Nach seinem fulminanten Kochbuch-Start mit „Tokyo“ legt MasterChef-Champion Tim Anderson jetzt nach: „Japan easy vegan“. Darin zeigt der Autor die beeindruckende pflanzliche Seite der japanischen Küche und präsentiert über 80 vegane Gerichte.

Im Kochbuch „Japan easy vegan“ geht Tim Anderson zunächst auf die Aspekte des Veganismus in Japan und seine persönlichen Erfahrungen ein. So stellt er zum Beispiel die sieben Must-Haves einer veganen, japanischen Küche vor. Anschließend bietet er eine Vielzahl an köstlichen Rezepten aus den Kategorien Gewürze, Saucen und Dressings, Snacks und Beilagen, Haupt- und Reis-Nudelgerichte. Das Repertoire umfasst alles von klassischen Gerichten bis hin zu modernen Interpretationen wie knusprige Aubergine mit würziger Misosauce oder Feier-Reis für harte Nächte. Doch auch Klassiker wie Curry-Ramen oder Süßkartoffeln mit gefülltem Ponzu sind vertreten. Unter den veganen Nachspeisen und Drinks befinden sich Butterscotch-Brownies mit Sojasauce oder Wassermelonen-Mojito. Für alle, die sich in der veganen, japanischen Küche ausprobieren möchten, präsentieren wir hier drei einfache Gerichte zum Nachkochen. 

1. Japanisches Selleriesteak (Wafū Seroriakku Sutēki)

Dem Phänomen, dass man großzügig geschnittenes Gemüse in der Pfanne anbrät und es dann als Steak bezeichnet, stehen viele ambivalent gegenüber. Aber: Diese gebratenen, leicht karamellisierten, in süßer Zwiebelsauce badenden Selleriescheiben sind mit ihrer Garnitur aus gebratenem Knoblauch dermaßen lecker, dass es völlig egal ist, wie man sie nennt.

Zutaten für 3 „Steaks“

  • 4 Knoblauchzehen, dünn geschnitten
  • 2 EL Pflanzenöl
  • 1 Knollensellerie, geschält und in etwa drei 2,5 cm dicke Scheiben geschnitten 
  • schwarzer Pfeffer nach Geschmack
  • 1 TL Sesamöl
  • 180 bis 200 ml Wafu-Dressing 
  • Sesamsamen
  • Halbes Kistchen Kresse
  • 2 Frühlingszwiebeln, fein geschnitten

Zubereitung

Geben Sie den Knoblauch in eine Pfanne mit kaltem Öl und schalten Sie den Herd auf mittlere Hitze. Lassen Sie den Knoblauch im Öl langsam goldbraun werden. Schöpfen Sie ihn dann mit dem Sieblöffel heraus und lassen Sie ihn auf Küchenpapier abtropfen.

Erhitzen Sie das Öl nun sehr stark und legen Sie die gut gepfefferten Selleriescheiben hinein. Nach etwa 5 Minuten braten pro Seite sollten sie schön braun (an manchen Stellen fast schwarz) sein. Geben Sie nun Sesamöl und Wafu-Dressing darüber und lassen Sie das Ganze kurz aufkochen. Nehmen Sie die Pfanne vom Herd und schneiden Sie die Selleriescheiben in Stücke. Servieren Sie sie auf angewärmten Tellern und gießen Sie die Sauce darüber. Mit Sesamsamen, Kresse, Frühlingszwiebeln und dem gebratenen Knoblauch garnieren.

2. Curry-Ramen

Zutaten für 4 Personen 

  • 1,2 l Dashi  
  • 200 g Japanische Curry-Roux 
  • 3 bis 4 EL Sojasauce
  • scharfe Chilisauce (nach Gusto)
  • 100 g frischer Spinat
  • Halber Spitzkohl, in 1 cm breite Streifen geschnitten 
  • 150 g Sojasprossen
  • 4 Portionen Ramen-Nudeln
  • 4 Frühlingszwiebeln, fein geschnitten 
  • Sesamsamen
  • ca. 60 g Rot eingelegter Ingwer 
  • ein paar TL Chili- oder Sesamöl (nach Gusto)

Zubereitung

Bringen Sie das Dashi zum Kochen und ziehen Sie Curry-Roux, Sojasauce und Chilisauce darunter. Lassen Sie die Mischung so lange kochen, bis sie andickt. Dann reduzieren Sie die Hitze, geben den Spinat in den Topf und legen den Deckel auf.

