Die Königsstadt in Marokko ist ein leuchtender Stern, nur wenige Flugstunden entfernt und doch eine Zauberwelt, in der uns ungebrochen die Magie des Orients empfängt
Wenn Regen über den Himmel fällt, dann schickt Gott segnende Tränen, erzählt man uns in der Altstadt Medina. Begrüßt wird auf Französisch, Straßenverkäufer sind unaufdringlich, Einladungen gastfreundlich. „Ich fand jene Wärme und Dichte des Lebens“, sagte Elias Canetti, es ist die „Nonchalance mit orientalischem Flair“ die unser Gastautor Asim Aliloski schätzt. Art Déco mit einer Prise Morgenland am Schneidepunkt der Karawanen. Denn das, und nichts anderes, war Marrakesch, 1062 gegründet. Alle mussten hier durch, wie heute jeder Globetrotter und Jetsetter. Der Duft, das Vogelgezwitscher, die Farben des Sonnenuntergangs, der rötlich schimmernde Sand, der Trubel in der Medina, all das belebt auch heute Geist und Sinne. Auf dem zentralen Platz Djemaa el-Fna spielt sich das Leben ab: Er ist riesig, nicht einmal quadratisch und lehrt uns zwischen Marktkarren mit kunstvoll aufgestapelten Bergen von Orangen alles was man über das Zusammenleben wissen muss. Es ist ein Geben und Nehmen. Es wird gefeilscht, und wer es nicht kann, zahlt Lehrgeld. Tagsüber bieten Verkäufer ihre Waren an, am Nachmittag werden die Garküchen aufgebaut und am Abend stoßen Musiker und Geschichtenerzähler hinzu. Akrobaten springen durch die Luft, es duftet nach orientalischen Gewürzen, wie im Souk, dem größten Basar in Afrika .
Vom Sinnesrausch erholt man sich in gepflegten Parks mit zurechtgeschnitten Orangenbäumen und in den paradiesischen Orientgärten der noblen Hotels, allen voran im legendären „La Mamounia“. Vom Können der 80 Gärtner können sich auch Tagesbesucher ein Bild machen, während Hausgäste völlig ungestört im traditionellen Hammam entspannen.
Auch die rund 16 Hektar große Anlage des „Four Seasons Resorts“ spricht für das Bestreben der Hotelkette, das lokale Ambiente zu unterstreichen. Die Häuser im Riad Stil fügen sich perfekt in den Palmen- und Blumengarten ein, der vor allem bei Beleuchtung den Traum von 1001 Nacht wahr werden lässt. In der Altstadt selbst lässt es sich am besten in den unzähligen Riads, jetzt Hotels, leben, die mit schattigen Innenhöfen Schutz vor dem Trubel und Hitze bieten. Hier wird geplaudert, weltoffen und offenherzig, religiösen Extremismus lehnt man ab in Marokko, allen voran der König. Marokko tickt einfach völlig anders als die anderen nordafrikanischen Staaten.