Seltene und alte Sorten: Ausstellung , Sortenbestimmung und Baumverkauf

ARCHE NOAH und der Botanische Garten bringen Apfelvielfalt in die Stadt!

Neben den alten Marktsorten Klarapfel, Weinler und Maschanzker viele Raritäten bestaunen! Erfahren, warum es mehr als 1000 Apfelsorten in Österreich gibt und wie die Sorten im eigenen Garten heißen. Exklusiv können am Samstag, den 26. September die eigenen Apfelsorten mitgebracht werden und durch Experten von Arche Noah bestimmt werden lassen!

Sortenausstellung_(C) ARCHE NOAHDer Apfel – heiß begehrt und wieder verworfen
Die Geschichte der Apfelvielfalt ist eng mit der Leidenschaft von Menschen verknüpft. Über die Jahrhunderte gab es immer begeisterte Menschen, die ihre Freizeit und ihr Vermögen für das
Sammeln der Sorten opferten. Viele der heutigen Obstsorten, und auch viele, die längst wieder verschwunden sind, entstanden im 19. Jahrhundert. Auch ganz in der Nähe des Botanischen
Gartens, zwischen Ungargasse und Landstraßer Hauptstraße, gab es zu Beginn des 19. Jhdts. einen riesigen Apfelgarten. Rund 5.000 Apfelsorten soll es in Österreich am Höhepunkt dieser
Ära gegeben haben. Die Trendwende setzte zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein, als Pomologen (Obstkundige) begannen, Sorten auszuscheiden, die für den Obstbau als ungeeignet erschienen.
Mit dem verstärkten Einsatz von landwirtschaftlichen Maschinen waren in weiterer Folge die vielen Bäume plötzlich hinderlich, die Apfelbäume wurden gerodet und mit ihnen verschwanden auch viele Lokalsorten für immer.

Die Wiederentdeckung des Geschmacks – ein nachhaltiger Trend
In der 1980er Jahren kam es zur „Wiederentdeckung des Geschmacks“ und damit der Sortenvielfalt. Einzelne Visionäre engagierten sich um den Erhalt der alten Sorten. Sie legten Sammlungen an und retteten damit einen großen Teil der bekannten Sorten. Heute ist die Nachfrage nach alten Sorten sehr groß. Für den Erhalt der Sortenvielfalt sind Streuobstwiesen ungemein wichtig. Charakteristisch für eine Streuobstwiese ist die Mischung von Obstarten und -sorten. Neben hunderten Kilo Obst pro Jahr bietet sie den Lebensraum für zahllose Tier- und Pflanzenarten. Das Ökosystem Streuobstwiese hat also mit der herausragenden Arten- und Sortenvielfalt höchste Bedeutung für die Biodiversität in Westund Mitteleuropa.

Urban Harvesting – Obst ernten in der Stadt
Nur wenigen ist in der Stadt ein eigener Garten gegönnt. Trotzdem ist es für alle möglich, die Freude an frisch gepflücktem Obst zu erleben. Denn im öffentlichen Raum finden sich bereits zahlreiche Obstbäume. Initiativen wie „Stadtfrucht Wien“ fordern Obst für alle und machen diese Obstbäume auf „fruitmaps“ sichtbar. Darüber und über weitere Initiativen zum Hintergrund und Erhalt der Apfelvielfalt informiert diese Ausstellung, die durch Führungen, Sortenbestimmung und Jungbaumverkauf ergänzt wird. Führungen werden auch im Botanischen Garten angeboten, wo Besucheram Samstag sogar selbst unter Anleitung der „Schnitter“ bei der Wiesenmahd Hand anlegen können.

Obstservice von ARCHE NOAH
Die Obstvielfalt und das Wissen darum ist zu einem bedeutenden Aufgabenbereich von ARCHE NOAH geworden. Die ARCHE NOAH Obst-Experten bieten Mitgliedern und Interessierten ein umfangreiches Obstservice an: Sortenberatung über die Webseite www.meineobstsorte.at oder persönlich im ARCHE NOAH Shop in Schiltern, die häufigsten Fragen zu Sortenwahl, Pflege und Krankheiten auf www.arche-noah.at, Obstsorten- Bestimmung, Wunschveredelung und zahlreiche Kurse und Ausbildungen.

APFELTAGE WIEN INFOS:
25. bis 27. September, 10:00 bis 17:00 Uhr
Botanischer Garten der Universität Wien, Ecke Mechelgasse/Praetoriusgasse, 1030 Wien
www.botanik.univie.ac.at/hbv

 

Fotos: Arche Noah