Currys machen glücklich! So glücklich, dass in Indien täglich über 200.000 Lunchboxen (Dabbas) per Fahrrad ausgeliefert werden. Inhalt der schimmernden Behälter sind mit Liebe zubereitete Currys – einige feurig, andere mild, aber immer aromatisch.

Die Vielfalt an Curry-Rezepten ist ungeschlagen. In der pulsierenden Hauptstadt Delhi wird das Nationalgericht nach Belieben mit Rosinen versüßt. In der Stadt Kochi im Südwesten des Landes ist Kokosmilch wiederum die entscheidende Zutat. Um diese Vielfalt zu teilen, nehmen Simone und Adi Raihmann in ihrem neuen Kochbuch „Karma Food Currys“ mit auf einen Abenteuertrip durch die Welt der besten original-indischen Currys. Rezepte für indische Brote, Fladen, Chutneys und Currypasten komplettieren das Buch. Alle Speisen sind ayurvedisch – und garantieren damit Balance und Energie. Einen Vorgeschmack bieten diese drei leckeren Curry-Gerichte: 

Aloo Posto Curry 

Zu behaupten, Aloo Posto sei lediglich eine bengalische Vorspeise, würde weder dem außergewöhnlichen Geschmack noch der Bedeutung dieses Gerichts gerecht werden: In seiner Heimat Ostindien wird es serviert, um Trost zu spenden. Wer also einen schlechten Tag hat, möge sich diese Kombination aus Kartoffeln, grünen Chilis und weißem Mohn zu Leibe und zu Gemüte führen. Es hilft! Die Kombi aus Kartoffeln und weißem Mohn sättigt schnell, ohne jedoch ein unangenehmes Völlegefühl hervorzurufen. Deshalb ist Aloo Posto ein tolles Sommergericht.

Zutaten für 4 Personen 

  • 4 bis 5 Kartoffeln
  • 4 EL weißer Mohn
  • 2 grüne Chilis
  • 1 TL Kurkuma
  • 3 EL Sonnenblumenöl
  • 1 TL Kreuzkümmelsamen 
  • 1 TL Königskümmel
  • 250 ml Wasser
  • 1 TL Salz
  • 1 EL Garam Masala

Zubereitung

Kartoffeln in Würfel schneiden und in Wasser einlegen. In einem Mixer Mohn, Chilis und Kurkuma mit etwas Wasser zu einer Paste mischen. Kartoffelstücke aus dem Wasser rausnehmen, abtrocknen.

Parallel dazu in einer Pfanne das Öl erhitzen, Kreuzkümmel und Königskümmel für ca. 30 Sekunden anbraten. Kartoffeln dazugeben, für ca. 2 Minuten anbraten. Mohnpaste in die Pfanne geben und mit ca. 200 ml Wasser aufgießen. Für ca. 10 Minuten zugedeckt köcheln lassen. 

Währenddessen immer wieder umrühren. Gegebenenfalls noch etwas Wasser dazugeben und weiterköcheln lassen. Zum Schluss Salz und Garam Masala dazugeben. Sobald die Kartoffeln durch sind, Hitze abdrehen und das Curry zugedeckt für ca. 10 Minuten ziehen lassen. Mit Roti oder Reis servieren.

Undhiyu Curry 

„Undhiyu“ bedeutet auf Gujarati so viel wie „auf dem Kopf stehend“. Ursprünglich wurde das Gericht in einem Tontopf gekocht, der versiegelt und kopfüber in der Erde vergraben und von oben befeuert wurde. Keine Sorge: Heutzutage ist dieses Prozedere nicht mehr notwendig, um in den Genuss des köstlichen Kartoffel-Auberginen-Currys zu kommen. 

Zutaten für 4 Personen

  • 500 g Kartoffeln
  • 2 rote Chilis
  • 4 bis 6 Baby-Auberginen 
  • 3 EL Öl
  • 1 TL Ajwain
  • 2 TL Ingwer-Knoblauch- Paste 
  • 1⁄4 TL Asafoetida
  • Saft von 1 Limette
  • 1 TL Kurkuma
  • 1 TL mildes Chilipulver 
  • 1 TL Korianderpulver
  • 1⁄2 TL Kreuzkümmelpulver 
  • 1 EL Zucker
  • 100 g Zuckerschoten
  • 100 g grüne Bohnen
  • 200 g Kokosflocken
  • 300 ml Wasser
  • 30 g frischer Koriander 
  • 2 TL Salz

Zubereitung

Kartoffeln in kleine Stücke, Chilis fein schneiden. Baby-Auberginen unten kreuzförmig einschneiden. Das Öl in einer Pfanne erhitzen, Ajwain, Ingwer-Knoblauch-Paste und Asafoetida anbraten. Mit Limettensaft ablöschen. Kurkuma, mildes Chilipulver, Korianderpulver, Kreuzkümmelpulver, Zucker und Chilis dazugeben. Mit etwas Wasser ablöschen. Kartoffeln und Auberginen dazugeben, anbraten und wieder etwas Wasser dazugeben. 

