Der Schulstart bedeutet für viele Schülerinnen und Schüler, dass sie ihre schwere Schultasche wieder täglich in die Schule und nach Hause tragen müssen. Passend zum Schulbeginn klärt die AUVA über die Dos & Don’ts beim richtigen Packen der Schultasche auf.

Falsch eingestellte, falsch getragene und zu schwere Schultaschen können bei Kindern schnell zu Rückenschmerzen führen und langfristig Haltungsschäden begünstigen, da die kindliche Wirbelsäule noch mitten in der Entwicklung ist. Um hier stärkere Aufklärungsarbeit zu leisten, erarbeitete die AUVA eine Informationsbroschüre zum Thema „Ergonomie von SchulanfängerInnen“. 

Die Bewusstseinsbildung für Sicherheit und Gesundheit unserer Jüngsten, liegt uns besonders am Herzen. Langfristige Haltungsschäden schleichen sich oft früh ein. Mit unserem informativen Medienpacket zum Thema Ergonomie wollen wir hier gezielt entgegenwirken, sodass Kinder möglichst lange von Rückenschmerzen verschont bleiben“, so AUVA-Obmann Mario Watz.

Die leere Schultasche sollte nicht mehr als 1,2 Kilogramm wiegen

Grundsätzlich gilt beim Packen einer Schultasche: Weniger ist mehr. Eine leere Schultasche sollte nicht mehr als 1,2 Kilogramm wiegen. Ist eine Schultasche fertig gepackt, sollte sie nicht schwerer als 12 Prozent des Körpergewichtes des Kindes sein. Bei einem Körpergewicht von 30 kg wären das beispielsweise 3,6 kg. Alles, was für den jeweiligen Unterrichtstag nicht unbedingt gebraucht wird, daher am besten immer gleich ausräumen und zu Hause lassen. Um das Gewicht einschätzen zu können, kann es helfen, die Schultasche zwischendurch und am Schluss abzuwiegen.

Für den korrekten Sitz: Trageriemen der Körpergröße entsprechend einstellen

Neben dem Gewicht spielt auch der korrekte Sitz der Schultasche eine zentrale Rolle. Die unterschiedlichen Modelle bieten hierzu verschiedene Einstellmöglichkeiten der Trageriemen, sodass die Schultasche ideal an die Körperbedürfnisse des Kindes angepasst werden können. Mag. Brigitte-Cornelia Eder, Präventionsexpertin der AUVA für den Bereich Ergonomie, sieht die Verantwortung primär bei den Eltern und Lehrkräften, aber auch bei Schülerinnen und Schülern selbst:

Die richtige Einstellung der Schultasche auf die Körpergröße des Kindes ist für mich einer der wichtigsten Aspekte, um frühzeitig Haltungsschäden zu vermeiden. Auch beim Tragen der Schultasche muss – etwa durch das Hoch- bzw. Straffziehen der Schulterriemen – auf die richtige, körpernahe Einstellung geachtet werden.“ 

Schwere Sachen im unteren Rückenbereich positionieren

Die Prävention von Haltungsschäden beginnt bereits bei einer durchdachten Packordnung. Schwere Gegenstände kommen nach unten bzw. werden rückennah angeordnet, damit sich das Gewicht gleichmäßig auf dem Rücken verteilt. Dadurch befindet sich der Schwerpunkt dicht am Körper und die Schultasche zieht nicht nach hinten. Auch soll die Oberkante der Schultasche auf Schulterhöhe des Kindes angepasst sein.

Wichtig sind verstellbare Gurte, um die Schultasche nachjustieren zu können. Zusätzlich wären rutschfestes Material und seitliche Polsterungen empfehlenswert, damit sich der Rückenteil gut an den Rücken anschmiegen kann“, so die AUVA-Expertin Mag. Brigitte-Cornelia Eder.

Für die richtige Gesundheitsvorsorge ist es nie zu früh

Die Anzahl der Einstellungsmöglichkeiten bei Schultaschen hat in den letzten Jahren zwar laufend zugenommen, allerdings werden diese häufig nicht genutzt. Der Apell geht auch an Lehrkräfte, welche die Wichtigkeit einer gesunden Haltung und die verschiedenen Möglichkeiten der Stärkung des Stützapparates in den Unterrichtsstoff einfließen lassen könnten.

Um hier konkret zu unterstützen erarbeitete die AUVA das Medienpaket zum Thema Ergonomie. Diese enthält zu diesem Zweck eine informative Broschüre, die Kindern Tipps und Tricks mitgibt, wie sie die Wirbelsäule fit und gesund halten können. 

Wichtig für Kinder bleibt die körperliche Bewegung. Muskeln bieten die beste Voraussetzung für den kindlichen Stütz- und Bewegungsapparat. Leider bewegen sich die Kleinen immer weniger und sitzen schon in jungen Jahren viel zu viel. Wir empfehlen den Eltern, die Wochenenden stärker zu nutzen, um den Youngsters wieder Lust an der Bewegung zu machen“, so die AUVA-Expertin abschließend.  

Foto: AUVA/R. Reichhart