblick. Sie schwören auf den obligatorischen Brunch mit Bagel und Flat White Kaffee in der 230 Fifth Rooftop Bar mit Blick auf das Empire State Building. Foodies bekommen aber auch im ebenso beeindruckenden Chelsea Market, einem edel renovierten Backsteinlagerhaus im hippen Meatpacking District, etwas Leckeres zwischen die Zähne. Etwas ruhiger ist es in der New York High Line, einer stillgelegten grün bewachsenen Hochbahntrasse mitten in Manhattan. Der öffentliche Park ist eine Erholungsanlage in der hektischen Großstadt und hält auf mehreren Ebenen viele kleine nachhaltige Bistros bereit. Auch im Paley Park lässt das leise Rieseln des beleuchteten Wasserfalls den Alltagsstress vergessen. Zwar kein Geheimtipp mehr, aber dennoch atemberaubend: die luftigen Höhen des Rockefeller Centers. Wer sich vorher informiert und Tickets zum Sonnenuntergang vorbestellt, wird sich aufs Neue verlieben, wenn die Nacht über New York City hereinbricht.
Rom, Italien
Die italienische Hauptstadt ist nicht nur kulturelles Zentrum, sondern auch für ihre kulinarischen Spezialitäten weltberühmt. Dazu gehört unter anderem der vollmundige Kaffee, den die Locals am liebsten an der Theke der traditionsreichen Kaffeerösterei Tazza d’Oro direkt neben dem Pantheon genießen. Doch auch für seine wunderschönen Fotomotive ist Rom mehr als bekannt. Einen ganz besonderen Blick auf die Kuppel des Petersdoms offenbart der Blick durch das Schlüsselloch am Eingang zum Orangengarten auf dem Hügel Aventin. Wer authentisch in das Leben der Einheimischen eintauchen möchte, ist im angesagten Viertel Trastevere auf der westlichen Seite des Tibers bestens aufgehoben. Die gelungene Mischung aus Tradition und Moderne bestimmt seinen Charme mit ausgefallenen Boutiquen und talentierten Straßenkünstlern. Für einen erfrischenden Aperitivo empfiehlt sich ein Stopp im Freniefrizoni. Bei einem anschließenden Spaziergang in der Abenddämmerung über den Hügel Gianicolo begleiten die Lichter Roms und der rauschende Brunnen aus dem Film „La Grande Belleza“ alle Nachtschwärmer.
Málaga, Spanien
Um in der Hafenstadt an der südspanischen Costa del Sol perfekt in den Tag zu starten, darf ein ausgiebiges Frühstück natürlich nicht fehlen. Damit die Fitness nicht darunter leidet, schwören Trendsetter auf gesunde Sandwiches und Smoothies im La Bella Julieta – das zudem noch sehr faire Preise anbietet. Wer anschließend über die Hafenpromenade spaziert, kann dort eine Runde Riesenrad fahren und den Blick über die Stadt und das Meer genießen. Als kleiner Snack für eine Pause am Strand empfiehlt sich frisches Obst aus der kunterbunten, luftigen Markthalle Mercado Central de Atarazanas. Wer am Abend zum Mirador de Gibralfaro hochwandert, wird bei Sonnenuntergang mit einer atemberaubenden Aussicht auf die Stierkampfarena und die ganze City belohnt. Bei einem erfrischenden Drink auf der Dachterrasse der Alcasabar oder bei köstlichen Tapas in der La Taberna de Cervantes lässt sich der Abend dann entspannt ausklingen.
London, England
London ist eine heißbegehrte pulsierende Stadt, in der ein Geheimtipp Gold wert ist. Insider haben verraten, dass auf dem traditionellen Borough Market auch Jamie Oliver hin und wieder seine Einkäufe erledigt. Der Food-Hotspot an der London Bridge diente sogar schon als Schauplatz für Dreharbeiten zu „Bridget Jones“ oder „Harry Potter“. Ebenso einen Besuch wert ist der höchstgelegene Garten Großbritanniens: der Sky Garden mitten im Distrikt City of London. Seine Aussichtsplattform liefert einen grandiosen Ausblick auf die Themse. Kostenlose Tickets gibt es hierfür auf der offiziellen Webseite. Wer zudem eine besonders malerische und weitgehend unentdeckte Ecke Londons kennenlernen möchte, sollte Little Venice im Stadtteil Maida Vale aufsuchen. Hier rückt das hektische Treiben bei einer Gondelfahrt weit in die Ferne. Fantastischen Kaffee gibt es bei Rosslyn Coffee und das Wild Food Café serviert leckere vegane Gerichte.
