„no poo“, Haare waschen ohne Shampoo wird immer beliebter.

Wir sprachen mit den Profis in Sachen natürliche Pflege. Christina Wolff-Staudigl, die den renommierten Familienbetrieb in der Wollzeile – Reformhaus und Naturparfumerie leitet  – erzählt uns vom neuen Trend.

„Frei von Konservierungsstoffen, Duftstoffen und anderen chemisch-synthetischen Substanzen regulieren sich Haar und Kopfhaut wieder selbst und das Haar wird schön, dicht, kräftig, weich und glänzend. Auch schnelles Nachfetten von Haaren, Kopfhautjucken und Allergien kann durch „no poo“ verbessert werden. Vielen „no poo“ Anhängern geht es aber auch um natürliche Pflege, die nicht nur den Menschen, sondern auch die Umwelt und das Wasser schützt.“

  • Genau genommen ist „no poo“ ein Trend zurück zur Haarpflege unserer Ur-Ur-Großmütter. Gewaschen wird mechanisch, also mit Heil- oder Lava-Erde oder Roggenmehl oder auch Natron.
  • Gespült wird lauwarmen Wasser oder mit verdünntem Apfelessig, Zitronenwasser oder Kräuterauszügen aus Ringelblume, Lavendel oder Rosenblüten.
  • Wer „no poo“ ausprobieren will, muss geduldig sein, denn das Haar und die Kopfhaut brauchen etwa 6 Wochen um sich neu zu regenerieren, umzugewöhnen – anfangs kann das Haar noch fetter oder noch spröder wirken.
  • Jedes Haar und jede Kopfhaut ist anders! „Probieren Sie die verschiedenen Möglichkeiten einfach einmal aus und lassen Sie sich gern bei uns im Geschäft beraten“, so Christina Wolff-Staudigl.

How to:

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Roggenmehl

4 EL Bio-Roggenvollkornmehl (frisch bei uns ganz fein mahlen lassen, Roggen enthält weniger Gluten und klebt nicht so wie Weizen) sorgfältig mit lauwarmen Wasser (nicht heiß!) vermischen, bis eine gelartige Konsistenz – ähnlich wie Shampoo – entstanden ist.
Die fertige Mischung dann im nassen Haaransatz verteilen und wenige Minuten einwirken. Danach einfach mit lauwarmen Wasser ausspülen.

Lavaerde

4 EL Lavaerde, Wasser und nach Belieben ein ätherisches Öl (oder auch Olivenöl).
Die Masse wie Shampoo verwenden, 1-2 Minuten einwirken lassen und dann gründlich mit lauwarmen Wasser ausspülen.

Statt mit Wasser kann man die Erden oder das Mehl auch mit Rosen-, Lavendel-, Ringelblumen- oder Kamillentee mischen (bei gefärbtem Haar nur mit Wasser mischen um eine Reaktion zu vermeiden)
Beiden Mischungen kann Kaffeesatz, der die Haare glänzend macht, beigemengt werden.

Nach einer Waschung mit Natron ist eine saure Rinse zu empfehlen (2 TL Apfelessig mit einem Liter Wasser über die Haare gießen und nicht ausspülen) Für die Spitzen empfehlen wir biologisches Öl, z.B. biologisches Oliven oder Arganöl. Zwischendurch empfehlen wir Spülungen mit Tees. Wenn’s mal ganz schnell gehen soll, ist ein natürliches Trockenshampoo eine tolle Alternative.

Auch mit Kastaniensud, Zimt … möglich!!

 

Fotos: Staudigl