Für manche beginnt der Jänner gleich mit einem Frustrationserlebnis, wenn der gescheiterte Neujahrsvorsatz zum ersten schlechten Gewissen des neuen Jahres führt. Damit Sie sich das ersparen, verrät unsere Gastautorin Pamela Obermaier, Expertin für Potenzialentwicklung und Bestsellerautorin, wie Sie Ihr Vorhaben richtig umsetzen.
Viele von uns empfinden den Jahreswechsel als den idealen Zeitpunkt dafür, den einen oder anderen Bereich im Leben umzukrempeln, denn der erste Tag eines Jahres hat irgendwie etwas Magisches an sich. So gesehen ist der 1. Jänner auch durchaus passend, um damit zu beginnen, sich eine neue Verhaltensweise anzueignen, die in den meisten Fällen eine schlechte Gewohnheit ablösen soll. Was man sich schon lange vorgenommen hat, soll endlich in die Tat umgesetzt werden.
Eine gesündere Ernährungsform, mehr Bewegung, ein paar Pfunde loswerden, weniger fernsehen oder streamen, mehr Organisation in den Arbeitsalltag bringen – diese Klassiker führen die Liste an Neujahrsvorsätzen an. Diverse Studienergebnisse verraten allerdings, dass höchstens zehn Prozent es auch wirklich schaffen, ihre Pläne länger als für ein paar Tage oder Wochen umzusetzen. Der Großteil fühlt sich spätestens Mitte Februar so richtig mies, weil sie (wieder einmal) gescheitert sind. Doch keine Sorge: Das muss nicht sein, wenn Sie einige Dinge bedenken!
1. Nicht zu viel auf einmal wollen
Ein Vorsatz pro neuem Jahr reicht völlig, denn sonst überfordern oder verzetteln Sie sich womöglich. Wie Sie herausfinden, welcher es wert ist, sich mit ihm auseinandersetzen? Überprüfen Sie, was Sie wirklich für sich und aus eigenem Antrieb ändern wollen – und was womöglich nur, weil es jemand anderes von Ihnen erwartet oder weil Sie dem gesellschaftlichen Wie-man-leben-sollte-Druck erliegen. Warum das essenziell ist? Weil Sie sich mit dem Umsetzen Ihres Entschlusses etwas Gutes tun sollten. Wenn das gegeben ist, fühlen Sie sich auch motiviert genug, um die Sache durchzuziehen. Simples Beispiel: Möchten Sie abnehmen, weil Sie sich von Ihrem Gewicht eingeschränkt fühlen – oder weil Sie meinen, dem Schönheitsideal entsprechen zu müssen?
2. Ziele konkret definieren
Als Nächstes sollten Sie Ihr Ziel konkret definieren und einige logische und/oder emotionale Gründe dafür finden, warum es überhaupt erstrebenswert für Sie ist. Visualisieren Sie den Endzustand, den Ihnen Ihre neue Gewohnheit bescheren wird. Und spüren Sie in Ihr zukünftiges Ich hinein: Wie fühlen Sie sich damit, was wird dadurch an Ihrem Leben angenehmer?
3. Gegenstrategien überlegen
Berücksichtigen Sie mögliche Widerstände in Ihrem Inneren und sozialen Umfeld (zeitliche Organisation, Mitmenschen etc.). Und überlegen Sie sich für derartige Umstände am besten bereits vor Silvester Gegenstrategien, die Sie in einem solchen Fall abrufen können.
4. Vorhaben in die Tat umsetzen
Wiederholung und Fokus heißen Ihre neuen besten Freunde, wenn es um die tatsächliche Umsetzung geht: Führen Sie Ihr angestrebtes Verhalten jeden Tag möglichst zur selben Zeit bzw. in den gleichen Situationen durch. Und fokussieren Sie immer wieder bewusst, was Sie erreichen wollen – nicht, was Sie vermeiden möchten.
5. Geduldig sein
Als Letztes unterschätzen Sie nicht, wie wichtig es ist, geduldig und nachsichtig mit sich selbst zu sein. Sie dürfen auch Rückfälle haben, können danach aber ohne sich schlecht zu fühlen, einfach weitermachen. Unterteilen Sie Ihr großes Ziel vielleicht auch einfach in mehrere kleine Teilziele, um sich nach jedem Etappensieg selbst zu belohnen. Das hilft beim Dranbleiben und Durchhalten.
Und um Ihnen ein bisschen den Stress zu nehmen, falls Sie sich denken sollten, dass Sie zwar gern ein bestimmtes Thema in Angriff nehmen würden, aber noch ein wenig Zeit für die Vorbereitung benötigen: Wer sich in Bezug auf Veränderungen mit der Ziffer Eins leichter tut, der kann das auch an einem anderen Monatsersten tun – oder einfach an einem Montag. Das reicht für den Zauber, der jedem Anfang innewohnt. In Wahrheit ist nämlich jeder x-beliebige Tag der richtige, wenn man weiß, worauf es ankommt.
Pamela Obermaier ist Expertin für Potenzialentwicklung und Bestsellerautorin mit psychologischem und neurolinguistischem Background. Sie wird als Trainerin und Vortragsrednerin gebucht, um die Erfolgsbilanz einer Person oder Firma durch eine optimierte Kommunikationsweise und ideale Außenwirkung zu steigern.
Foto: Pixabay.com/Shad0wfall; P. Obermaier: (c) TamaraWassermann