Jürgen Roth über „DIE NEUEN PATEN“
Jürgen Roth, 1945–2017, ist einer der bekanntesten investigativen Journalisten in Deutschland. Seit 1971 veröffentlicht er brisante TV-Dokumentationen und aufsehenerregende Bücher über Politik, Korruption und Kriminalität. Zuletzt erschienen von ihm »Gangsterwirtschaft«, »Der stille Putsch« und »Der tiefe Staat«, die allesamt Bestseller waren. Nun nahm er sich der „Neuen Paten“ an.
Hochbrisant, und ein wichtiges Buch – auch für uns! Weil Wellness nicht nur Baden und Plantschen in der Therme ist. Eine gute Lebensqualität steht und fällt auch mit einer gesunden Gesellschaft. Jeder möge sich sein eigenes Urteil bilden, jedoch niemals die Augen verschließen vor Entwicklungen, die zu Besorgnis Anlass geben.
Trump, Putin, Erdogan, Orbán & Co. Jetzt erklärt uns Roth, „wie die autoritären Herrscher und ihre mafiosen Clans uns bedrohen“. Seine Analyse über Szenarien, in denen Mafiamethoden offizielle Regierungspolitik werden, ist gewohnt fundiert.
Er skizziert die »neuen Paten«: rechtspopulistische und rechtsradikale Politiker konturiert. Ihr Ziel: eine neue politische Ordnung. Ihr ideologisches Arsenal: Nationalismus, Rassismus und Religion. Sie sind demokratisch gewählt, so der Autor, doch sie unterwerfen den Staat und seine Institutionen, um sich selbst, ihre Familien und Gefolgsleute hemmungslos zu bereichern – eben mit Mafiamethoden.
Die Grenze zwischen den klassischen Aktivitäten des Staates und denen des organisierten Verbrechens verschwimmt, Mafia-Staaten entstehen. Weit nach Deutschland hinein reichen die Verbindungen: Hier werden Allianzen geschmiedet, Geschäfte gemacht, Profite eingestrichen. Erstmals deckt Jürgen Roth die Strukturen und Hintergründe auf – und die Verflechtungen dieser autoritären Herrscher mit der Mafia und der organisierten Kriminalität.
Das Buch: Heyne Verlag, November 2017, 20 €