Cranberrys, Granatapfel, Aprikose, Zitrusfrüchte, Rose, Magnolie, Sanddorn, und und und… die Liste der Früchte und Blüten, die in Cremes, Masken oder Duschgelen Verwendung finden, ist lang. Kein Wunder: Sie sorgen nicht nur für einen herrlich erfrischenden Duft, sie haben auch eine wunderbare Wirkung auf die Haut.
Was machen Fruchtöle, Fruchtextrakte und Fruchtsäuren in Kosmetika?
Früchte beispielsweise haben einen hohen Anteil an Antioxidantien, Mineralien, Nährstoffen und Ölen. Sie pflegen die Haut und versorgen sie mit Feuchtigkeit. „Gerade ab 40 profitiert die Pflege von unterschiedlichen Pflanzenextrakten, da diese in unterschiedlicher Weise in der Haut zur Wirkung beitragen“, erklärt Lilith Schwertle, Naturkosmetik-Expertin bei Weleda. Doch die komplette Frucht ist in den Kosmetika nicht enthalten, sondern je nach Produkt das daraus gewonnene Öl, Fruchtextrakte oder Fruchtsäuren.
Was sind Fruchtöle?
Fruchtöle werden auf schonende Art durch Kaltpressung gewonnen. Sie enthalten pflegende und nährende Wirkstoffe, die der Haut guttun und sie bei der Regeneration unterstützen. Die Haut wirkt dadurch ausgeglichen und optimal mit Feuchtigkeit versorgt. Fruchtöle ziehen zudem gut ein und hinterlassen keinen fettenden Film.
Was verbirgt sich hinter Fruchtextrakten?
Im Herstellungsprozess werden Fruchtextrakte per Extraktion aus der Frucht gewonnen. Das ermöglicht, dass ein hoher Anteil ihrer aktive Wirkstoffkomponenten herausgefiltert wird. Fruchtextrakte reinigen und erfrischen die Haut. Manche von ihnen haben zusätzlich feuchtigkeitsspendende und abschwellende Eigenschaften. Abhängig von der Frucht wird Extrakten auch eine antioxidative und Anti-Aging-Wirkung nachgesagt.
Sehr beliebt ist beispielsweise der Fruchtextrakt des Granatapfels – aufgrund seiner antioxidativen Wirkung. Kombiniert mit Aloe Vera entsteht eine ganzheitliche Wirkung mit dem Ziel, die Strahlkraft, Spannkraft und Elastizität der Haut zu erhöhen. Gerade ab 40 Jahren profitiert die Pflege von unterschiedlichen Pflanzenextrakten, da sie auf unterschiedliche Weise in der Haut wirken.
Welchen Vorteil haben Fruchtsäuren?
Fruchtsäuren sind in unterschiedlichen Beauty-Produkten enthalten, zum Beispiel in Peelings. Sie zaubern eine feinporige und ebenmäßigere Haut. Doch auch in anderen Reinigungsprodukten kann Fruchtsäure enthalten sind, dann allerdings in abgeschwächter Form. Darüber hinaus gibt es auch Cremes, die einen Fruchtsäurekomplex enthalten. „Sie lassen den Teint ebenmäßig, elastisch und voller Spannkraft wirken. Rötungen und Reizungen zeigen sich gemildert und die Widerstandskraft der Haut gestärkt“, erläutert Claudia Helsper, Chefkosmetikerin bei Jean d’Arcel.
Wie wirken Blumen und Blüten in der täglichen Hautpflege?
Neben Früchten findet man auch Blumen und Blüten immer häufiger in diversen Kosmetikprodukten. Sie gelten als wahre Wunderwaffe gegen Fältchen, unreine oder trockene Haut. Vor allem Pflanzenöle versorgen die Haut mit wertvollen Fettsäuren und unterstützen die Barrierefunktion der Haut. Durch die in Pflanzenölen enthaltenen Vitamine und Mineralien werden außerdem Hautstoffwechsel und Zellerneuerung angeregt.
Welche Blüten gibt es und wie wirken sie?
- Das angenehm duftende Wildrosenöl beispielsweisen, das schnell in die Haut einzieht, regt die Kollagenerneuerung an und unterstützt dadurch die Hautregeneration auf besonders effektive Art.
- Kamille hat eine entzündungshemmende sowie heilende Wirkung, die besonders auf ihr ätherisches Öl zurückzuführen ist. Besonders bei Ekzemen kann Kamille den Heilungsprozess fördern. Doch auch bei unreiner oder fettiger Haut hilft die Wunderblume, sie wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
- Das Öl der Holunderblüte hat – ähnlich wie Kamille – eine entzündungshemmende sowie hautberuhige Wirkung. Wer also zu sensibler, unreiner oder neurodermitischer Haut neigt, sollte Cremes mit Holunderblütenöl in die tägliche Beauty-Routine integrieren.
- Lavendel zählt zu der Familie der Lippenblütengewächse und ist eine besonders vielseitige Heilpflanze. Es fördert die Durchblutung und hat eine entzündungshemmende, beruhigende und antibakterielle Wirkung. Ein großer Unterschied zu anderen Ölen ist, dass man Lavendelöl auch pur auf die Haut auftragen kann. Hier ist jedoch Vorsicht geboten: In wenigen Fällen kann Lavendelöl Allergien auslösen.
Wovon hängen die unterschiedlichen Wirkungen der Blütenextrakte ab?
Die Wirkung eines Blütenextrakts ist abhängig davon, ob es sich um einen wässrig-alkoholischen Auszug oder einen Öl-Auszug handelt. Die Herstellungsweise hat also einen wesentlichen Einfluss auf die Wirkung. Wird ein Blütenpflanzenextrakt in Öl ausgezogen, kann er tiefenwirksam bis in den muskulären Bereich reichen und der Haut helfen, Elastizität und Spannkraft zu erhalten. Ein Ölauszug aus der Blüte der Ringelblume (Calendula) hat beispielsweise eine pflegende und umhüllende Wirkung auf die Haut. Ein Ölauszug aus der Arnikablüte wirkt hingegen muskelentspannend und schützt vor Muskelkater.
Ätherische Öle aus Blüten wie Damaszener Rose, Ylang-Ylang oder Jasmin werden aber auch häufig zur natürlichen „Beduftung“ von Cremes und Co. eingesetzt. Diese Form der Blütenextrakte ist ganz besonders, denn das Wesen der Pflanze, das durch den Duft zum Ausdruck kommt, kann nur durch Destillation gewonnen werden.
Quelle: beautypress.de
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