Für Nigel Slater ist Kochen kein Wettbewerb, sondern lebenslanges Vergnügen.

Der schreibende Koch – Nigel Slater ist Kult, seit Jahren ein Maßstab mit seinem lässigen, aber sehr hochwertigen Food-Style!

Für das Wildragout mit Pastinakenchips bringt Nigel Slater unter anderem getrocknete Steinpilze, Rosmarin und Cranberrys auf einem Teller zusammen. Hier der Auszugaus dem phantastischen Buch!

Nigel Slater kocht seit fünf Jahrzehnten praktisch täglich. Dabei geht es nie nur ums Endresultat. „Es sind die kleinen, erfreulichen Details, die es zum lebenslangen Vergnügen machen“. Ja, das britische Slow Food-Mastermind genießt jeden Schritt bewusst, von der Auswahl der Zutaten bis zum Genuss. Geboren 1958 in Wolverhampton, zählt Slater zu den besten Food-Journalisten der Welt. Er genießt auch unter Spitzenköchen Kultstatus, für Jamie Oliver ist er ein begnadetes Genie. Seit 25 Jahren schreibt er für den Observer und drehte diverse Kochsendungen für die BBC, seine Bücher sind hochgelobt. Slater ist vor allem der Godfather der kulinarischen Entschleunigung. Zeit darf keine Rolle spielen, wenn es ums gute Essen geht, bei dem auch experimentiert werden darf – ganz im Sinne des Vergnügens beim Kochen. Er hat keine Freude mit dem Kochhype, mit Wettbewerbsstimmung beim Kochen. Erfolg und Vollkommenheitsansprüche haben in einer Küche nichts zu suchen, meint er. Kochen ist ein Teil unseres Alltags, es gibt uns Rhythmus, es übernimmt die „lebensbereichernde Gliederung des Tages“.

Essen darf auch nicht zum Sündenbock verkommen. Die aktuellen Schurken Gluten, Zucker, Salz verdammen? Nein, denn es gilt die Faustregel der Vernunft: „Einfach nie zu viel von einer Sache essen.“ Außerdem, so Slater, ist der „Teufel von heute wahrscheinlich der Engel von morgen“.

 

Nigel Slater: Ein Jahr lang gut essen.
DUMONT 
Herbst 2016, 40,10 €

 

Fotos © Jonathan Lovekin