Wichtige Inputs zum Welttag der seelischen Gesundheit am 10. Oktober!
Psychische Erkrankungen, vor allem DEPRESSIONEN, sind heute in Europa und weltweit eine der häufigsten Ursachen für lange Fehlzeiten am Arbeitsplatz, sinkende Produktivität und vorzeitigen Ruhestand der Betroffenen.
Angst ist verständlich aber wenig sinnvoll. Tragischerweise tendieren wir Menschen mit übersteigerten Sorgen dazu, unsere Gedankenkraft dafür zu verwenden, uns selbst Angst einzujagen. Wir analysieren alles bis ins Kleinste und benutzen unsere lebhafte Fantasie dazu, den Teufel an die Wand zu malen. Das Leben wird so zu einem zögerlichen Vorantasten anstelle einer spannenden Entdeckungsreise. Viele von uns sind schon so an unsere Sorgen und Ängste gewohnt, dass sie diese als natürlichen Zustand akzeptieren. Alle Kraft ist dahin und weicht einem kriechenden Unlustgefühl. Wir suchen einen Schuldigen dafür, dass es uns nicht besser geht. Wir gehen in Verteidigungshaltung, die sich in Aggressivität und Misstrauen äußert. Im äußersten Fall: Angststörung, Depression!
„Es gibt keine Gesundheit ohne psychische Gesundheit.“ – so die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die den Welttag der seelischen Gesundheit 2017 unter das Motto „Mental Health in the Work Place“ stellt. Eine aktuelle Analyse unserer deutschen Nachbarn, konkret der der DAK-Gesundheit (Die DAK–Gesundheit mit Sitz in Hamburg ist eine bundesweit tätige deutsche Krankenkasse) zeigt. Noch nie gab es so viele Ausfalltage im Job wegen psychischer Erkrankungen: Mit rund 246 Fehltagen je 100 Versicherte erreichten sie 2016 den Höchststand – und haben sich somit in den letzten 20 Jahren mehr als verdreifacht, denn 1997 waren es noch 77 Fehltage. Die meisten Fehltage entfielen auf Depressionen mit 114,4 je 100 Versicherte, gefolgt von Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen. Bei Frauen stiegen psychische Erkrankungen sogar auf Platz eins der Diagnosen für Krankschreibungen: Es wurden 311 Fehltagen je 100 Versicherte festgestellt, das sind rund 60 Prozent mehr Fehltage als bei Männern.
„Eine Depression kann und sollte behandelt werden, denn unbehandelt können Depressionen über Monate oder sogar Jahre anhalten!“, erklärt Markus Spamer, der Gründer und Geschäftsführer von TV-Wartezimmer. Europas größtes Gesundheits-TV-Netzwerk bietet neben dem Patientenfilm „Depression“ fast 60 weitere allein für den Fachbereich Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie an, davon sind 13 Filme vom Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN) inhaltlich geprüft.
Depression ist keine Einbildung oder etwa Charakterschwäche, sondern eine ernsthafte Erkrankung, die behandelt werden kann – und sollte. Typische Symptome sind eine scheinbar grundlose Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit sowie der Verlust der Fähigkeit, Freude zu empfinden. Depressive leiden häufig unter Interesselosigkeit, Appetitverlust, Gewichtsverlust, Konzentrationsstörungen und Unentschlossenheit, Schlafstörungen, geringem Selbstbewusstsein und Schuldgefühlen sowie vielen Gedanken an den Tod. Doch Depressionen müssen keinesfalls schicksalhaft ertragen werden: Sie lassen sich durch eine individuell angepasste und konsequente Therapie in den Griff bekommen.
Der Welttag der seelischen Gesundheit wurde 1992 von der World Federation for Mental Health (WFMH) ins Leben gerufen. Er findet jährlich am 10. Oktober statt, um auf die Belange von psychisch erkrankten Menschen aufmerksam zu machen und das Bewusstsein für die Bedeutung psychischer Gesundheit zu schärfen. Denn ein psychisches Wohlbefinden ist von grundlegender Bedeutung für die Chancengleichheit und Lebensqualität der Menschen.
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