Weil Frauenherzen anders schlagen: AB JETZT „HERZGESUND“ LEBEN
„Frauen sterben doppelt so häufig an einem Herzinfarkt als Männer.“ Wir hören diese Meldung viel zu oft! Dass Geschlechterunterschiede nicht nur kulturell manifest sind, hat sich mit der Entwicklung der Gendermedizin etabliert, jetzt bleibt die Frage, wann die Erkenntnis, dass Frauen nicht nur kleinere Männer sind, auch in der Praxis Einzug hält.
Im Fall des Herzens heißt das, dass das weibliche Organ zwar kleiner ist, aber es hat auch feinere Gefäße. Frauen haben einen höheren Körperfettanteil und einen niedrigeren Blutdruck. Die Herzen müssen schneller schlagen, ermüden rascher. Frauen haben zudem weniger Hämoglobin im Blut und damit weniger Sauerstoff als „Herrenherzen“. „Schlagend“ werden diese Fakten, wenn es ernst wird: Ein Herzinfarkt tritt bei Frauen völlig anders auf. Symptome wie Übelkeit, Bauch- oder Zahnschmerzen (!) werden oft nicht ursächlich mit einem Infarkt in Verbindung gebracht. Kurzum: Frauen haben nicht den typischen, einengenden Brustschmerz, ihnen wird übel! Die richtige Diagnose ist lebensrettend – wie die richtige Behandlung. So hat man festgestellt, dass selbst die klassische Acetylsalicylsäure ASS (Aspirin) bei Frauen oft nicht die bekannte blutgerinnungshemmende Wirkung zeigt, auch Betablocker wirken anders. „Strafverschärfend“ ist, dass Frauen im Wechsel, wenn der Östrogenschutz wegfällt, mehr Herzkrankheiten entwickeln als Männer. Also Zeit für Panik?
Nein, natürlich nicht. Sobald die Geschlechtshormone keinen Schutz mehr bieten, geht es zum Internisten, ein Vorsorge-Ultraschall muss auch hier Standard werden! Vernachlässigt wird auch die Rolle der Seele in Sachen Herz. Depressionen verdoppeln das Risiko für einen Herzinfarkt. Ein Grund mehr für eine gute Psychohygiene!