Abenteuerlustige erwartet in Tschechien ein verstecktes Reich der städtischen Unterwelten. Alte Stollen, Katakomben, Keller und Geheimverstecke bilden ein einzigartiges unterirdisches System aus Labyrinthen und verzweigten Gängen, in die Sie eintauchen können.
In Brünn können Sie gleich aus drei Varianten wählen
Brünn hält für abenteuerliche Besucher gleich drei faszinierende historische
Orte der städtischen Unterwelt darauf, von Ihnen entdeckt zu werden. Der Münzmeister-Keller (Mincmistrovský sklep) auf dem Stadtplatz Dominikánské náměstí, der zu einem weitläufigen System aus unterirdischen Gängen gehört und Ausstellungen sowie Installationen beherbergt, im Rahmen derer die Geschichte des Bergbaus vorgestellt wird.
Weiter erwarten Sie das Labyrinth unter dem Krautmarkt (Zelný trh) und das Beinhaus unter der Kirche des Hl. Jakob, das zweitgrößte zugängliche seiner Art in Europa.
Spannung und Abenteuer unter der Stadt Znojmo, dt. Znaim. Die Znaimer Unterwelt stellt mit ihren knapp 27 km Länge das größte unterirdische Gangsystem der Tschechischen Republik dar. Außer den klassischen Besucherrouten erwarten Sie auch drei adrenalingeladene Rundgänge mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades. In völliger Dunkelheit, nur mit einer Stirnlampe ausgestattet, werden Sie sich Ihren Weg durch Wasser und schmale Gänge bahnen oder beispielsweise auf Leitern in das dunkle Unbekannte steigen.
Die Unterwelt von Schloss Valtice. Im südmährischem Städtchen Valtice (dt. Feldsberg) erstrecken sich unter dem hiesigen Schloss historische Weinkeller mit einer Gesamtlänge von 900 m. Die Kellerräumlichkeiten wurden bereits im Jahr 1289 beim Bau des Minoritenklosters angelegt. Falls Sie eine Führung absolvieren, dann kommen Sie nicht nur in den Genuss einer geführten Weinverkostung, sondern können auch die Ausstellungen mit Weingläsern und Fossilien besuchen.
Fluoreszierender Gang unter der Stadt Jihlava (dt. Iglau). Die 25 km lange Unterwelt der Stadt Jihlava entstand durch die Verbindung von Kellerräumlichkeiten, die bereits ab dem Ende des 13. Jahrhunderts in das Gestein unter der Stadt gehauen wurden. Das Gangsystem ist stellenweise sogar dreistöckig, wobei der tiefste Gang stolze 18 Meter unter der Erdoberfläche liegt. Zu den Besucher-Highlights gehört der fluoreszierende Gang, dessen Wände grünlich flimmern, wenn sie beleuchtet werden.
Zwischen April und Oktober ist die Unterwelt täglich geöffnet, wobei Sie im Rahmen einer geführten Besichtigung auch Ausstellungen über Mineralien sowie die Geschichte des Bergbaus besuchen können.
Unterirdisches Labyrinth in Slavonice. Die unterirdische Stadt von Slavonice im Landkreis Südböhmen ist nichts für schwache Gemüter. Die hiesigen Gänge sind sehr eng, wobei Sie sich in einigen Abschnitten Ihren Weg durch 50 cm schmale und mit Wasser überflutete Gängen bahnen müssen. Ein echtes Abenteuer eben! Sie können aus zwei Rundgängen wählen, wobei Sie vom Fremdenführer mit Regenjacke, Gummistiefeln und einer Taschenlampe ausgestattet werden.
Gespenster unter der Stadt Tábor. Die mittelalterliche Unterwelt von Tábor ist dreistöckig und reicht stellenweise bis 16 m unter das heutige Geländeniveau. Die Stadt Tábor entschied sich, ihre Unterwelt mithilfe gruseliger Figuren noch interessanter zu machen. Im Rahmen einer Besichtigung können Sie einem mittelalterlichen Alchimisten, der Weißen Frau, einem Henker oder einer Mumie begegnen.
Der breiteste Brunnen steht in der Stadt Mělník. Nördlich von Prag liegt die historische Stadt Mělník, deren Unterwelt den breitesten Brunnen der Tschechischen Republik mit mehr als 4,5 m Durchmesser und 54 m Tiefe beherbergt. Auf dem Weg durch die historischen Gänge zum Brunnen erwartet Sie eine Ausstellung über die Blutgerichtsbarkeit, und falls Sie aufmerksam hinsehen, dann können Sie an den Wänden versteinerte Muscheln und Trilobiten aus der Eiszeit entdecken.
Weitere Informationen über unterirdische Stätten in der tschechischen Republik finden Sie unter www.czechtourism.com oder auf www.barockintschechien.de.
© Titelbild: Brno – Alchymistická dílna © Pavel Gabzdyl; Brünn – Beinhaus / CzechTourism/Pavel Gabzdyl