Stockholm, Schweden
In Schwedens Hauptstadt geben sich moderne Veranstaltungen und Ausstellungen die Klinke in die Hand. Das Fotomuseum Fotografiska präsentiert allerdings nicht nur tolle Kunstwerke an den Wänden, sondern auch einen wunderbaren Blick über Stockholm (vom Museumscafé aus). Bei schönem Wetter darf ein Besuch der Insel Djurgården natürlich nicht fehlen. Denn hier wartet nicht nur „Skansen“, das älteste Freilichtmuseum der Welt, sondern auch ein komplett restauriertes Holz-Kriegsschiff, das 333 Jahre lang auf dem Meeresgrund vor den Toren der Stadt lag. Wer ein Regen-Wochenende erwischt, sollte sich auf jeden Fall nicht die Fahrten mit der Metro („Tunnelbana“) durch Stockholm entgehen lassen ‒ denn jede Station ist ein Kunstwerk für sich. Die ultimative Entspannung in der Natur bieten unterdessen die Schäreninseln, wo die Einheimischen mit einer Zimtschnecke „Kanelbullar“ oder einer Kardamomschnecke „Kardemummabullar“ in der Hand bei Sonnenschein das süße Leben genießen.
Porto, Portugal
Fernab von den Touristenmassen kann man die portugiesische Küstenstadt Porto in den Gärten rund um den Palácio do Cristal von seiner idyllischsten Seite erleben. Hier laufen Pfaue frei über die grünen Wiesen und verschiedene Aussichtspunkte eröffnen einen fabelhaften Blick auf den Atlantik oder das Douro-Tal, die Heimat des portugiesischen Portweins. Auf der anderen Seite des Flusses liegt Gaia. Hier lassen sich die schönsten Abende verbringen, während die Sonne hinter der alten, malerischen Doppeldecker-Brücke „Ponte Dom Luís I“ untergeht. Auf der Suche nach typischem Fast Food empfehlen die Locals ein „Francesinha“ ‒ die Superlative des Sandwiches. Auch Kabeljau („Bacalhau“) steht in den authentischen Restaurants der Stadt ganz oben auf der Speisekarte. Ein „Pasteis de Nata“ to go zum Nachtisch ist danach ideal, um den Tag im sonnenverwöhnten Porto ausklingen zu lassen.
Amsterdam, Niederlande
Wer sich zunächst einen Überblick über Amsterdam verschaffen möchte, dem sei der kostenlose Zutritt zur öffentlichen Bibliothek ans Herz gelegt. Auf der Dachterrasse lässt sich das Zentrum bestens von oben begutachten und es warten tolle Fotomotive. Was bei nahezu keinem Touristen auf dem Plan steht, ist der Karthuizerhof. Für Einheimische unverständlich, befindet sich der größte „Hofje“ Amsterdams doch unweit des aktuell beliebtesten Viertels Jordaan. Hier trifft historische Architektur auf hübsche Bepflanzung und absolute Ruhe. Genauso entspannt ist der Botanische Garten mit einem der ältesten Gewächshäuser der Welt aus dem Jahr 1638. Als urbane Trendmetropole enttäuscht Amsterdam auch in Sachen Kulinarik nicht. Wer bei Lavina Good Food im Amstelveenseweg eine angesagte Smoothie Bowl oder einen Bananenpfannkuchen bestellt, blickt dabei zusätzlich auf eine fotogene Dschungelwand. Eet smakelijk!
Quelle: weekend.com
Fotos: Pixabay.com/wiggijo/davidecattini/Free-Photos/rmac8oppo/Skitterphoto