Sie haben schon immer für den Naturschutz sensibilisiert und Aufklärungsarbeit geleistet. Jetzt kann man die Ranger im Tölzer Land an ausgewählten Terminen bei ihrer Arbeit begleiten.

Auf der sechs Kilometer langen und rund zweistündigen „Erlebnistour“, die am 19. September, 10. und 24. Oktober 2021 am Walchensee angeboten wird, erlebt man Biotope mit geschützten Pflanzen und Tieren sowie die Naturwächter bei ihrer Arbeit. „Bei der Wanderung machen wir an mehreren Stationen Rast und erklären die Besonderheiten der jeweiligen Landschaft“, erklärt Rangerin Gaby Kammerloher. Am ca. 70 Meter hohen Katzenkopf geht es zum Beispiel um den Bergmischwald. „Das ist ein sehr naturnaher Wald mit vielen Laubbäumen und wenig Bewirtschaftung, der Heimat von vielen Arten ist“, so die 51-jährige Landschaftsökologin, eine von insgesamt zwölf Rangern im Tölzer Land.

Die geführte Tour wird auch von Rangerin Michaela Jaud, die zudem Kräuterpädagogin ist, begleitet. Sie erläutert die sensiblen Lebensräume in Feuchtwiesen und geschützten Biotopen. Das Besondere hier ist die extensive Nutzung der Wiesen – deshalb fühlen sich hier geschützte Orchideenarten besonders wohl. Natürlich gibt es auch Wissenswertes rund um den Walchensee. Deutschlands größter Gebirgssee mit Trinkwasserqualität wurde – einschließlich der Uferstreifen und der südlich angrenzenden alpinen Gebirgslandschaft – 1995 als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen.

Bei der elf Kilometer langen und zweieinhalb-stündigen „Drahteselführung“ von Lenggries nach Bad Tölz (26. September, 3. und 17. Oktober 2021) liegt der Fokus auf der Isar mit ihrer besonderen Auenlandschaft. Die Teilnehmer sind mit dem Rad unterwegs. „Wir machen zum Beispiel an den sogenannten Brennenstandorten halt und erklären ihre besonderen Tier- und Pflanzenarten“, so Gaby Kammerloher.

Als „Brennen“ bezeichnet man die trockensten Stellen der Auen, die Lebensraum für genügsame und lichthungrige Pflanzen bieten, wie Kiefern und Orchideen. Dass Kiefer, Fichten, Weiden und Wacholderbüsche an den Isar-Kiesbänken nicht überhand nehmen, dafür sorgen rund 50 Ziegen. Sie sind hier als Landschaftspfleger unterwegs und helfen mit, das Ökosystem in den Auen im Gleichgewicht zu halten. Zu guter Letzt gibt die Führung Einblick in den normalen Arbeitsalltag eines Rangers.

Die Rangertouren sind jeweils gratis und auf 15 Teilnehmer limitiert. Die Anmeldung läuft über die Tourismusbüros: Für die Erlebnistour sind das die Tourismusinformationen Walchensee und Kochel, für die Drahteselführung die Tourismusinformationen Lenggries und Bad Tölz.

Lenggrieser Wanderherbst

Auch die #andersoutdoorwochen in Kooperation mit dem Outdoor-Ausrüster Bergzeit, die im Herbst von den einzelnen Destinationen des Tölzer Landes umgesetzt werden, setzen sich mit dem Naturschutz-Thema auseinander. Beim Lenggrieser Wanderherbst (20. September bis 1. Oktober 2021) geben Bergwanderführer Tipps zum naturfreundlichen Wandern und Müllvermeidung am Berg – inklusive eines Ratespiels zu Verrottungszeiten von Müll in der Natur.

In Bad Tölz erklärt dagegen Kräuterpädagogin und Ökotrophologin Angelika Spöri bei einer Kräuterführung, warum es sinnvoll ist, als Unkräuter geschmähte Pflanzen im Garten auch mal stehen zu lassen und welche Geheimnisse in ihnen stecken.

In Wolfratshausen kann unter anderem mit Förster Robert Nörr der heimische Bergwald neu entdeckt werden – mit wichtigen Informationen, wie man ihn retten kann und muss.

Fotos: SRT, Rudi Stallein, Kunz PR