Über den Versuch, es Familie Krautwaschl nachzumachen … Projekt Plastikvermeidung, die Anfänge! von und mit Elisabeth Stadlbauer

Da liegt ein Fisch! Mitten auf der Mariahilferstraße, Wien, Fußgängerzone. Genauer gesagt sind es rund 800 Plastiksackerl in Fischform zusammengenäht – ein stiller Protest gegen die Bedrohung unserer Meere durch Kunststoffmüll. Die Greenpeace-Aktivisten vor Ort klären auf: Rund 30 Kunststoffsackerl werden in Österreich gratis ausgegeben – pro Sekunde. Plastik verrottet extrem langsam (eine PET Flasche braucht 450 Jahre!), die Umwelt leidet. Im Pazifik schwimmt inzwischen ein drei Millionen Tonnen schwerer Plastikteppich. So groß wie Mitteleuropa soll er sein und kein Ende in Sicht: Der globale Verbrauch bei Plastik hat sich in den letzten drei Jahrzehnten vervierfacht … All das wissen wir eigentlich seit 2009, als die Kino-Doku „Plastic Planet“ von Werner Boote aufrüttelte. Schon vergessen? Darf nicht sein! Ich düse sofort nach Hause (im aus wie viel Prozent aus Plastik bestehenden Auto?) und starte die PVC-Recherche … Rein in die Crogs und in die Fleecejacke (Plastik!), rauf mit der Brille (Plastik!), schon hau ich rein in die Tastatur (Plastik!) Jede Aktion die ich in den nächsten Stunden setzen sollte, im Vorhaben Plastik zu meiden, schrie nach einem „Geht nicht!“ …

Einkauf auspacken, Müll produzieren! Auf dem Reinigungsprodukt – in Plastik – steht kühn: „Wir glauben an die Kraft der Natur“ … Ich fische die Biozucchini aus der Verpackung (Plastik!) Apropos: Die Alternative Bioplastik – schon recherchiert – macht auch nicht happy. Sie bezeichnet letztendlich leichter zersetzbare Kunststoffe, die Rohstoffe sind oft gentechnisch modifizierte Pflanzen (Erdäpfel, Mais). Also vom Regen in die Traufe, resümiere ich, während ich den Rohschinken, Blättchen für Blättchen mit einem Hauch von Plastik getrennt, vom PVC ins Tupperware befördere … Sie wissen schon: Pl….! Ich rufe gerade noch rechtzeitig dem Familienjüngsten hinterher, er möge doch den Müll(sack) mit raus nehmen… Er trabt in PVC Sneakers von dannen, denn – man lebt vegan und trägt kein Leder! Nachdem mir also schon nach wenigen Stunden sämtliche Schuppen von den Augen fallen, will ich meine Verzweiflung mit meiner Freundin teilen und greife zum neuen i-Phone … P, wie Plastik!

Es reicht! Wo bleibt der Wellness-Spirit! Jener Geist, der immer nach Lösungen sucht und Auswege findet. Auch aus der PVC-Falle! Es wird – wie so oft im Leben – darauf hinauslaufen, dass wir tun was möglich ist! Kompromissbereitschaft ist der beste Freund der Realität. Das Zauberwort heißt Reduktion! Sie werden sehen, was alleine damit zu erreichen ist. Aber schön der Reihe nach: 240 Millionen Tonnen Plastik werden jährlich hegerstellt ….

Die gesamte Story finden Sie in Kürze im WELLNESS MAGAZIN EXKLUSIV, ab 2.4. im Handel

 

To do-Liste

Einfache Schritte zu weniger Plastikmüll

* Plastiktragetaschen mehrmals verwenden, am besten gleich Stoff-Taschen, Körbe

* Aus Mehrwegflaschen trinken anstelle aus Wegwerf(plastik)flaschen.

* Richtig Mülltrennen erleichtert die Wiederverwertung von PET im großen Stil.

* Frischhaltefolie
und Plastikgefäße drastisch reduzieren: Schraubgläser verwenden!

* Petition gegen „Wegwerf“-Plastik
unterzeichnen. Die EU-Regelung zur Reduktion von Plastikmüll ließ z.B. die dünnwandigen Obstsackerl unberücksichtigt, rund die Hälfte der ausgegebenen Sackerl! Da geht mehr! Greenpeace fordert u.a. den Beschluss eines verbindlichen Plastiksackerl-Reduktionsziels von zumindest 80 % binnen vier Jahren in Österreich.

 

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Special

 

Beat the Microbead!

Schluss mit Mikroplastik – die „versteckte“ Gefahr

Die Kosmetikindustrie verwendet Mikroplastik als Schleifmittel, Filmbildner oder Füllstoff. Über das Abwasser treten diese Microbeads den Weg ins Ökosystem an, wo sie Tieren und vermutlich auch dem Menschen gefährlich werden. Plastik wirkt wie ein Magnet auf Umweltgifte. Die Partikel werden samt Schadstoffen von den Meeresorganismen aufgenommen. Sie werden Teil der Nahrungskette und gelangen hierüber in den menschlichen Körper. Über die Auswirkungen auf den Menschen ist bisher nur wenig bekannt. Sind die Microbeads erst einmal im Abwasser, enden sie zwangsläufig in der Umwelt. Selbst die Partikel, die die Kläranlagen filtern, landen im Klärschlamm – und dieser wiederum samt Microbeads auf den Feldern.

Orientierung & Hilfe: Mikroplastik-Ratgeber von Greenpeace: www.greenpeace.at;

Aktion „Beat the Microbead“ www.beatthemicrobead.org/de/

 

 

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Einteilung

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Plastik – CODES – erkennbar an diesen Symbolen

01 – PET Flaschen, Kosmetikbehältnisse

02 – PE-HD Polyethylen-HD, große Behälter/ Fässer

03 – PVC Polyvinylchlorid, Böden, Spielzeug

04 – PE-LD Polyethylen (PE) Folien

05 – PP Polypropylen Plastikasckerl, Lebensmittelverpackung

06 – PS Polystrol (Styropor, Verpackungsfolien)

07 – Other alle anderen Platikarten, z.B. für Mikorwelkeschschirr

 

Titelfoto Greenpeace/ACT