Bald stiegt die Hochzeit des Jahres: Harry heiratete seine Liebste – wir holen uns etwas royales Feeling nach Hause in den Garten
Mark Flanagan ist oberster Küchenchef Ihrer Majestät Königin Elisabeth II., Kathryn Cuthbertson oberste Konditorin Ihrer Majestät Königin Elisabeth II. Sie sagen: It’s tea-time!
Nichts könnte britischer sein als die Tradition des Nachmittagstees, und an keinem Ort wird diese Tradition mehr gepflegt als im Buckingham-Palast. Dort werden bei den Gartenfesten im Sommer jährlich 30.000 Tees serviert. Ebenso legendär wie die britische Teekultur sind die Häppchen und Speisen, die zum Tee gereicht werden. Mark Flanagan, oberster Küchenchef am Königshof, gewährt einen Einblick in das Repertoire wahrhaft königlicher Leckerbissen. Unter seiner fachkundigen Anleitung wird es auch Ihnen gelingen, süßes und pikantes Gebäck, herrliche Kuchen, köstliche Kekse, festliche Torten und feine Gerichte für ein Picknick im Grünen zuzubereiten. Alle Rezepte sind von der Königin autorisiert!
Tee-History:
Ob Picknick im Frühling oder »High Tea« an Herbstnachmittagen – eine Tasse Tee gehürt zur britischen Esskultur einfach dazu. Darüber hinaus ist die Teezeit aber auch eng mit der Tradition verbunden: Die Frau, der man die Erfindung des »Nachmittagstees« zuschreibt, war Anna Maria Russell, Herzogin von Bedford (1783–1857), die Königin Viktoria zwischen 1837 und 1841 als Hofdame diente. Mitte der 1840er-Jahre war es in aristokratischen Kreisen üblich, das Abendessen zu späterer Stunde einzunehmen. Der mittägliche Lunch war meist sehr leicht und man musste die langen Stunden bis zum Abend ausharren, bevor das Dinner serviert wurde. Während eines Besuchs des 5. Herzogs von Rutland führte die Herzogin für ihn und seine Entourage kurzerhand den Nachmittagstee ein. Diese Idee erlangte in den Haushalten aller gesellschaftlichen Schichten rasch große Beliebtheit. Als die berühmte Kochbuchautorin Isabella Beeton 1861 ihr »Book of Household Management« veröffentlichte, fand sich darin bereits eine ausführliche Liste an Rezepten für den Nachmittagstee, für den Tee im Familienkreis (Family Tea) sowie für den Tee zu Hause (At-Home Tea). Der Tee als Getränk etablierte sich in England im 17. Jahrhundert über die Londoner Kaffeehäuser. Samuel Pepys trank ihn erstmals bereits im Jahr 1660. Katharina von Braganza, die portugiesische Gemahlin von König Karl II., brachte den Brauch des Teetrinkens vom Hof in Lissabon mit, wodurch der Tee noch größere Bekanntheit erfuhr. In Europa trank man zu dieser Zeit vor allem Tee aus China – und zwar ohne Milch und meist aus der Untertasse, seltener aus Teetassen oder -schalen. Erst im 19. Jahrhundert gelang es den Briten, Teepflanzen auf großen Anbauflächen im indischen Assam zu kultivieren. Und so wurde der günstigere und kräftigere indische Tee in Großbritannien zu einem regelrechten Grundnahrungsmittel. Schon früh begann man, zum Tee Speisen zu servieren, die auch heute noch typisch für eine Teemahlzeit sind.
Ein Beispiel:
Quiche mit Lachs, Dicken Bohnen und Estragon
Diese Quiche mit einem knusprigen, leichten Boden vereint die Aromen von zartem Lachs, Dicken Bohnen der Saison und frischem Estragon. Sie schmeckt heiß oder kalt mit grünem Salat und gekochten jungen Kartoffeln und eignet sich hervorragend für ein leichtes Mittagessen oder ein Picknick am Nachmittag.
Für 4–6 Personen
Für den Teig: 125 g Mehl plus, Mehl für die Arbeitsfläche, 1 Prise Salz, 25 g kalte Butter, gewürfelt, 25 g Schweineschmalz, 2 EL Milch, getrocknete Erbsen oder, Bohnen zum Blindbacken
Für die Füllung: 75 ml Milch 75 g Creme double, 2 mittelgroße Eier (aus Freilandhaltung), 1 EL frisch gehackter Estragon, Salz , frisch gemahlener Pfeffer, 50 g Cheddar, gerieben 100 g pochierter Lachs, zerpflückt, 60 g Dicke Bohnen, gekocht und enthäutet, oder Sojabohnen
Zubehör: Springform (20 cm Durchmesser)
1 Für den Teig Mehl und Salz in eine Schüssel sieben, Butter und Schmalz dazugeben und die Mischung mit den Fingerspitzen zerbröseln. Die Milch nach und nach beigeben und alles zu einem glatten Teig verarbeiten. Abgedeckt im Kühlschrank 30 bis 45 Minuten ruhen lassen.
2 Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche etwa 0,5 Zentimeter dick kreisförmig ausrollen. Der Durchmesser des Teigs sollte etwas größer als die Form sein. Form mit Teig auskleiden und einen Rand hochziehen. Darauf achten, dass keine Risse entstehen, damit die Füllung beim Backen nicht austritt. Abgedeckt weitere 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
3 Backofen auf 190°C vorheizen. Teigboden mit Backpapier und getrockneten Erbsen oder Bohnen belegen und etwa 15 Minuten im vorgeheizten Backofen blindbacken. Aus dem Ofen nehmen und Erbsen oder Bohnen sowie Backpapier entfernen. Backofentemperatur auf 150 °C reduzieren.
4 Für die Füllung Milch, Creme double, Eier, Estragon und Gewürze verschlagen. Hälfte des Käses auf dem Teig verteilen, mit Lachs und Bohnen belegen. Mit Ei-Mischung übergießen. Wenn nötig, Füllung vorsichtig umrühren, sodass der Teig gleichmäІig bedeckt ist. Darauf achten, dass der Teig nicht reißt. Restlichen KКse über die Füllung streuen. Quiche 20 bis 25 Minuten backen, bis die Füllung stockt und goldbraun ist.
DAS BUCH
Mark Flanagan, Kathryn Cuthbertson: Zum Tee bei der Königin. Saisonale Rezepte aus dem Buckingham Palace, 120 S., durchgehend farbig, 40 Rezepte. Cover mit Goldprägung, GERSTENBERG Verlag, Januar 2018, 22.70 €