Die Badener Bestsellerautorin Gabriele Hasmann präsentierte im Herbst zwei neue Bücher – ihr erstes Kinderbuch mit Illustrationen von Rudi Schuppler und ein neues Werk mit der Fotografin Charlotte Schwarz, mit der sie bereits bei dem Buch „Mystisches Baden“ zusammengearbeitet hat.

Die Welt der Habsburger für Kinder (Kral Verlag)

Wenn Kinder gerne lesen, kann das Lernen dabei richtig viel Spaß machen. Leider ist das bei der Wissensvermittlung in den Schulen oftmals nicht der Fall, auch wenn der Lehrstoff immer abwechslungsreicher und der Unterricht laufend moderner wird. Das Aufmerksamkeitslevel bewegt sich vor allem in den unteren Klassen meist spiegelgleich zum Unterhaltungsfaktor und pendelt sich üblicherweise irgendwo zwischen „geht so“ und „muss ja“ ein. Und finden Schüler ein zwar sorgfältig aufbereitetes, aber nicht spannend transportiertes Thema fad, merken sie sich bestenfalls die Hälfte vom Stoff. Dazu Hasmann:

Dieses Buch wird die lieben Kleinen von Anfang bis zum Ende faszinieren! Das behaupte ich jetzt einfach einmal. Weil ich zwar keine Pädagogin, aber voller Begeisterung für unsere historische Vergangenheit und hoffentlich gut im mitreißenden Berichten darüber bin.

Ja, es geht im vorliegenden Werk um Geschichte!

Die ist für junge Menschen grundsätzlich langweilig? Das muss nicht sein! Die Familiensaga der Habsburger interessiert Kinder ganz sicher noch nicht und ist außerdem viel zu kompliziert? Kommt ganz darauf an, wie man sie erzählt!

Mit den Erlebnissen der Kaiserinnen, Erzherzöge und Kronprinzen können die Jungs und Mädchen eintauchen in vergangene Zeiten und spannende Abenteuer mit Adeligen, Rittern und Magiern erleben. Zudem erfahren sie, welche Erfindungen im Mittelalter und in der Neuzeit gemacht wurden und wie die Menschen damals lebten, etwa welche Musik sie gehört, wie sie sich gekleidet und was sie gegessen haben. Sie finden außerdem Antworten auf Fragen wie: Mussten sich die Kinder der Habsburger auch jeden Tag die Zähne putzen? Gab es in den Schlössern und Burgen damals schon Haustiere? Sind die Töchter und Söhne des Kaisers zur Schule gegangen?

Liebe Eltern, bevor es losgeht mit der Zeitreise, finden Sie zum leichteren Verständnis einen kurzen Überblick über das Haus Habsburg. Anschließend gibt es hilfreiche Begriffserklärungen für Ihre Sprösslinge zum leichteren Verständnis des Inhalts und einige Antworten auf Fragen, die beim Durchblättern eventuell auftauchen könnten.

Liebe Kinder, ich verspreche hoch und heilig, dass ich nur die interessantesten Habsburger für euch herausgepickt habe. Ich schwöre, ihr findet nur lustige, spannende und abenteuerliche Geschichten in diesem Buch und werdet viele für euch interessante Infos entdecken. Ich vermute, ihr könnt anschließend mit eurem Wissen nicht nur eure Freunde unterhalten und Verwandten begeistern, sondern auch eure Lehrer überraschen. Ich garantiere, ihr werdet Spaß beim Lesen haben. Und ich plage euch nicht mit Jahreszahlen – ihr werdet im gesamten Text nur sehr wenige finden, und die müsst ihr euch nicht merken. Auch Namen von Personen außerhalb der Familie Habsburg habe ich nur wenige erwähnt, und auch die braucht ihr euch nicht einzuprägen. Und wenn ihr wirklich wissen wollt, wann genau die verschiedenen Royals lebten, könnt ihr jederzeit im Kapitel „Damit sich auch die Erwachsenen auskennen: Das Haus Habsburg kurz und übersichtlich erklärt“ nachschauen.

Gabriele HasmannRudolf Schuppler
Kaiserinnen – Erzherzöge – Kronprinzen
Die Welt der Habsburger für Kinder
Kral Verlag 19,90 €

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Geheime Pfade (Falter Verlag)

Bei Durchhäusern oder „freiwilligen Durchgängen“ handelt es sich um Bauwerke, die sich zwischen zwei parallel verlaufenden Straßen befinden und von beiden Seiten her betreten werden können. Sie stellen sowohl eine historische wie auch architektonische Besonderheit dar, sind vielfach mit beschaulichen Innenhöfen versehen und werden von den Bürgern gerne als Abkürzungen genutzt. Es handelt sich dabei um touristisch bis heute kaum erschlossene Schleichwege durch Wien und daher gewissermaßen um echte Geheimtipps.

