Es liegt an den geschwungenen Ufern der Weser und ist für Designliebhaber ein aussergewöhnliches Ziel: das Kragstuhlmuseum in Lauenförde. Ein Gesamtkunstwerk, in dem Exponate stehen, die sich vor den großen Designsammlungen der Welt nicht zu scheuen brauchen. Hier wird nicht nur die Entwicklungsgeschichte des hinterbeinlosen Stuhles zum federnden Freischwinger erzählt. Spannend sind auch die Einblicke in das Schaffen der großen Gestalter des letzten Jahrhunderts, die mit Tecta eng zusammengearbeitet haben – von Walter Gropius bis zu Jean Prouvé oder Marcel Breuer. Mit ihren Nachfahren verbindet das Unternehmen Tecta bis heute ein kreativer Austausch.
Entsprechend zeigt die Sammlung Ergebnisse der Zusammenarbeit – zum Beispiel Wewerkas Entwürfe aus den 1980er Jahren. Oder Raritäten wie die über 100 Originale des legendären, französischen Architekten Jean Prouvé, die seine Konstruktions-Prinzipien veranschaulichen.
Das Kragstuhlmuseum ist das letzte Werk des britischen Architektenpaares Peter und Alison Smithson. Sie entwarfen den Landschaftspark, der das Ensemble umgibt. Ebenso die TECTA-Manufaktur und die von Glas und Stahl dominierten Museums-Hallen, die mit dem Gedanken der Verräumlichung von Architektur spielen. Die Gebäude wurden nicht als starre Objekte verstanden, sondern als lichte Glaskörper, die sich mit ihren roten Stahlträgern von der Landschaft absetzen. Ein Gesamtkunstwerk, in dem der Geist des Bauhaus greif- und sichtbar wird.
Fotos / Info:
TECTA Kragstuhlmuseum
Sohnreystraße 8
37697 Lauenförde