Dringend Maßnahmen gegen illegalen Welpenhandel notwendig!

„Wenn schon auf Österreichs wichtigster Einkaufsstraße am helllichten Tag Welpen angeboten werden und die NÖ Tierärztekammer öffentlich vor dem Kauf warnen muss, sieht man eindeutig eine Entwicklung in die falsche Richtung,“ beschreibt Kurt Essmann, Vorsitzender der Berufsgruppe Zoofachhandel in der Wirtschaftskammer Wien, die aktuelle Situation. „Die Situation kommt für uns wenig überraschend, denn wenn der legale Handel mit Tieren kriminalisiert wird, fördert das automatisch den Schwarzmarkt. Wir setzen uns seit Jahren für Transparenz und Nachvollziehbarkeit im Umgang mit Jungtieren ein. Es gibt im zertifizierten Zoofachhandel keine dokumentierten Missstände, dennoch werden die gesetzlichen Daumenschrauben immer nur beim Zoofachhandel angesetzt.“

Weitreichendes Maßnahmenpaket von Politik gefordert! Die Entstehung von Gesetzen im Heimtierbereich ist von populistischen Maßnahmen geprägt, vernünftige Lösungen zum Wohl der Tiere und Konsumenten sind dabei selten zu erkennen. Tatsächliche Maßnahmen gegen den illegalen Handel mit Tieren bleiben meist auf der Strecke, da der Vollzug solcher Gesetze ein politisches Commitment benötigen würde. „Die aktuelle Expertenregierung könnte die Chance nutzen und ein umfangreiches Maßnahmenpaket gegen illegalen Tierhandel umsetzen. Dazu gehören strengere Strafen für die Verkäufer, einheitliche Bestimmungen für alle, die mit Heimtieren handeln und eine Meldepflicht für Jungtiere,“ fordert Essmann. „Nur wenn diese Schritte erfüllt werden, kann Tierleid verhindert werden und die notwendigen Kontrollen für staatliche Stellen sind möglich.“

Über den zertifizierten Zoofachhandel: Die Berufsgruppe Zoofachhandel in der Wirtschaftskammer Wien besteht aus mehr als 200 Mitgliedern, die über 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen, und ist die gesetzliche Interessenvertretung der Branche. Der österreichische Zoofachhandel richtet sich nach strengen Haltungs- und Tierschutzvorschriften. Die Ausbildung zum geprüften Zoofachhändler kann erst nach bis zu drei Jahren Berufserfahrung absolviert werden und beinhaltet eine umfangreiche theoretische Ausbildung. Die Zoofachhändlerinnen und Zoofachhändler sind die ersten Ansprechpartner bei Beratung, Pflege und Kauf von Heimtieren, deren Wohl immer im Vordergrund steht. Das gemeinsame Auftreten gegen illegalen Tierhandel und unbedachten Heimtierkauf ist ein Hauptanliegen der Berufsgruppe.

Unser Fazit: Schuld tragen vor allem jene Menschen, die einen Welpen von kriminellen Leuten kaufen. Solange es Käufer gibt, wird es Händler geben. Wenn Sie so eine „Deal“ mit einem stets zu schützenden Lebewesen bemerken, die Polizei verständigen!

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