Am 13.10. ist Welttag des Sehens. Dieser soll Bewusstsein für schlechtes Sehen und die damit verbundenen Konsequenzen schaffen. Die Bundesinnung der Augenoptiker / Optometristen erklärt, welche Auswirkungen es im Alltag hat, wenn man mit einer nicht- oder falsch korrigierten Fehlsichtigkeit durchs Leben geht.
Die Augen sind unser wichtigstes Sinnesorgan. 80 % aller Informationen nehmen wir mit ihnen auf und beschäftigen damit rund die Hälfte unseres Gehirns. Doch im Laufe unseres Lebens kann sich eine Fehlsichtigkeit entwickeln, die dafür sorgt, dass wir in einer bestimmten Entfernung nicht mehr scharf sehen. Dabei handelt es sich entweder um eine Hyperopie (Weitsichtigkeit), wenn ein Auge zu kurz gebaut ist, bzw. eine Myopie (Kurzsichtigkeit), wenn das Auge zu lang gebaut ist. „Man spricht in diesem Fall von einer Anomalie, ähnlich wie ein kürzerer und ein längerer Fuß, und mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung ist davon betroffen“, erklärt Dr Anton Koller, Bundesinnungsmeister der Augenoptiker / Optometristen. Weltweit haben rund 4,5 Milliarden Menschen* eine Fehlsichtigkeit.
Eine Brille oder Kontaktlinsen könnten hier ganz einfach das Problem lösen und die Augen unterstützen. Jedoch leben 2,5 Milliarden Menschen* komplett ohne solch korrigierende Maßnahmen oder mit einer nicht passenden Sehhilfe. Viele davon sind in Entwicklungsländern zuhause und haben gar keinen Zugang zu Korrektionsmaßnahmen. Doch auch in Österreich gibt es Tausende, deren eingeschränktes Sehvermögen nicht korrigiert ist. „Viele wissen nicht einmal, dass sie eine Sehhilfe benötigen oder ihre bestehende anpassen müssten“, so Bundesinnungsmeister Koller, „das liegt unter anderem daran, dass eine Veränderung der Sehstärke meist schleichend passiert.“
Schlechtes Sehvermögen ist die am weitesten verbreitete körperliche Einschränkung, doch die Auswirkungen davon werden von der Gesellschaft nur selten bis gar nicht erkannt. Die Probleme beginnen schon in der Schulzeit – vom Blick auf die Tafel bis zum Schreiben – und setzen sich auch im Arbeitsleben fort. „Die Auswirkungen einer Fehlsichtigkeit auf die Produktivität sind ganz klar messbar. Zusätzlich leiden persönliches Wohlbefinden, Sicherheitsgefühl und vor allem die Koordination“, weiß Anton Koller. So ist das Risiko zu stürzen siebenmal höher, wenn man schlecht sieht, die Beeinträchtigung der Lebensqualität kann bis hin zu Depressionen führen. Im Straßenverkehr kann eine nicht korrigierte Fehlsichtigkeit sogar lebensgefährlich sein. Man erkennt Hindernisse zu spät und kann Entfernungen schlechter einschätzen.
Der Welttag des Sehens am 13.10. soll hier mehr Bewusstsein schaffen, denn das ist der erste Schritt zur Korrektur von schlechtem Sehen. Auch die Österreichischen Augenoptiker/Optometristen setzen sich ein und bieten verschiedene Aktionen, wie zum Beispiel kostenlose Sehtests. „Jeder von uns sollte einmal im Jahr seine Sehschärfe überprüfen lassen, um Veränderungen zu erkennen und dadurch Einbußen in Sachen Lebensqualität zu vermeiden. Mit scharfem Blick geht man nicht nur sicherer, sondern auch positiver durchs Leben“, ist sich der Experte sicher.