Wussten Sie, dass es 7.000 Sprachen gibt? Oder wussten Sie, dass die ersten Menschen vor 130.000 Jahren begannen, Afrika zu verlassen? Es gibt keine schöner und „nachhaltigere“ Form, sich einen Überblick über die großen Fragen und Entwicklungen der Menschheit zu verschaffen, als prächtige Bildatlanten – zwei der schönsten bzw. neusten Beispiele haben wir unter die Lupe genommen.
1. „Atlas der verlorenen Sprachen“
Die Sprache ist wohl unser wichtigstes Kulturgut. Sie verbindet und trennt uns und sie prägt unsere persönliche und kulturelle Identität.
Sprachforscher gehen heute von weltweit mehr als 7000 gesprochenen oder zumindest dokumentierten Sprachen aus. Einige von ihnen werden von Hunderten Millionen Menschen gesprochen, andere stehen mit wenigen Sprechenden kurz vor dem Vergessen.
Mit „Atlas der verlorenen Sprachen“ nimmt uns Rita Mielke auf eine linguistische Reise um die Welt und dokumentiert 50 ausgewählte Sprachen – von der anerkannten Minderheitensprache der Sami in Skandinavien über das australische Wangkangurru mit weniger als zehn noch lebenden Sprechern bis zu Sprachen, die nur noch in der Erinnerung existieren. Der hochwertig gestaltete Atlas mit wunderbaren Illustrationen von Hanna Zeckau ist ein Augenschmaus zum Blättern und Schwelgen.
Über die Autorinnen
Dr. Rita Mielke ist promovierte Literaturwissenschaftlerin, Kulturjournalistin und Autorin mit Spezialgebiet Kulturgeschichte. Sie arbeitet für Printmedien und den Hörfunk und als Veranstalterin von Kultur- und Literaturevents.
Hanna Zeckau ist Grafikerin und Illustratorin. Sie erhielt zwei Mal den Preis der Stiftung Buchkunst (2007 und 2016) und zudem die Bronzemedaille bei „Best book design from all over the world“. Hanna Zeckau lehrt an der Berliner Technischen Kunsthochschule (BTK) und der FH Bielefeld.
Infos zum Buch
Atlas der verlorenen Sprachen
Rita Mielke Hanna Zeckau
Bibliographisches Institut (Verlag)
Gebundene Ausgabe, 240 Seiten, 24,6/17,5/2,7 cm (L/B/H)
Preis: 28,80 Euro
ISBN: 978-3-411-70984-7
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2. „Homo Sapiens – Der große Atlas der Menschheit“
Heutzutage ist der Homo Sapiens auf allen Kontinenten und in den abgelegensten Regionen zu finden. Zurückführen lässt sich die globale Besiedlung auf die bemerkenswerten Wanderungen unserer Vorfahren, die vor 130.000 Jahren begannen, Afrika zu verlassen.
Das Buch „Homo Sapiens“ zeichnet anhand einer chronologisch geordneten Zusammenstellung von Karten, Übersichtstafeln und themenbezogenen Texten die weltweiten Wanderrouten der gesamten Gattung der Hominiden nach. Dieser große Atlas der Menschheit bildet die ersten Fußstapfen des Homo Sapiens nach und beobachtet seine Expansion in kleinen Gruppen, das Nebeneinander mit seinen Verwandten wie dem Neandertaler oder dem Denisova-Menschen und zeigt, wie der Homo Sapiens anfängt, Kultur zu erschaffen.
„Die Evolution beschränkt sich nicht nur auf diese zeitliche Dimension, über Stammbäume und Mutationen biologischer Populationen hinweg, sondern ist auch räumlich und geografisch zu verstehen. Die Art und Weise, wie die Menschengruppen sich fortbewegt und auf die Regionen der Welt verteilt haben, ihr Zusammenwirken mit der physischen Umwelt sind wesentlich, um die ganze Vielschichtigkeit unserer Geschichte zu begreifen.“
Telmo Pievani
Die Autoren Telmo Pievani und Valéry Zeitoun verfolgen die Entwicklung unserer Spezies, die als einzige dazu in der Lage ist, die verschiedenen Ökosysteme seit der Jungsteinzeit durch Domestizierung von Pflanzen und Tieren zu verändern. Erkenntnisse aus Paläoanthropologie, Geschichte und Geographie werden zusammengeführt, um ein interdisziplinäres Bild unserer Vorfahren und ihrer Ausbreitung auf der Welt zu entwerfen. Lebhaft und anschaulich zeigt der Atlas, woher wir kommen und wie wir die Welt besiedelten.
Infos zum Buch
Homo Sapiens – Der große Atlas der Menschheit
Telmo Pievani, Valéry Zeitoun
Übersetzt von Renate Heckendorf
wbg Theiss Verlag
Hardcover mit Schutzumschlag, 208 Seiten, farbige Abbildungen
Preis: 50 Euro
ISBN: 978-3-8062-4231-7
Fotos: Pixabay.com/Prawny // Buchcover: Verlage