Was alles hinter der Erzeugung von Salat steckt

In den kommenden Tagen wird es heiß. Salat ist ein wichtiger Bestandteil vieler Mahlzeiten an Sommertagen, weil er vor allem aus Wasser besteht und wertvolle Vitamine und Mineralstoffe enthält – dann kommt er idealer Weise frisch und direkt vom Biofeld. Das ist für viele eine Illusion – trotzdem salat essen! Beim Einkauf wollen viele auch einen perfekten Salat, der möglichst unaufwändig in der Zubereitung ist. Daher geht der Trend zu fertig geschnittenem und gewaschenem Salat sowie zu Eisbergsalat. 

 

Titelbild: Land schafft Leben Obmann Hannes Royer

Immer mehr Konsumenten wollen nur mehr die Verpackung aufmachen und den Salat anrichten. Daher greifen sie vermehrt zu fertig gewaschenen und geschnittenen Salaten. Beim Verpacken wird dem Salat Sauerstoff entzogen. So bleibt er bis zum Öffnen länger haltbar. Auch im Ganzen verkaufter Salat ist trotz des Convenience-Trends beliebt und wird in absehbarer Zeit nicht aus den Regalen verschwinden, wie aus der Branche zu erfahren ist.

ernten2Salat hat viele Feinde. Rehe, Drahtwürmer, Blatt- und Wurzelläuse, Pilze, Unkraut, Schlechtwetter und Hitze: Salat hat viele Feinde, die es auf ihn abgesehen haben. Ein bis zwei Monate brauchen die meisten Salatarten vom Setzen bis zum Ernten. In dieser Zeit haben die Bauern alle Hände voll zu tun, um die Salatpflanzen zu schützen. Neben maschineller Arbeit fällt auch viel Handarbeit an. Dazu brauchen die Salaterzeuger Saisonarbeiter. Da so gut wie keine Österreicher diese körperlich harte, für heimische Verhältnisse schlecht bezahlte Arbeit machen, sind die meisten Saisonarbeiter aus Osteuropa. Einige Stellen wurden auch schon für Asylwerber ausgeschrieben. Der Andrang war groß, nur ein Teil der Flüchtlinge, die sich beworben haben, konnte genommen werden. Für alle Saisonarbeiter gilt derselbe Mindestlohn, egal woher sie kommen.

cv5Grazer Krauthäuptel einzige heimische Sorte. Der meiste Salat kommt von oberösterreichischen und Wiener Gärtnern und Bauern. Weitere wichtige Bundesländer sind Niederösterreich, die Steiermark und Tirol. Häufigste Anbauform ist der Freilandanbau am Feld. Folientunnel und Glashäuser schützen vor der Kälte im Frühjahr und Winter. Während die meisten bekannten Salatsorten in vielen Ländern angebaut werden, ist der Grazer Krauthäuptel eine österreichische Besonderheit. In der Salatanbauregion um Graz ist er im Erwerbsanbau von großer Bedeutung. Optisch auffällig ist der rote Rand der grünen Blätter.

Salat braucht viel WasserDer hohe Wasserbedarf von Salatpflanzen macht Österreich zu einem gut geeigneten Anbauland für viele Salatarten. Wasser gibt es in Österreich überall genug. Schon als Jungpflanze braucht Salat viel Wasser. Jungpflanzen kommen von Betrieben, die sich auf deren Erzeugung spezialisiert haben. Die Jungpflanzenhersteller ziehen Samenkörner zu den kleinen Pflänzchen heran, die später von den Salatbauern- und gärtnern eingesetzt werden. Jedes Samenkorn wird in einen Würfel gelegt, der aus Torf besteht. Torf ist wegen seiner hervorragenden Eigenschaften derzeit unverzichtbar. Er wird in sensiblen Mooren abgebaut, seine Verwendung steht daher in der Kritik. Auch Bio-Jungpflanzen wachsen in Torf heran, Bio Austria limitiert den Torf-Anteil auf 70 Prozent.

Fotos © Land schafft Leben, 2017