Heiraten ist für viele Paare der Höhepunkt ihrer Beziehung. Um dem Ja-Wort etwas Exotik zu verpassen, verbringen reiselustige Turteltauben diesen einmaligen Tag gerne im Ausland. Doch hier ist Vorsicht geboten: Jedes Land hat seine eigenen Bestimmungen und Vorgaben zum Thema Heirat – mal mehr, mal weniger kompliziert. Passend zum Valentinstag haben wir die zehn besten Destinationen für eine unkomplizierte Hochzeit auf Reisen zusammengestellt.

1. Dänemark: Wenig Kosten, geringer Aufwand

Das skandinavische Land gilt seit vielen Jahren als beliebtes Hochzeitsziel – vor allem aus pragmatischen Gründen: In Dänemark ist eine Hochzeit mit vergleichsweise geringem Aufwand durchführbar und deutlich günstiger als hierzulande. Weder Geburtsurkunden noch Ehefähigkeitszeugnisse sind notwendig. Bürger mit festem Wohnsitz in der EU benötigen lediglich eine erweiterte Meldebescheinigung mit beeidigter Übersetzung und Angabe des Familienstandes.

2. Heiraten in den USA – von New York bis San Francisco

Für die Hochzeit über den großen Teich zu fliegen, verbindet den schönsten Tag im Leben mit außergewöhnlichen Orten für die Flitterwochen. Grundsätzlich ist eine in den USA geschlossene Ehe in Deutschland ohne weitere Formalitäten rechtsgültig. Allerdings gibt es bezüglich der geforderten Dokumente und der notwendigen Unterlagen einige ortsspezifische Unterschiede.

Viva Las Vegas

In Las Vegas, dem Hochzeitsmekka schlechthin, beträgt das gesetzliche Mindestalter für die Eheschließung 18 Jahre. Eine Voraussetzung ist hier die Marriage License, die man täglich zwischen acht Uhr und Mitternacht im Marriage Bureau in der Clark Avenue erhält. Für die Ausstellung der Lizenz genügt die Vorlage des Reisepasses. Einfacher geht‘s kaum, oder?

Heiraten am Strand von Miami

Ähnlich unkompliziert verläuft eine Hochzeit in Miami. Wie in Nevada benötigen volljährige Paare auch in Florida eine Heiratserlaubnis, diese ist von Montag bis Freitag zwischen neun und 16 Uhr im Marriage Licenses Office in der 73 West Flagler Street zu beantragen. Im Anschluss hat man 60 Tage Zeit für die Eheschließung.

Hochzeit im Big Apple

Vor der Kulisse der beeindruckenden Skyline von New York geben sich unzählige Menschen das Ja-Wort. Auch hier ist eine Marriage License notwendig. In Manhattan befindet sich das Marriage Bureau in der 141 Worth Street, in Brooklyn liegt das Municipal Building in der 210 Joralemon Street. Den Antrag für die Lizenz füllt man am besten vorab online aus, das verringert die Wartezeit. Mithilfe eines sogenannten Officiant können Paare auch außerhalb der besagten Büros an einem beliebigen Ort heiraten.

Blumenkinder und Golden Gate – Heiraten in San Francisco

Wer sich in San Francisco in Kalifornien trauen lässt, kann das ebenfalls ohne große Schwierigkeiten machen. Die obligatorische Marriage License erhalten Paare in der City Hall gegen Vorlage des Reisepasses. Ein Standesbeamter führt anschließend direkt die Trauung durch – entweder vor Ort in dem im Beaux-Arts-Stil gehaltenen Gebäude oder alternativ an einem beliebigen Ort in der Stadt. Wichtig: Die Eheschließung kann in Kalifornien nur unter der Anwesenheit von Zeugen erfolgen.

3. Hawaii: Exotisches Paradies

Hawaii ist aus guten Gründen einer der begehrtesten Hochzeitsorte der Welt. Die einzigartige Landschaft und die überschaubaren Formalitäten machen das tropische Inselparadies besonders beliebt: Volljährige Urlauber legen ihren Reisepass sowie eine Kopie des Ausweises vor und holen sich so ganz einfach die Lizenz zum Heiraten. Ein Marriage License Agent vollzieht die Trauung im Anschluss daran an jedem beliebigen Ort: am Strand von Kauai, in einer traditionell hawaiianischen Zeremonie auf Maui oder bei unvergesslich schönem Sonnenuntergang am Oahu Island Beach. Eine Hochzeit auf Hawaii wird in Deutschland, Österreich und der Schweiz voll anerkannt. Es ist lediglich eine notarielle Übersetzung der Heiratsurkunde notwendig.

4. Gibraltar: Zwischen Felsen und Meer

John Lennon und Yoko Ono haben es getan, Sean Connery und Diane Cilento ebenfalls: Eine Hochzeit auf Gibraltar ist die perfekte Wahl für alle, die ihre Flitterwochen in Spanien verbringen wollen. Auf der iberischen Halbinsel ist die Heirat für ausländische Staatsbürger nämlich unmöglich – nicht aber in Gibraltar. Die einzige Voraussetzung ist, dass man eine Nacht im britischen Überseegebiet an der Südspitze Spaniens verbringt. Sämtliche Unterlagen wie Ausweisdokument, Ehefähigkeitszeugnis und Zivilstandsurkunde, jeweils auf Englisch übersetzt und beglaubigt, müssen einen Tag vor der Zeremonie bei den Behörden eingehen.