Sobald das Gemüse leicht angegart ist, Zuckerschoten, grüne Bohnen und Kokosflocken dazugeben, gut vermengen. Wasser dazugeben, zugedeckt für 25 bis 30 Minuten köcheln lassen. Dabei immer wieder umrühren. Zum Schluss noch den frischen Koriander dazugeben und nach Bedarf salzen. Von der Hitze nehmen und zugedeckt für 10 Minuten ziehen lassen.

Kerala Black Bean Okra Curry 

Auch wenn Black Beans zunächst unscheinbar wirken, haben sie enormes Genuss-Potenzial: Das nussige Aroma der Hülsenfrüchte passt beispielsweise herrlich zu säuerlich-pikanten Okraschoten. Wenn beide in reich gewürzter Kokosmilch köcheln, werden Curry-Träume wahr!

Zutaten für 4 Personen

  • 300 g Augenbohnen 
  • 200 g Okraschoten 
  • 2 EL Kokosöl
  • 1 rote Zwiebel
  • 1 Tomate
  • 1 Sternanis
  • 1 rote Chili
  • 2 bis 3 Nelken
  • 1 Zimtstange
  • 4 Kardamomkapseln
  • 1 EL Curryblätter
  • 1 TL Kreuzkümmelsamen 
  • 20 g Kokosflocken
  • 1⁄4 TL Asafoetida
  • 100 ml Kokosmilch
  • 1 TL Kurkuma
  • 1 bis 2 TL Salz

Zubereitung

Augenbohnen für 3 bis 4 Stunden in Wasser einweichen, dann abgießen. In Wasser ca. 20 bis 25 Minuten kochen. Sobald sie weich sind, abgießen, dabei etwas Kochwasser für die Sauce aufheben.

Okraschoten in ca. 2 cm dicke Scheiben schneiden und in Öl anbraten. Sie sind fertig, sobald sie nicht mehr klebrig sind. Zwiebel fein schneiden, Tomate würfeln. In einem Topf das Kokosöl auf mittlerer Hitze erhitzen, Sternanis, rote Chili, Nelken, Zimt, Kardamom, Curryblätter, Kreuzkümmel und Kokosflocken anbraten. 

Sobald die Kokosflocken braun sind, Asafoetida, Zwiebel und Tomaten dazugeben. Auf mittlerer Hitze 5 bis 10 Minuten anbraten. Mit Kokosmilch aufgießen, Bohnen und Okras dazugeben und zugedeckt auf niedriger Hitze für weitere 10 bis 15 Minuten köcheln lassen. Kurkuma sowie Salz dazugeben und gut umrühren. Mit Basmati-Reis oder Dosa als Beilage servieren.

Über die Autoren 

Bei Adi Raihmann ist der Herd eigentlich immer an. Zunächst wusste er nichts von seiner versteckten Leidenschaft, erst durch Karma Food fand er seine liebste Bühne und seinen Kreativspielplatz: die Karma Kitchen. Drei brodelnde Töpfe und zwei klingelnde Telefone bringen ihn – Kapha sei dank – nicht aus dem Gleichgewicht, sondern geben seinem Löffel eine Extraportion Schwung. Adi liebt es, alle mit leckerem Essen glücklich zu machen, unterhält während des Kochens mit Karaoke-Einlagen und hat, wenn alle schweigend das Festmahl genießen, stets eine spannende Geschichte parat.

Simone Raihmann brannte schon immer dafür, ihr eigenes Business zu gründen, und hat stets einen Plan B – oder einen neuen Business-Plan – im Ärmel. Simone steckt voller Elan, egal ob es darum geht, Neues auszuprobieren, innovative Karma-Food-Produkte zu kreieren oder ihre Leidenschaft für Interior Design auszuleben, die nicht zuletzt in den Karma-Food-Lokalen spürbar ist. Ihr Herz schlägt für Natur(wein) und ihren Hund Charlie-Boy.

Infos zum Buch 

Karma Food Currys – Vegetarisch & Vegan
Adi und Simone Raihmann
Mit Fotografien von Vanessa Maas
Brandstätter Verlag 2021
Hardcover, 208 Seiten, 100 Abbildungen, 20,5 × 27,5 cm
Preis: 28 Euro
ISBN: 978-3-7106-0536-9 

Fotos: Vanessa Maas