Studie zeigt: Autofahrer überprüfen zu selten ihre Reifen
Bei wärmeren Temperaturen wird es Zeit für Sommerreifen
Morgendliches Vogelgezwitscher, erster Blumenduft und mildere Temperaturen läuten derzeit überall den Frühling ein. Nach der Umstellung der Uhren wird es auch so langsam Zeit, die Sommerreifen aufzuziehen. Denn Sicherheit auf der Straße fängt mit der richtigen Bereifung an: Laut ADAC kann sich je nach Temperatur und Verschleißzustand der Bremsweg von Winterreifen im Sommer bei Tempo 100 um bis zu 16 Meter verlängern. Bei einem durchschnittlichen Kleinwagen entspricht dies etwa vier Wagenlängen. Hinzu kommt die Abnutzung: Bei steigenden Außentemperaturen nimmt die Geschmeidigkeit des weicheren Gummis der Winterreifen zu – der Abrieb steigt. Gerade beim Wechsel auf Sommerreifen sollten die neuen Exemplare einem grundlegenden Sicherheitscheck unterzogen werden. Der Reifen ist immerhin das einzige Sicherheitssystem des Fahrzeugs, das tatsächlich die Straße berührt.
Auch Reifen haben ein Haltbarkeitsdatum. Laut des Bundesverbandes für Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV) sollten Autoreifen nach spätestens zehn Jahren ausgetauscht werden. Grundvoraussetzung: Sie wurden sach- und fachgerecht gelagert. Sind vorher bereits Risse oder Schnitte erkennbar, sollte in jedem Fall ein Fachmann befragt werden.
Autofahrer vernachlässigen Luftdruck und Profiltiefe! In der Regel beginnt der Verschleiß an der Lauffläche. Damit einer sicheren Fahrt nichts im Weg steht, braucht der Autoreifen ausreichend Profil. Laut Sebastian Grimm, Manager Technical
Service des weltweit größten Reifenherstellers Bridgestone, sollte dieses mindestens bei jedem Reifenwechsel geprüft werden. Einer Befragung des Unternehmens zufolge1 tun dies aber weniger als die Hälfte aller Autofahrer. Dabei nimmt die Haftung bei Nässe bereits bei einer Profiltiefe von 4 Millimetern deutlich ab. Gesetzlich sind mindestens 1,6 Millimeter Profiltiefe für Sommerreifen vorgeschrieben. „Ein grober Richtwert bietet der schnelle Test mit einer 1-Euro Münze“, empfiehlt der Bridgestone Experte. Die Münze wird einfach in eine der Hauptprofilrillen in der Mitte des Reifens gehalten. Wenn der goldene Rand der Münze verschwindet, ist mehr als 1,6 Millimeter Profiltiefe vorhanden – wenn nicht, ist ein baldiger Wechsel empfehlenswert.
Nach einer neuen Studie von Bridgestone1, prüfen nur 24 Prozent der Befragten den Reifendruck monatlich, rund fünf Prozent verzichten komplett darauf. Ein Zeichen dafür, dass die Bedeutung des korrekten Luftdrucks häufig unterschätzt wird. Vielmehr hält sich hartnäckig der Mythos, dass ein erhöhter Reifenluftdruck Kraftstoff spart. Das stimmt zwar in der Theorie, allerdings führen schon geringe Überschreitungen des empfohlenen Luftdrucks zu einem größeren Verschleiß und Aquaplaning Gefahr. Bei zu geringem Luftdruck wird die Seitenführung des Reifens schlechter, der Bremsweg verlängert sich, der Schulterverschleiß ist höher. „Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte der Luftdruck alle vier bis sechs Wochen geprüft werden“, so Sebastian Grimm.
Viele Autofahrer möchten im Sommer auf größere Felgen umrüsten, ohne jedoch die passende Reifengröße zu kennen. Dass pro Fahrzeug nur eine Reifengröße passt, stimmt nicht: „Die meisten Fahrzeuge werden mit mehreren Reifengrößen homoligiert, also zugelassen. Auf der Bridgestone Homepage kann die Reifenfreigabe ganz bequem online angefragt werden“, empfiehlt Experte Sebastian Grimm.