Wir alle kennen Horrorgeschichten, die über Botox im Umlauf sind.
Dr. Elke Janig räumt mit diesen Horrormärchen auf und erklärt, was wirklich hinter den Botox-Mythen steckt. Gezielt und korrekt angewendet ist es sicher, zuverlässig und führt zu einer natürlichen Reduktion von Falten.
1. Botox ist ein Schlangengift. Botox ist ein Eiweiß, welches von Bakterien produziert wird und nicht wie fälschlicherweise oft behauptet von Schlangen. So wie viele andere Substanzen und Medikamente auch, kann Botolinumtoxin für Menschen schädlich sein. Wie Paracelsus schon sagte, „macht die Dosis das Gift.“. Allerdings wird in der ästhetischen Medizin Botox in so geringen Mengen verwendet, dass es nicht zu Vergiftungserscheinungen kommen kann.
2. Botox macht blind. Auch diese Aussage ist nicht richtig, stellt Dr. Janig klar. Botox hemmt die Gesichtsmuskeln in welche es injiziert wird und hat keine Nebenwirkung auf die Sehkraft der Patienten. Im Gegenteil, Botox wird bei Schielen verwendet um dieses auszugleichen.
3. Botox ist für den Körper giftig und schädigt die Organe. Botox wirkt nur dort, wo es gespritzt wird. Bei der Faltenbehandlung kommt es nicht in den Blutkreislauf, daher können die Organe, wie zum Beispiel die Leber keinen Schaden davon nehmen. Botox wird genau dort injiziert wo der Muskel liegt der die Falte verursacht, damit die Muskelaktivität reduziert wird. Dieser Effekt hält jedoch nur einige Monate, weil der Körper die Substanz langsam wieder abbaut. Jede Botoxwirkung hat ein Ablaufdatum.
4. Botox macht aus Gesichtern starre Masken. Wir alle haben die maskenhaften Gesichter von Stars im Kopf, die eher an Horrorwood als an Hollywood erinnern. Hier in Europa behandeln Ärzte ihre Patienten mit exakt dosierten und sicheren Präparaten, so werden die störenden Falten reduziert, ohne dass Patienten dabei ein starres, mimikloses Gesicht bekommen. Gerade in Europa ist der Trend eines natürlichen Aussehens absolut vorherrschend.
5. Botox hilft bei Kopfweh. Wenn Botox an den richtigen Punkten injiziert wird, kann es zwar bei bestimmten Migräneformen helfen, weil die Muskelspannung im Kopf reduziert wird, als Medikament gegen Kopfschmerzen wird es allerdings nicht verschrieben.
6. Botox macht abhängig wie eine Droge. Botox ist keine Droge und hat daher auch bei regelmäßiger Anwendung keine abhängig machende Wirkung. Wenn man mit der Behandlung aufhört, wird sich langsam der Muskel wieder aufbauen. Es lässt nur die Muskelaktivität nach und der Muskel kann nach vollständigem Abbau der Substanz im Körper wieder ganz normal bewegt werden.
7. Botox lähmt das Gesicht, wenn der Arzt einen Fehler macht. Botox führt nur zu einer Entspannung der behandelten Muskelpartie. Der Muskel wird dadurch auch nicht gelähmt sondern nur die Muskelaktivität reduziert.
8. Botox schädigt das Gehirn. Seit den 70 er Jahren werden laufend seriöse und unabhängige wissenschaftliche Studien durchgeführt. Bisher ist keine Studie bekannt, welche negative Auswirkungen auf unser Gehirn und auf unseren Körper, bestätigt.
9. Manche Menschen sind gegen Botox immun. Dieser Mythos ist richtig. Manche Menschen reagieren nicht auf Botox, weil die Antikörper das Botox im Körper binden. Eine Behandlung solcher Patienten zeigt einfach keinen Effekt. Das komm allerdings nur sehr selten vor.
10. Botox senkt die Augenbraue und schränkt das Sehvermögen ein. Als behandelnder Arzt muss man sehr aufpassen, wenn man Falten in der Nähe der Augenpartie behandelt. Die Braue kann dadurch – manchmal sogar auf Wunsch der Patienten – gesenkt werden. Wenn Botox in die Augenhöhle gelangt, kann es zum Schielen führen.
11. Nach einer Behandlung kann man nicht mehr lachen. Grundsätzlich gilt als Faustregel: Obere Gesichtshälfte – Botox, untere Gesichtshälfte – Filler. Wie alle Regeln, ist auch diese nicht immer richtig, aber in den meisten Fällen ein guter Anhaltspunkt. Die Lachmuskeln werden nicht behandelt, weshalb ohne Einschränkung, auch nach der Behandlung gelacht werden kann. Im Gegenteil: Der erfahrene Arzt wird eine negative, nach unten ziehende Mimik gekonnt reduzieren, um einen lachenden, positiven Gesichtsausdruck zu verstärken.
12. Botox füllt Falten. Dafür sind sogenannte „Filler“ da. Botox reduziert Falten, indem es die Muskelaktivität oberer Muskeln reduziert, welche die Falten verursachen. Falten wie beispielsweise die Nasolabialfalte (also die von der Nase zum Mundwinkel zieht) werden mit Hyaluronsäure aufgefüllt.
13. Botox hilft gegen Schwitzen. Dies ist kein Mythos sondern wahr. Botox hemmt tatsächlich die Schweißproduktion. Aus diesem Grund wird es gerne vor dem Sommer bei den Achseln angewendet. Patienten schätzen an dieser Behandlung besonders die Geruchsreduktion und dass sie keine Schweißflecken an ihren T-Shirts, Blusen und Hemden mehr haben und somit weniger waschen müssen.
Auch wenn Nebenwirkungen sehr selten und nur vorübergehend sind: Botox gehört in erfahrene Hände! Injektionen sollten nur von erfahrenen Spezialisten durchgeführt werden, die dafür ausgebildet sind und die Gesichtsanatomie kennen. Mögliche Risiken kann ein Spezialist schon im Vorfeld erkennen. Auch wenn es Injektionsschemen gibt, ist jeder Mensch individuell. Hier gilt es ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten über Probleme und Wünsche zu führen und eine ehrliche Aufklärung zu leisten. Die Dosis und Injektionspunkte werden von erfahrenen Ärzten entsprechend der individuellen Anatomie und dem gewünschten Resultat gewählt. Dazu gehört zweifelsfrei ein fundiertes Fachwissen, viel Erfahrung und nicht zuletzt Fingerspitzengefühl.
Dermatologin Mag. Dr. Elke Janig und Dermato-Kosmetikerin Sonja Panagiotides stehen für ausführliche Beratungsgespräche gerne zur Verfügung. Ein Termin kann telefonisch oder über das Kontaktformular der Homepage vereinbart werden, www.kuzbari.at
Fotos: Kuzbari