Die Geschichte der „Durchhäuser“

Entstanden sind die Durchhäuser zu Beginn des 19. Jahrhunderts bei der Neuparzellierung der Stadt, entlang alter Fußwege durch ehemalige Gärten, wobei stets zwei parallele Straßenzüge verbunden wurden. Ursprünglich dienten sie nur den Hausbewohnern als Durchgänge, doch schon bald beschlossen diese, sie für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen und damit „Abschneider“ für die Allgemeinheit zu schaffen. Die Areale im Inneren, häufig liebevoll gepflegte kleine Grünoasen abseits von Lärm, Hektik und Trubel, dienen den Hausbewohnern als Erholungsraum und Spielplatz für die Kinder. Einst stellten sie als Kommunikationszentrale den Lebensmittelpunkt der Mieter dar, die sich hier trafen, um Neuigkeiten auszutauschen, Klatsch zu verbreiten und ihre Wäsche aufzuhängen. Der Hofbrunnen diente dabei als gesellschaftlicher „Hotspot“ der Wohngemeinschaften, bis er von der Bassena (von französisch bassin = Wasserbecken) am Hausflur abgelöst wurde.

Mit steigender Bekanntheit dieser idyllischen Plätzchen hinter den Hausfassaden siedelten sich im Lauf der Zeit immer mehr Geschäfte sowie Cafés oder andere Lokale mit Schanigärten hier an. Besonders interessant für Gäste der Stadt ist die Pawlatsche (von tschechisch pavlač = schmale offene Hausgänge) – ein Begriff, der für die umlaufenden Laubengänge der Innenhöfe benutzt wird. Der Zugang zu den Wohnungen erfolgt in den betreffenden Häusern ausschließlich über diese Pawlatschen, die über Außentreppen erreicht werden.

Mittlerweile begeben sich Touristen bereits etwas häufiger als früher auf die Suche nach den versteckten Durchgängen und Innenhöfen hinter den Kulissen der Donaumetropole. Sie erleben dabei echtes Altstadtflair und werden ins Wien der vergangenen Jahrhunderte zurückversetzt.

Dieselbe Wirkung haben die kleinen verwinkelten Gassln (typisch wienerische Bezeichnung für kurze, schmale Gassen), die Passanten durch den Teil der City führen, der bereits im Mittelalter existiert hat. Sie vermitteln genau die Atmosphäre, die einst im Kern einer größeren Ansiedlung herrschte, auf welchen die Menschen – verhärmt von schwerer Arbeit, geknechtet von nagender Armut, gezeichnet von tödlichen Krankheiten und demoralisiert von blutigen Schlachten – sich durch die Stadt bewegten und im täglichen Kampf ums Überleben den Mut nicht verloren.

Die Kombination von versteckten Durchhäusern, charmanten Hinterhöfen und malerischen Gassln macht einen großen Teil des Zaubers von Wien aus, der weit über die Grenzen des Landes, ja sogar des Kontinents, bekannt ist. Beim Erkunden dieser verborgenen Kleinode in den diversen Grätzln (typisch wienerische Bezeichnung für eine kleine städtische Einheit, von mittelhochdeutsch gereiz = Umkreis) begibt man sich in eine Art Paralleluniversum zur pulsierenden Großstadt, in dem die Zeit stillzustehen scheint. Hasmann:

Aus Liebe zu Wien und vor allem Begeisterung für dessen versteckte Seite ist vorliegendes Werk entstanden. Es soll einerseits die Einwohner an die vielen grünen Ruheoasen inmitten von Beton, Steinen und Asphalt erinnern, wo man sich bei schönem Wetter in den Schanigärten kleiner Lokale bei Kaffee und Kuchen vom Großstadttrubel erholen kann. Wo man umgeben ist von Bäumen, Topfpflanzen und Blumen und nichts hört, außer das leise Klappern von Geschirr, Gemurmel der anderen Gäste, Zwitschern der Vögel und Summen der Bienen.

Andererseits kann das Buch Besuchern der Stadt als Lagebeschreibung mit einem Verzeichnis der schönsten Durchhäuser, Hinterhöfe und Gassln dienen, die sie vielleicht während ihres Aufenthalts in Wien besuchen möchten. Zur Info: In den beschriebenen Grätzln sind nur die Gassln erwähnt, in welchen auch fotografiert wurde, zu welchen also Bilder existieren (verdeutlicht durch ein „u.a.“ vor der Aufzählung und nach dem Namen des betreffenden Viertels).

Gabriele HasmannCharlotte Schwarz
Geheime Pfade
Durchhäuser, Hinterhöfe und versteckte Gassln in Wien
FALTER Verlag 29,90 €

INFOS zu Mystery Walks

Aufgrund des großen Erfolgs im Vorjahr bieten die Autorin Gabriele Hasmann (zahlreiche Sachbücher über Habsburger, Mystik u.a. Themengebiete) mit Fremdenführererin Christine Triebnig-Löffler auch heuer wieder Mystery Walks in Baden und Wien an – siehe Titelbild!

Interessierte sollten sich rechtzeitig Karten für den Wunschtermin sichern, da die Erfahrung gezeigt hat, dass die Mystery-Walks rasch ausverkauft sind. Anfragen und Reservierungen direkt bei der Autorin via Mail: g.hasmann(at)kabsi.at oder mittels PN auf ihrer Facebook-Fanseite.

Foto: Gruseltour Copyright: Heinz, Cover (c) Verlage