Kommen Sie mit auf eine kulinarische Tour durch Belize, Panama, El Salvador, Honduras, Guatemala, Costa Rica, Nicaragua und die Dominikanischen Republik.
Maniok, schwarze und rote Bohnen, Erdnüsse, Reis, Chili, Avocado, Kakao, Ananas oder Kokosnuss sind nur einige Lebensmittel, welche die Küche Zentralamerikas prägen. Länderübergreifend beliebt und verbreitet sind vor allem Gerichte auf Basis von Mais. Schon die Maya haben der Zutat eine besondere Bedeutung zugesprochen: Sie gingen davon aus, dass der Mensch aus Maismehl geformt wurde. Noch heute dient Maismehl als Grundlage für viele Gerichte und Getränke. Mit diesen acht Rezepten können Sie von zu Hause aus auf Entdeckungsreise gehen und die kulinarische Vielfalt sowie die Aromen Zentralamerikas entdecken.
1. Chimole mit „Recado Negro“ aus Belize
Die Küche von Belize ist geprägt von der mexikanischen, kreolischen Küche, den Traditionen der Maya sowie europäischen und asiatischen Einflüssen. Der beliebte Eintopf Chimole ist ein Gericht der Maya. Seine Besonderheit ist die Gewürzmischung „Recado Negro“, die dem Eintopf sein Räucheraroma und die schwarze Färbung verleiht. Aus den kleinen roten Samen des Orleansstrauchs gewonnen, fand Annatto schon früher bei den Maya als Würz- und Färbemittel vielfältige Anwendung.
Zutaten für „Recado Negro“
- 10 rote Paprikaschoten
- Gewürznelken
- Piment
- 1 TL Annattosamen
- halber TL Kreuzkümmelsamen
- 5 Knoblauchzehen
- 1 TL Oregano
- 1 EL Weißweinessig
- halber EL Pfeffer
- Prise Salz
- Eier
Zubereitung
Die Paprikaschoten in der Pfanne oder im Ofen mitsamt der Kerne rösten und dann in einer Schüssel mit Wasser ruhen lassen. Gewürznelken, Piment, Annattosamen und Kreuzkümmel in einer Gewürzmühle oder mit dem Mörser zu einer Paste mahlen. In einem Mixer die Knoblauchzehen mit Oregano und Weißweinessig sowie Pfeffer und Salz mixen und dann die Gewürzpaste sowie die Paprikaschoten hinzufügen. Alle Zutaten zu einer Paste verarbeiten und je nach Belieben Eier oder den Eintopf Chimole mit Fleisch und Ei damit würzen.
2. Gebratener Fisch mit Kochbanane und Essiggurken aus Honduras
Dies ist eines der traditionellsten und am weitesten verbreiteten Gerichte des Landes, das wegen seiner Saftigkeit und knackigen Textur sehr geschätzt wird. Das Gericht kommt aus dem Norden von Honduras und wird oft mit Chimole und Kohl serviert.
Zutaten
- Fisch, zum Beispiel Barsch
- Thymian
- Oregano
- Pfeffer
- Hühnerbrühe
- Mehl
- Kochbanane
- Weißweinessig
- Weißkohl
- 2 rote Zwiebeln
- Zucker
- Chili
- Essiggurken
Zubereitung
Den Fisch mit Salz, Thymian, Oregano, Pfeffer und Hühnerbrühe würzen und einreiben. Dann in einem Teller mit Mehl wälzen und in einer Pfanne mit heißem Öl braten bis er von beiden Seiten gebräunt ist. Die Kochbanane in Scheiben schneiden (etwa ein halben Zentimeter dick) und drei Minuten auf jeder Seite goldbraun braten. Anschließend auf Papiertüchern abtropfen lassen, um sie von überschüssigem Öl zu befreien.
Dann den Kohl einlegen: 1 Tasse Wasser, 1 Tasse Zucker, 2 Tassen Weißweinessig in einen Kochtopf gießen und 2 Lorbeerblätter hinzufügen. Zum Kochen bringen und 2 geschnittene rote Zwiebeln und einen klein geschnittenen Weißkohl hinzufügen. Auf Wunsch noch Chili dazu geben. Topf vom Herd nehmen und in einen anderen Topf mit Wasser und Eis legen, damit die Zutaten schnell abkühlen. Den Fisch mit den Kochbananen, dem eingelegten Gemüse und den Essiggurken servieren.
3. Kartoffel- und Fleisch-Picadillo aus Costa Rica
In Costa Rica gibt es mehrere Rezepte für das Kartoffel-Hackfleisch-Gericht und es ist sehr einfach zuzubereiten.
