Wenn die Temperaturen über 30 Grad klettern und die Schweißperlen auf der Stirn stehen, flüchten wir gerne in den Schatten. Doch worauf gilt es beim Essen und Trinken zu achten? Sechs Tipps des forum. ernährung heute fassen die wesentlichen Dos & Don‘ts zusammen. Wichtig ist vor allem, bei leicht verderblichen Lebensmitteln die Kühlkette nicht zu unterbrechen.
Essen im Sommer: leicht und lauwarm
Schweres und fettiges Essen ist für den Körper bei hohen Temperaturen eine zusätzliche Belastung. Heiße Speisen und Getränke erhöhen die Körpertemperatur unnötig, ebenso wie Eiweißbomben. Denn bei der Verdauung von Eiweiß ist die nahrungsinduzierte Thermogenese am höchsten. Daher sollte man an Hundstagen vermehrt zu Obst und Gemüse und hier besonders zu jenem mit einem hohen Wasseranteil greifen. Dazu zählen etwa Melonen, Gurken, Paradeiser, Äpfel oder Nektarinen. Ob als Fruchtsalat oder kalte Suppe bilden sie ein ideales Sommeressen genauso wie Blatt-, Gemüse-, Nudel- und Reissalate oder Tabouleh. Wichtig ist gerade im Sommer die Marinade mit Essig. Denn Essig wirkt als Bakterienkiller.
Leicht verdauliches Eiweiß liefern Fisch und fermentierte Milchprodukte wie Joghurt oder Buttermilch. Letztere sorgen zudem für eine günstige Darmflora.
Lebensmittel sollten nicht in der Sonne schwitzen
Bei Hitze verderben Lebensmittel schneller und Lebensmittelinfektionen können die Folge sein. Betroffen sind davon insbesondere Risikogruppen wie Kleinkinder, schwangere Frauen, Ältere und immungeschwächte Menschen. Daher sollten nur kleine Mengen eingekauft und das First-In-First-Out-Prinzip angewendet werden. Frisch gekaufte Lebensmittel werden also im Kühlschrank hinten eingeordnet, damit bereits lagernde Produkte zuerst verbraucht werden. Keinesfalls sollten Lebensmittel in der Sonne schwitzen, etwa beim Frühstück auf der Terrasse, beim Grillen oder beim Picknick. Am besten Lebensmittel mit Kühlakkus schützen.
Kühlkette: Der Weg nach Hause als Gefahrenquelle
Bei leicht verderblichen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten darf die Kühlkette nicht unterbrochen werden. Während der Handel und die Hersteller die Logistik entsprechend optimiert haben, kommt es vor allem zwischen Supermarkt und Kühlschrank oft zur Unterbrechung der Kühlkette. Verwendet man beim Einkauf eine Kühlbox oder Kühltaschen, gewährleistet das einen sicheren Transport und eine längere Haltbarkeit.
Auf rohe tierische Produkte verzichten und Risiko minimieren
Um die Risiken einer Salmonellen-Erkrankung zu verringern, gilt es, an Hitzetagen vor allem bei Speisen mit rohem Ei wie etwa Tiramisu oder Zabaione vorsichtig zu sein. Es sollten nur frische Eier verwendet und die Lebensmittel maximal einen Tag und gut gekühlt gelagert werden. Auch auf Beef Tartar, Mett oder Sushi sollte man besser verzichten.
Rituale und Vielfalt animieren zum Trinken
Bei hohen Temperaturen und bei körperlicher Anstrengung ist es vor allem für Kinder und ältere Menschen noch wichtiger, ausreichend Flüssigkeit aufzunehmen. Denn um die innere Körpertemperatur zu halten, schwitzt der Mensch und verliert dadurch Wasser. Ein Erwachsener sollte täglich eineinhalb bis zwei Liter Wasser trinken, ein Kind mindestens einen Liter. Bei schwerer körperlicher Arbeit, Hitze und Sport erhöht sich der Flüssigkeitsbedarf bei Kindern auf zwei Liter, bei Erwachsenen auf drei bis vier Liter am Tag. Trinkt man zu wenig, lässt die Leistungsfähigkeit nach und es drohen in der Folge Müdigkeit, Kopfschmerzen, ein Kreislaufkollaps bzw. Herz- und Nierenfunktionsstörungen.
Trinkrituale und Abwechslung können helfen, auf das Trinken nicht zu vergessen.
Wasser und kalorienfreie Getränke sollten die „Trinkbasis“ bilden. Verdünnte Fruchtsäfte oder mit Kräutern, Zitrusfrüchten sowie Beeren versetztes Wasser und kalorienarme oder -freie Limonaden sorgen bei hohem Flüssigkeitsbedarf für Abwechslung am Gaumen. Vergisst man leicht aufs Trinken, hilft es, Trinkrationen am besten für einen halben Tag zurechtstellen. Auch wiederkehrende Trinkrituale wie ein Glas Saft am Nachmittag oder der „Fünf-Uhr-Tee“ steigern den Konsum.
Alkohol entwässert und sollte daher nur in Maßen genossen werden
Bei Alkohol ist gerade an heißen Tagen Zurückhaltung sinnvoll. Denn Alkohol entzieht dem Körper Flüssigkeit; er sollte – auch deswegen – nur in moderaten Mengen getrunken werden. Bei Frauen sollten es maximal ein Achterl Wein oder ein Seidel Bier sein, bei Männern ein Viertelliter Wein oder ein großes Bier.
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