Veranstalter von Pauschalreisen müssen Geld binnen 14 Tagen rücküberweisen – Kunden sollten auf ihr Recht bestehen.

Gebucht war eine einwöchige Pauschalreise im August 2020. Vier Wochen vorab wurde sie vom Veranstalter storniert. Die Kunden forderten daraufhin die Retournierung ihres Geldes – bislang vergeblich. In der Rechtsberatung des Österreichischen Mobilitätsclubs treten immer wieder derartige Fälle auf, bei denen die Reiseveranstalter das Geld nicht erstatten, obwohl die Reise von ihrer Seite abgesagt wurde oder das kostenlose Storno seitens der Reisenden berechtigt war. „Die Veranstalter argumentieren nämlich immer wieder damit, dass die Fluggesellschaft ihren Teil des Reisepreises noch nicht an sie rückerstattet hätte – und eine Auszahlung an die Kunden erst im Anschluss daran erfolgen können“, erklärt ÖAMTC-Juristin Verena Pronebner. „Dieses Argument ist rechtlich jedoch vollkommen irrelevant. Für die Erbringung der geschuldeten Leistungen, inklusive des Fluges, ist rein der Reiseveranstalter verantwortlich und auch haftbar.“

Reiseveranstalter sind gesetzlich zur Rückzahlung verpflichtet

Der Veranstalter ist nach dem Pauschalreisegesetz zur unverzüglichen Rückzahlung, längstens aber binnen 14 Tagen, verpflichtet. „Dass diese Frist gerade im letzten Jahr teilweise nicht eingehalten werden konnte, dafür hat der Mobilitätsclub Verständnis. Aber dass die Kunden vom Veranstalter ihre Gelder so rasch wie möglich zurückerhalten müssen, steht außer Frage. Es kann nicht sein, dass Kunden oft monatelang hingehalten werden – und ihnen bewusst die Unwahrheit gesagt wird“, macht die Juristin deutlich. 

Auch Reisebüros und Buchungsplattformen agieren teilweise ähnlich. Sie sind aus rechtlicher Sicht zwar keine Schuldner, nehmen aber zumeist die Funktion des Erfüllungsgehilfen des Reiseveranstalters ein – demzufolge müssen auch sie die zu Unrecht einbehaltenen Kundengelder rasch zurückzahlen. Reisende sollten sich daher nicht vertrösten lassen, sondern auf ihr Recht bestehen. Die Juristen des Mobilitätsclubs unterstützen bei der Durchsetzung der Ansprüche. Die ÖAMTC-Rechtsberatung ist für Mitglieder kostenlos.

Foto: Pixabay.com/pasja1000