Hundeverbot, Gebühren & Co. – vorab über Regeln vor Ort informieren und Fahrt gut planen
Einem Campingurlaub in Österreich steht seit der Wiedereröffnung der Campingplätze vergangene Woche nichts mehr im Wege. „Campen ermöglicht neben genügend Raum für soziale Distanz auch ein hohes Maß an Flexibilität und Freiheit bei der Urlaubsgestaltung“, sagt Tomas Mehlmauer, Präsident des Österreichischen Camping Clubs (ÖCC). „Mit einer guten Vorbereitung ist Camping damit insbesondere für Hundebesitzer die ideale Urlaubsform.“ Es fängt mit der Wahl des „richtigen“ Campingplatzes an: Man sollte vorab unbedingt klären, ob Hunde erlaubt sind oder ob ein Verbot eventuell nur auf die Hauptsaison beschränkt ist. Sind Hunde gestattet, gilt üblicherweise Leinenpflicht – teils wird auch die Verwendung eines Beißkorbs vorgeschrieben.
Viele Campingplätze bieten auch „Extras“ für das Campen mit Hund an, z. B. spezielle Hundewiesen oder Hundetrainings.
Im Urlaubsbudget zu berücksichtigen sind Gebühren für die Mitnahme des Hundes oder extra anfallende Reinigungsgebühren für Mietunterkünfte wie Mobilheime. „Liegt der Campingplatz an einem See, sollte man sich ebenfalls im Voraus erkundigen, ob der Hund auch an und ins Wasser darf. Teils sind die Vierbeiner nur an bestimmten Uferabschnitten oder Uhrzeiten gestattet“, weiß der Experte.
Im Fahrzeug: Hund unbedingt richtig sichern und auf richtiges Klima achten
Bevor es auf große Tour geht, ist es sinnvoll, mit dem Hund vorab einige Testfahrten im Reisemobil oder Caravan zu unternehmen – um zu wissen, ob er längere Fahrten verträgt. Bei der Streckenplanung sollten ausgiebige Pausen für Spaziergänge berücksichtigt werden. „Besonders wichtig ist, den Hund im Fahrzeug gut zu sichern. Am besten eignen sich eine Transportbox oder spezielle Gurte“, sagt ÖCC-Experte Mehlmauer. „Keinesfalls darf man die Vierbeiner alleine im Fahrzeug zurücklassen – um diese Jahreszeit kann es im Innenraum selbst bei leicht geöffneten Fenstern gefährlich heiß werden.“ Während der Fahrt darf die Klimaanlage nicht zu kalt eingestellt sein und die Fenster bleiben besser geschlossen, denn Zugluft führt bei Hunden leicht zu Bindehautentzündung. Außerdem sollte eine ausreichende Menge des gewohnten Futters mit an Bord sein – eine rasche Futterumstellung kann Unverträglichkeiten hervorrufen. Nützliche Utensilien, sowohl für die Fahrt als auch den Aufenthalt, sind Einmalhandschuhe und Sackerln für die Hinterlassenschaften.
Bei Auslandsreisen auf Regeln zur Einreise und Aufenthalt achten
Wer mit dem Gedanken spielt, ins nahe Ausland zu verreisen, sollte sich nicht nur über eventuelle Einschränkungen für die Ein- und Ausreise aufgrund der COVID19-Pandemie informieren, sondern auch über die dortigen Bestimmungen für Hunde. „Oftmals gelten im Ausland andere, strengere Vorschriften zur Einreise und Haltung von Hunden“, gibt der Experte zu bedenken. So ist beispielsweise die Einreise von Listenhunden (z.B. Pitbull-Terriern) teilweise untersagt. „Haustiere benötigen generell auf allen Auslandsreisen den EU-Heimtierausweis. Dieser bestätigt die Impfung gegen Tollwut und die Kennzeichnung per Mikrochip. Erhältlich ist er bei jedem Tierarzt“, sagt Mehlmauer. Einige Länder verlangen auch den Nachweis einer Bandwurmbehandlung. Während in Italien die meisten Strände für Hunde verboten sind, ist Kroatien oft toleranter gegenüber Hunden am Strand.
Am Urlaubsort angekommen, sollte man mit dem Hund nur außerhalb des Campingplatzes oder auf den dafür vorgesehenen Flächen Gassi gehen. Außerdem darf der Hund nicht zu lange allein bleiben – auch grundsätzlich entspannte Hunde können in einer fremden Umgebung nervös sein. Fängt er dann noch zu bellen an, ist das nicht nur unangenehm für die Nachbarn, sondern auch Stress für das Tier.
Der ÖCC bietet mehr als 13.000 Mitgliedern vielfältige Leistungen wie persönliche Reiseberatung und attraktive Rabatte bei 2.900 Campingplätzen oder beim Mieten von Wohnmobilen – nähere Infos unter www.campingclub.at.
Foto (c) ÖAMTC/Postl