5. Jamaika: Romantisches Karibikflair

Jamaika ist der Inbegriff des karibischen Traums: endlose Sandstrände und türkisblaues Meer. Zusätzlich dazu ist die Insel ein perfekter Ort, um unkompliziert zu heiraten. Die Vorlage von Reisepass und Geburtsurkunde – notariell auf Englisch übersetzt – genügen. Geschiedene benötigen außerdem ihre Scheidungsurkunde. Die Eheschließung ist 24 Stunden nach der Ankunft auf Jamaika möglich und muss zuvor vom Ministry of Justice genehmigt werden. Die Kosten für die Zeremonie betragen etwa 50 US-Dollar.

6. Mauritius: Traum auf der Insel

Mauritius ist ein klassisches Ziel für die Flitterwochen – warum dann nicht gleich auch die Zeremonie dorthin verlegen? Eine vorausschauende Planung ist hier allerdings ratsam: Hochzeitstermine sind grundsätzlich von montags bis freitags möglich und hängen nicht zuletzt von der Verfügbarkeit des Standesbeamten ab. Für die Eheschließung auf Mauritius benötigen Paare im Vorfeld folgende, auf Englisch übersetzte, Dokumente als Kopien: Die beglaubigte Geburtsurkunde (nicht älter als drei Monate), die ersten drei Seiten des Reisepasses sowie gegebenenfalls eine Bestätigung über Scheidung oder Tod des Ex-Ehepartners. Darüber hinaus verlangen die Behörden zwei Passfotos. Die Unterlagen sollten mindestens acht Wochen vor dem geplanten Termin beim entsprechenden Standesamt vorliegen. Am Tag der Zeremonie sind sie im Original vorzulegen. Für die Durchführung sind außerdem zwei Trauzeugen nötig.

7. Island: Heiraten auf Germanisch

Heiße Quellen und Geysire sowie ein besonderes Ritual erwartet heiratswillige Paare in Island. Da die Ásatrú, eine altgermanische Weltanschauung, hier als Religion anerkannt ist, kann man auch nach diesem traditionellen Ritual heiraten. Dafür notwendig ist eine Geburtsurkunde auf internationalem Vordruck, ein Ehefähigkeitszeugnis und gegebenenfalls eine Scheidungsurkunde. Deutsche und englische Dokumente müssen nicht übersetzt und beglaubigt werden. Den Termin sollte man bereits drei Wochen im Voraus vereinbaren – wahlweise beim Standesamt in Reykjavik oder bei einer der drei Religionsgemeinschaften. Sowohl das Hochzeitspaar als auch ein Trauzeuge müssen das Eheregister ausfüllen, bei der eigentlichen Zeremonie muss letzterer allerdings nicht zwingend anwesend sein.

8. Südafrika: Safari und Pinguine

Weite Steppen in den Nationalparks, der Tafelberg, Pinguine am Boulder’s Beach – in Südafrika zu heiraten ist wunderschön und einfach. Für die Eheschließung – auch die gleichgeschlechtliche – verlangen die lokalen Behörden lediglich einen Reisepass, ein Ehefähigkeitszeugnis, das nicht älter als sechs Monate sein darf, sowie – wenn zutreffend – ein Scheidungsurteil beziehungsweise eine Sterbeurkunde. Ist die Braut geschieden, ist eine Hochzeit in Südafrika frühestens 300 Tage nach dem Scheidungstermin möglich. Zudem sind zwei Trauzeugen notwendig.

9. Schottland: Von wilden Ehen und Highland-Romantik

Dass Gretna Green jährlich tausende von Heiratswilligen anzieht, hat eine lange Geschichte: Nachdem Mitte des 18. Jahrhunderts die britischen Ehegesetze die Hochzeit mit Minderjährigen verboten, wurde Gretna Green an der Grenze zu England zum Hochzeitsparadies. Zahllose Minderjährige flohen über die Grenze, um sich das Ja-Wort zu geben. Getraut wurden sie vom dort ansässigen Schmied, Papiere wurden nicht benötigt, lediglich zwei Zeugen reichten aus. In der Schmiede wird bis heute geheiratet – ganz traditionell über dem Amboss. Liebende benötigen dafür ein Marriage Schedule, den sie 29 Tage vor dem geplanten Termin beim zuständigen Standesamt abholen. Ein Geistlicher oder freier Redner mit Trauungslizenz führt die Zeremonie schließlich durch.

10. Kanada: Das Land der Träume

Kanada ist ein Paradies für Spontane: Ein Mindestaufenthalt ist nicht notwendig, man muss lediglich im Vorfeld eine sogenannte Marriage License beantragen. Dafür müssen Paare ihre Geburtsurkunden sowie Reisepässe in beglaubigter englischer oder französischer Übersetzung vorlegen. Die Ausstellung dauert etwa drei Werktage. Liegt die Lizenz vor, wählt man entweder einen Marriage Commissioner, einen Standesbeamten, einen Richter, Friedensrichter oder einen Kirchenvertreter für die Durchführung der Trauung aus. Der Ort der Zeremonie ist ebenfalls frei wählbar – vom Strand in Vancouver bis zur Wildnis der Rocky Mountains ist alles möglich. Achtung: Deutsche Behörden müssen die in Kanada ausgestellte Heiratsurkunde legalisieren. Diese Beglaubigung muss den Namen der Eltern beider Ehepartner enthalten.

Weitere Infos zu Hochzeiten im Ausland unter weg.de

Quelle/Fotos: weg.de/Shutterstock/EyeEm