Ob mehrsprachige Spechte, kuschelnde Kühe, hüpfende Hechte oder hundeflüsternde Südtiroler: In diesen vier Hotels und Bauernhöfen geht’s tierisch zur Sache!
Kuhkuscheln im Biohof Kinker im Ostallgäu. Dass die Kühe im Allgäu glücklicher als anderswo sind, hat sich weit über den Weißwursthorizont hinaus herumgesprochen. Dass Allgäuer Kühe aber auch Menschen glücklicher machen, wissen nur die wenigsten. So wie Bauer Franz vom Bio-Bergbauernhof Kinker in der Nähe von Roßhaupten im Ostallgäu. „Die Ruhe und Gelassenheit meiner Kühe übertragen sich auf meine zweibeinigen Helfer im Stall“, sagt der Biobauer. „Der Umgang mit Kühen ist für meine Gäste wie Balsam für die Seele!“ Dabei ist das „Kuhkuscheln“ nicht eine Allgäuer, sondern eine holländische Erfindung. Die Idee ist genial (und) einfach: Durch das Streicheln von Tieren durchspült den Menschen eine Welle aus Glückshormonen. Man entspannt und baut im Nu Stress ab. Bauer Franz geht sogar noch einen Schritt weiter: „Kuhkuscheln ist im Endeffekt nichts anderes als ein Besuch beim Psychiater. Danach geht es einem besser – genauso wie nach einem Urlaub auf dem Bauernhof.“
Keine kennt sich mit Vögeln besser aus. Falls Sie Günther Jauch mal fragen sollte, wie viele Sprachen der Schwarzspecht spricht, nehmen Sie den Telefon-Joker und rufen Helga Mangott an. Denn die Hotelchefin vom Wanderhotel Riederhof in Ried im Tiroler Oberland kennt sich mit Vögeln aus. Schließlich ist sie nicht nur Naturerlebnisführerin, sondern vom Alpenzoo Innsbruck ausgebildet in Vogelkunde. Vor allem im Juni, wenn es allerorten im Wald pfeift, trällert und jubiliert, geht Helga Mangott mit ihren Gästen auf „Vogelstimmen-Tour“. Jeder geht ein paar Meter in der Stille, hört sich ein und filtert gemeinsam mit den anderen Vogelstimmen heraus. „Wer öfter mitgeht und ein gutes Gehör hat, kann recht schnell etwa 30 Stimmen auseinanderhalten“, sagt die Vogelexpertin. Hören ist das eine, Nachpfeifen aber das andere. „Besonders leicht zu imitieren sind die Laute des Buchfinks, das schafft eigentlich jeder Gast auf Anhieb“. Kein Wunder, denn der singt (frei übersetzt): „Tja, tja, tja, tja, Würzgebier“. Bleibt eigentlich nur noch die Auflösung, wie viele Sprachen der Schwarzspecht spricht: fünf.
Wie bei Fischers Fritze: der Ferienhof Schmidtner im Altmühltal. Seniorchef Hans vom Ferienhof Schmidtner hat nah am Wasser gebaut. Also nah am „Biberbach“, versteht sich. Das Bächlein fließt nämlich mitten durch das Schmidtner-Grundstück und versorgt seine Fischweiher mit sprudelndem Wasser. Gäste des Schmidtnerhofs haben die Weiher exklusiv für sich und können nach Herzenslust ihre Angeln auswerfen. Fischers Hans leiht seinen Gästen auch mal seine eigene. Und sollten die Gäste den großen Fang machen, dann richtet sich die Angel-Gebühr nach dem Gewicht von gefangenem Karpfen, Hecht, Zander oder Rotauge. Wer keine Lust aufs Selberangeln hat, muss trotzdem nicht hungern. Dann zieht Hans eben eine gesunde und leckere Fischmahlzeit an Land. Anstatt auf modernen Schnickschnack verlässt sich Hans Schmidtner einzig auf seine Jahrzehnte lange Erfahrung – und sein Näschen. Man könnte fast meinen, die Fische würden schon auf ihn warten … Auch Gasthöfe in der näheren Umgebung und Privatkunden warten auf Schmidtners fangfrische Forellen und Saiblinge. Und abends? Da duftet es im Ferienhof Schmidtner nach geräuchertem Saibling auf Kohlrabi-Carpaccio à la Schmidtner!
Auf den Hund gekommen: Hundeflüsterer-Tage im Vinschgerhof in Schlanders. Der Vinschgerhof in Südtirol und Hotelchefin Marilena sind voll auf Vierbeiner eingestellt: Hotelhund „Lenny“ – ein junger wuscheliger Australian Shepherd – gibt seinen neuen Kumpels gleich nach der Begrüßung die ersten Wander- und Gassi-geh-Tipps. Von Frauchen Marilena bekommen vierbeinige Gäste einen Korb mit Leckerli und den wichtigsten Dingen für einen wunderbaren Aufenthalt auf vier Pfoten. Wer die Schönheit Südtirols erwandern will, dem gibt die Juniorchefin vom Vinschgerhof wertvolle Tipps für hundefreundliche Touren – wo z. B. die besten Wasserstellen warten, welche Wege hundefreundlich sind und was zu tun ist, wenn die Fellnase auf eine Kuhherde trifft … Und wenn Nero oder Brutus ein Problemchen wie Ängstlichkeit, Beißen, Bellen, Betteln, Unruhe oder Leineziehen haben, dann hilft „Hundeflüsterer“ Lou. Der hat – wenn er nicht gerade mit seinen Hütehunden auf der Alp in der Schweiz ist – schon so manchem Vierbeiner den einen oder anderen Geheimtipp ins Schlappohr geflüstert. Die „Hundeflüsterwochen“ finden von 21. März bis 31. Mai 2018 statt. Wau!