Dem Tee, einem der beliebtesten Getränke der Welt, werden zahlreiche Heilwirkungen nachgesagt.

Schon 332 v. Chr. wurde das vielfältige und gesunde Aufgussgetränk erstmals in China erwähnt. Heute ist es aus dem Alltag der unterschiedlichsten Kulturen nicht mehr wegzudenken. Forscher wollen nun herausgefunden haben, dass das Brühgetränk sogar vor Demenz schützt.

Einen im Tee haben. Der chinesischen Legende nach verdanken wir das Brühgetränk dem Kaiser Shen Nung, der in seiner Angst vor Krankheiten stets sein Trinkwasser abkochen ließ. Dabei unterlief ihm ein Missgeschick und es fielen drei Blätter des Teestrauchs in seinen Wasserkessel. Von der goldbraunen Farbe angetan probierte er von dem Trank und war von dem erfrischenden und belebenden Geschmack mehr als begeistert.
 
Als „Mutter“ aller Tee-Sorten gilt die Thea Camellia sinensis. Dabei handelt es sich um ein Baumgewächs, das zur Familie der Kamelien gehört und über 100 Jahre alt werden kann. Für den Geschmack müssen neben der Teepflanze selbst aber noch weitere Faktoren berücksichtigt werden wie z. B. das Anbaugebiet oder die Bodenbeschaffenheit. Der Verarbeitungsprozess entscheidet darüber, welche Teesorte entsteht. So findet im Gegensatz zum schwarzen Tee bei Grünem Tee keine Oxidation statt.

Tee statt Kaffee. Studienergebnissen zufolge sollen Menschen ab 55 Jahren, die täglich Tee trinken, das Risiko an Demenz zu erkranken, um die Hälfte reduzieren können. Bei Menschen, die von Geburt an ein erhöhtes Risiko für die Alzheimer-Krankheit aufweisen, soll die Schutzwirkung sogar noch höher sein. Hier ging das Risiko sogar um bis zu 86 % zurück. Das Forscherteam um Prof. Feng Lei von der Singapore National University hat zu diesem Zweck Längsschnittstudien mit knapp 1.000 Chinesen ab 55 Jahren durchgeführt. Dabei stellte sich heraus, dass die neuroprotektive Wirkung nicht von der Teesorte abhängt, sondern von seiner Zubereitung, die mit Teeblättern erfolgen sollte. Laut Lei gehe der langfristige Nutzen auf die in den Teeblättern enthaltenen Inhaltsstoffe wie Katechine, Theaflavine, Thearubigene oder L-Theanin zurück.

Einladung zur Tee-Party„Obwohl die Studie nur an älteren Chinesen durchführt wurde, können die Ergebnisse auf alle anderen ethnischen Gruppen bezogen werden. Unsere Ergebnisse stellen wichtige Erkenntnisse zur Prävention von Alzheimer und zur Entwicklung effektiver pharmakologischer Lösungen dar“, so Lei. Zwar könne man derzeit noch nicht von befriedigenden Ergebnissen sprechen, dennoch ist Tee eines der am häufigsten konsumierten Getränke der Welt und die Ergebnisse legen nahe, dass etwas so einfaches und kostengünstiges wie ein Kräutertee das Risiko von geistigem Abbau reduzieren kann. Das Verständnis der genauen biologischen Mechanismen sei zum aktuellen Zeitpunkt noch begrenzt. Um endgültige Klarheit zu erhalten, müssen weitere Studien durchgeführt werden.

Quelle: medicalpress.de