Um das Thema Anti-Aging ranken sich jede Menge Mythen. Doch was hilft wirklich im Kampf gegen Hautalterung? Die 11 häufigsten Mythen im Check.
Der größte Feind der Wahrheit ist nicht die Lüge, sondern der Mythos – beständig, überzeugend und wirklichkeitsfremd. Und über das Altern gibt es viele Mythen, die hartnäckig für Verwirrung sorgen: Wie wirkungsvoll sind Anti-Aging-Cremes? Muss man wirklich Sport treiben, um jünger auszusehen? Wie wichtig ist täglicher Sonnenschutz? Fragen wie diesen sind wir auf den Grund gegangen und bringen endlich Licht in den Anti-Aging-Dschungel. Welche Behauptungen wahr und welche erfunden sind, lesen Sie hier.
1. Wasser hält die Haut jung
Absolut richtig! Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist die grundlegende Voraussetzung für funktionsfähige Hautzellen. Fehlt dem Körper Flüssigkeit, wird das Wasser in den Hautzellen reduziert, sodass die Haut müde und schlaff wirkt und an Spannung verliert. Trinken Sie dauerhaft zu wenig, bekommen Sie Knitterfältchen. In der Regel sollte ein Erwachsener täglich rund 1,5 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Bei Hitze oder Sport sogar noch mehr. Wasser und ungesüßte Tees sind eine gute Wahl, um Giftstoffe aus dem Körper zu spülen und die Haut straff zu halten. Besonders grüner Tee hat positive Anti-Aging-Eigenschaften. Die enthaltenen Gerbstoffe fangen Radikale ab, die hauptsächlich durch Sonne und Rauchen entstehen.
2. Je länger man eine Anti-Aging-Creme benutzt, desto schwächer die Wirkung
Falsch! Alle Pflegeprodukte, aber vor allem Anti-Aging-Cremes mit aufpolsternden Inhaltsstoffen wie Hyaluronsäure, entfalten ihre Wirkung erst nach mehrwöchiger Anwendung. Ein sichtbarer Effekt stellt sich sogar erst nach Monaten ein. Deshalb sollten Sie eine hautverjüngende Creme unbedingt über einen längeren Zeitraum verwenden.
3. Wer Sport treibt, altert langsamer
Das ist richtig! Regelmäßige Bewegung ist ein wahrer Jungbrunnen für den Körper. Vor allem Ausdauersportarten wie Joggen, Radfahren und Schwimmen bringen den Körper in Schwung und versorgen ihn mit Sauerstoff. Dadurch werden die Zellen aktiviert, das Gewebe gestrafft und der Teint wirkt frisch und rosig. Zusätzliches Krafttraining regt die Hormonproduktion und damit den Stoffwechsel an.
4. Stress lässt die Haut schneller altern
Stimmt! Stress fördert die Bildung von freien Radikalen, die den Alterungsprozess beschleunigen und dafür sorgen, dass die Haut faltig und müde aussieht. Da sich Stress jedoch nicht permanent vermeiden lässt, sollten Sie in diesen Phasen auf Hautcremes und Pflegeprodukte zurückgreifen, die reich an Antioxidantien sind. So unterstützen Sie Ihre Haut von außen.
5. Sonnenschutz im Winter ist überflüssig
Falsch! Zwar ist es im Winter nicht so warm wie im Sommer und auch die Sonne lässt sich nicht jeden Tag blicken, trotzdem ist die Haut permanent UV-Strahlen ausgesetzt. Diese stellen immer und überall ein Risiko für vorzeitige Hautalterung dar – auch im Schatten. Tragen Sie daher immer eine Tagescreme mit Lichtschutzfaktor auf. Nur mit regelmäßigem Sonnenschutz können Sie sich vor frühzeitiger Faltenbildung schützen.
6. Hyaluron glättet die Haut
Stimmt genau! Hyaluron ist ein wahres Wundermittel, da es viel Wasser speichern kann. Dadurch sorgt es für eine bessere Durchfeuchtung der Hautschichten, wodurch die Haut frischer aussieht und vor dem Austrocken geschützt wird – und damit vor Trockenheitsfältchen. Außerdem unterstützt Hyaluronsäure die Produktion von Kollagen und Elastin. Diese Stoffe sind für die Elastizität und Straffheit der Haut verantwortlich. Nicht zuletzt wehrt Hyaluron freie Radikale ab.