Zutaten
- Olivenöl
- 300 g Rinderhackfleisch
- 4 Scheiben Speck
- Halbe Zwiebel
- 150 g Pimientos
- 2 Knoblauchzehen
- 1,5 TL Salz
- Gehackter Koriander
- 1 kg gewürfelte Kartoffeln
- Oregano
Zubereitung
Olivenöl in einem großen Topf erhitzen, dann das Rinderhackfleisch mit dem klein geschnittenen Speck, der gehackten Zwiebel und den klein geschnittenen Pimientos hinzufügen. Unter gelegentlichem Rühren anbraten, bis das Fleisch nicht mehr rosa ist. 2 Knoblauchzehen, 1,5 Teelöffel Salz und gehackten Koriander hinzufügen. Anschließend die Kartoffeln zusammen mit einem Glas Wasser und Oregano hinzufügen. Zugedeckt köcheln lassen, bis die Kartoffeln weich sind (ca. 15 Minuten). Etwas mehr Koriander hinzufügen und das Gericht noch ein paar Minuten durchziehen lassen. Tipp: Kartoffel-Hackfleisch heiß zu Tortillas zu servieren.
4. Pupusas aus El Salvador
Pupusa ist eine gebackene Maistortilla mit pikanter Füllung, die meist aus Bohnenmus und Käse besteht. Die Pupusa ist das Nationalgericht von El Salvador, für das im Jahr 2005 sogar ein nationaler Feiertag eingeführt wurde: Der „Día Nacional de las Pupusas“ wird jedes Jahr am zweiten Sonntag im November mit zahlreichen Veranstaltungen gefeiert.
Zutaten
- 150 g Maismehl
- 75 g Wasser
- Käse
- Rote Bohnen
Zubereitung
Maismehl mit Wasser vermengen und den Teig gut durchkneten. Den Teig dann zu kleinen Kugeln formen und mit der Hand zu einem Fladen flach drücken. Die Füllung, geriebener leicht schmelzender Käse und ggf. Bohnenmus in die Mitte geben, dann den Teig überschlagen und die Ränder gut festdrücken. Anschließend in einer Pfanne mit Öl vier bis fünf Minuten goldgelb anbraten.
5. Bandera Dominicana aus der Dominikanische Republik
„Bandera Dominicana“ (dt.: „Dominikanische Flagge“) ist das Nationalgericht der Dominikanischen Republik. Das Gericht besteht aus Reis, Bohnen, Maniok, Süßkartoffeln und Rindfleisch, das von gekochten oder gebratenen Bananen begleitet wird.
Zutaten
- 1 kg Rindfleisch (z.B. Stücke aus der Brust, Hohe Rippe oder Nacken)
- Halbe fein gehackte Zwiebel
- 2 EL Öl
- 2 EL Limettensaft
- 2 TL Oregano, gehackt
- 2 Zwiebeln
- 4 Knoblauchzehen
- 2 Tomaten
- 1 rote Paprikaschote
- 200 ml Fleischbrühe
- Koriander, Oregano
- 4 Kochbananen
- Öl zum Braten
- Salz, Pfeffer
Zutaten für das Bohnenmus
- 3 Tassen rote Bohnen
- 1 Zwiebel
- 3 Knoblauchzehen
- Halben TL Koriander
- 3 EL Tomatenmark
- 200 ml Hühnerbrühe
- Salz, Pfeffer
Zubereitung
Marinade aus einer halben fein gehackten Zwiebel, 2 EL Öl, 2 EL Limettensaft und 2 TL Oregano vorbereiten. Das Fleisch darin marinieren und über Nacht im Kühlschrank stehen lassen. Fleisch in einem großen Topf von beiden Seiten in heißem Öl gut anbraten. Die Hitze reduzieren und die gewürfelten Zwiebeln, Knoblauchzehen, gewürfelten Tomaten und Paprikaschoten hinzufügen und alles kurz anschwitzen. Dann die Fleischbrühe zugießen und auf kleinster Stufe in etwa 3 Stunden gar ziehen lassen. Zwischendurch immer mal wieder den Flüssigkeitsstand kontrollieren und gegebenenfalls Brühe nachgießen. Zum Schluss noch mit den Gewürzen abschmecken.
Dann die Bohnen zubereiten: Hierfür die Zwiebeln fein hacken und in einem Topf mit heißem Öl leicht anschwitzen, den Knoblauch dazu pressen, erneut kurz anschwitzen. Anschließend die Bohnen und die übrigen Gewürze zugeben. Diese Bohnenmasse nun für etwa 20 bis 25 min köcheln lassen. Zwischendurch die Bohnen mit einem Kartoffelstampfer leicht zerdrücken. Sobald das Bohnenmus schön weich ist, ist es fertig. Reis und frittierte Kochbananen als Beilage zubereiten und dann zusammen mit dem Fleisch und dem Bohnenmus anrichten. Buen provecho!
6. Baho aus Nicaragua
Obwohl seine Zubereitung etwas Zeit braucht, ist Baho ein Gericht, das Fleischliebhaber glücklich machen wird. Das traditionelle Sonntagsgericht aus Nicaragua ist geprägt von indigenen und afro-karibischen Einflüssen.
Zutaten
- 1 kg Rinderbrust oder Dörrfleisch
- 2 Zwiebeln
- Salz
- 3 Knoblauchzehen
- 1 Tasse frisch gepresster Orangensaft
- 1 kg Maniok / Yucca
- 3 Kochbananen
- Bananenblätter
- 500 g Tomaten
- Halbe grüne Paprika
- Halbe rote Paprika
Zubereitung
Fleisch zusammen mit 2 halbierten Zwiebeln, Salz, 2 oder 3 Knoblauchzehen in Orangensaft marinieren und 24 Stunden ruhen lassen. Fleisch aus der Marinade nehmen und abtropfen lassen, die Zwiebeln aus der Marinade klein schneiden, Yucca und Bananen in dünne Scheiben schneiden. Eine tiefe Pfanne mit den Bananenblättern auskleiden und anschließend die Zutaten dort hinein schichten: Erst abwechselnd Yucca und Kochbananen und in die Mitte dann das Fleisch, die Tomaten, die geschnittenen Paprika und die Zwiebeln. Das Ganze mit den Blättern vollständig und dicht verschließen und dann vorsichtig an der Seite 1,5 Tassen Wasser einfüllen. Bei mittlerer Hitze ca. 2 Stunden kochen lassen. Die Hitze reduzieren und weitere 2 Stunden garen. Wenn das Wasser verdampft, noch mehr Wasser hinzufügen. Danach auf einem Bananenblatt zusammen mit Tomatensalat oder eingelegtem Kohl und mit Zitronen- oder Limettensaft servieren.
7. Enchiladas aus Guatemala
Im Vergleich zu den klassischen Enchiladas lebt die Version aus Guatemala von der harmonischen Kombination aus Salat, Rüben, Zwiebeln, Tomatensauce, frischer Petersilie, Eiern und Käse. Das Geheimnis liegt in der richtigen Anordnung aller Zutaten auf der Maistortilla: Zuerst das Salatblatt, dann eine Gemüsemischung nach Wahl (möglichst mit Zwiebel und Rüben), anschließend nach Belieben Huhn- oder Rindfleisch sowie ein wenig Tomatensauce hinzufügen. Zum Abschluss ein in Scheiben geschnittenes hart gekochtes Ei, eine Prise geriebenen Hartkäse sowie gehackten Koriander dazugeben.
8. Sancocho aus Panama
Sancocho ist das Nationalgericht aus Panama – ein Gemüseeintopf mit Huhn und Kartoffeln.
Zutaten
- 1,5 kg Hühnchen
- 1 kg Kartoffeln
- 2 Maiskolben
- 400 g Maniok / Yucca
- 1 gehackte Zwiebel
- 1 gewürfelte grüne Paprika
- 3 Knoblauchzehen
Zubereitung
Hühnerfleisch in einen Topf geben und mit Wasser bedecken: Bei starker Hitze 5 Minuten kochen lassen. Die Maiskolben jeweils in drei Stücke schneiden. Die Hitze reduzieren und die klein geschnittenen Kartoffeln, die geschnittenen Maiskolben und den Yucca hinzufügen und 45 Minuten köcheln lassen. Dann die Zwiebel, grüne Paprika, Koriander, Knoblauchzehen, eine Prise Salz und eine Prise Oregano hinzufügen. Nochmals 15 Minuten kochen lassen. Vom Herd nehmen, zudecken und 10 Minuten stehen lassen, bevor das Gericht zusammen mit Reis serviert wird.
Wissenswertes zu Zentralamerika
Mit 57 Millionen Einwohnern auf einer Gesamtfläche von 570.948 Quadratkilometern nehmen die Länder Belize, Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua und Panama ergänzt durch die Dominikanische Republik gerade einmal zwei Prozent der Erdoberfläche ein. Zugleich gilt Zentralamerika als eine der Regionen mit der höchsten Biodiversität weltweit. Über 550 Naturschutzschutzgebiete erstrecken sich über 25 Prozent der Landesfläche der gesamten Region. Nicht zuletzt die einmalige Lage zwischen Nord- und Südamerika trägt dazu bei, dass die acht Staaten zusammen 12 Prozent der biologischen Vielfalt der Welt beheimaten und das zweitgrößte Riffsystem der Erde direkt vor den Toren Zentralamerikas zu finden ist. Doch nicht nur Flora und Fauna, sondern auch der kulturelle Reichtum trägt zur Anziehungskraft der acht Länder entscheidend bei. Mehr als 25 indigene Völker, imposante Kolonialbauten, geheimnisvolle Maya-Stätten sowie 18 UNESCO Welterbestätten sind Teil der Magie dieser Region. Weitere Informationen unter www.catatourismagency.org und www.visitcentroamerica.com.
Quelle/Fotos: Central America Tourism Agency (CATA)