7. Preiswerte Anti-Aging-Produkte bringen nichts
Das stimmt nicht ganz! Es geht hauptsächlich darum, die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen. Gute Anti-Aging-Cremes enthalten deswegen Retinol- oder Glykolsäure, Milchsäure und Niacinamid. Diese Inhaltsstoffe finden sich auch in günstigen Produkten – allerdings in einer geringeren Dosierung. Anti-Aging-Produkte aus der Apotheke kosten zwar etwas mehr, enthalten dafür aber höhere Mengen dieser wichtigen Stoffe. Trotzdem müssen Sie kein Vermögen ausgeben. Mit einem Budget von 6 bis 20 Euro bekommen Sie schon recht gute Pflegeprodukte gegen Hautalterung.
8. Die Haut braucht nur eine Creme
Falsch! Die Bedürfnisse der Haut ändern sich im Verlauf des Tages: Tagsüber braucht die Haut Feuchtigkeit, Antioxidantien und Schutz vor UV-Strahlung, nachts eine beruhigende Pflege und nährende Wirkstoffe, die sie bei der Zellerneuerung unterstützen. Darüber hinaus ist die Augenpartie besonders pflegebedürftig, da die Haut hier sehr dünn ist.
9. Frisches Obst und Gemüse halten jung und schön
Stimmt! Wer sich gesund und abwechslungsreich ernährt und viel Obst und Gemüse mit ausreichend Vitaminen und Nährstoffen zu sich nimmt, schafft die richtige Basis, um seine Zellen vor der Alterung zu schützen und vital zu bleiben. Besonders Paprika, Kiwi und Zitrusfrüchte, die reich an Vitamin C und Vitamin E sind, schützen die Hautzellen vor freien Radikalen und sorgen für ein besseres Hautbild. Um die Haut vor UV-Strahlen zu schützen, eignen sich Tomaten, die eine große Menge des Radikalfängers Lypocin enthalten.
10. Stirnrunzeln macht Falten
Leider richtig! Unsere Mütter und Großmütter haben uns oft genug gewarnt: „Schau nicht so kritisch und ernst, sonst bekommst du noch Falten.“ Sie entstehen nicht nur mit dem Alter, sondern auch durch die natürliche Mimik im Gesicht. So bilden sich in den Augenwinkeln Lachfalten und zwischen den Augenbrauen die bekannte Zornesfalte. Je mehr die Haut im Alter an Elastizität verliert, desto stärker graben sich solche Mimikfalten ein. Da die meisten Bewegungen im Gesicht unbewusst stattfinden, lassen sie sich kaum vermeiden. Deshalb ist auch Botox so begehrt. Allerdings sorgen auch natürliche Mittel wie eine gesunde Ernährung, genügend Wasser und eine gute Feuchtigkeitspflege dafür, dass sich Lach- und Zornesfalten langsamer bilden beziehungsweise später auftreten.
11. Mit Anti-Aging-Cremes kann man gar nicht früh genug anfangen
Es kommt darauf an! Ab Mitte 20 setzt der Alterungsprozess der Haut ein. Der genaue Zeitpunkt hängt natürlich stark von der individuellen Veranlagung und Lebensweise ab. Wer sich aber schon vor dem Auftreten der ersten Falten Gedanken über das Thema macht, kann durchaus vorsorgen. Reichhaltige Anti-Aging-Cremes benötigt man mit 25 noch nicht. Bei junger Haut verursachen solche Cremes eher Pickeln und Irritationen. Trotzdem macht es Sinn, schon in dieser Phase mit leichten Anti-Aging-Produkten, die vor allem Antioxidantien und Sonnenschutz enthalten, zu beginnen. Es ist nämlich nie zu früh, die Haut vor zu viel Sonne zu schützen. Nur so hat man später weniger Ärger mit Falten.
Foto: Pixabay.com/StockSnap; Text: Anna Karolina Stock