Bringen Sie in einem großen Topf Wasser zum Kochen und blanchieren Sie Kohl und Sojasprossen für 1 bis 2 Minuten. Holen Sie das Gemüse mit einem Schaumlöffel aus dem Wasser und stellen Sie es beiseite. Lassen Sie das Gemüsewasser erneut aufkochen und kochen Sie die Ramen-Nudeln nach Herstelleranweisung al dente. Sehr gut abtropfen lassen.

Verteilen Sie die Nudeln auf vier tiefe Schüsseln, geben Sie Spinat und Suppe darüber und rühren Sie das Ganze mit Essstäbchen vorsichtig durch, damit die Ramen nicht verkleben. Dann geben Sie Kohl und Bohnensprossen, Frühlingszwiebeln, Sesamsamen, roten Ingwer und Chilio- der Sesamöl darauf.

3. Ramen-Salat (Hiyashi Chūka)

Die Sommer im japanischen Archipel sind ziemlich heiß und feucht, also eigentlich nicht gemacht, um Ramen zu essen, denn das käme einem kulinarischen Dampfbad gleich. Die Ramen-Shops in Japan bieten daher gekühlte Ramen-Salate wie diesen Hiyashi Chūka an, um ihre Kunden im Sommer mit Ramen zu versorgen. Die Nudeln sorgen dafür, dass dieses Gericht kräftig ist, dennoch ist es leicht und frisch.

Zutaten für 4 Personen

  • 100 g Kirschtomaten, halbiert
  • 1 EL Sojasauce
  • 2 TL Zucker oder Rohrohrzucker
  • 1 TL Sesamöl
  • 100 g gemischter Salat (verschiedene Sorten wie scharfe/milde und knackige/
  • Weiche, z.B. Bohnensprossen und Rucola)
  • Halbe Salatgurke, in Stifte geschnitten
  • 2 Karotten, geschält und in Stifte geschnitten
  • 4 Portionen Ramen-Nudeln
  • 240 ml Sesamdressing (mit etwas salzigem Wasser oder Sojasauce verdünnt, alternativ 230 ml Wafu-Dressing)
  • 2 Avocados, in 3 mm dicke Scheiben geschnitten 
  • einige Prisen Sesamsamen

Zubereitung

Heizen Sie den Backofen auf 180 °C vor. Mischen Sie die Tomatenhälften mit Sojasauce, Zucker und Sesamöl, legen Sie sie auf ein Backblech und grillen Sie sie ca. 20 Minuten, bis sie etwas schrumpfen und braun werden. Lassen Sie sie abkühlen und vermischen Sie sie dann mit den Salaten, der Gurke und den Karotten.

Bringen Sie in einem großen Topf Wasser zum Kochen und kochen Sie die Ramen-Nudeln darin etwas weicher als al dente (denn die Nudeln werden beim Abkühlen wieder fester). Gießen Sie sie ab und spülen Sie sie gut unter fließendem kaltem Wasser ab. Sie sollten gut abgekühlt und ohne überflüssige Stärke sein. Gut abtropfen lassen und dann mit dem Dressing Ihrer Wahl vermischen.

Verteilen Sie sie mit dem restlichen Dressing auf Teller oder flache Schüsseln und geben Sie den Salat, die Avocadospalten sowie die Sesamsamen dazu.

Über den Autor

Tim Anderson ist Koch, Autor und MasterChef-Champion. Er ist in Wisconsin geboren und aufgewachsen, studierte japanische Esskultur und lebte zwei Jahre in Japan. Nach seinem Umzug nach London gewann er 2011 MasterChef, was ihn zu einer der bekanntesten Stimmen Großbritanniens für japanisches Essen machte. 2013 eröffnete er das japanische Pop-up-Restaurant Nanban in London und Ende 2015 das gleichnamige Restaurant im Herzen von Brixton, das laut Michelin eine gelungene Mischung aus Ramen-Bar und Izakaya darstellt.

Infos zum Buch

Japan easy vegan
Klassische und moderne vegane japanische Rezepte
Tim Anderson
Südwest Verlag 2021
Hardcover, 208 Seiten, Format 19 x 24,8 cm
150 Farbfotografien (von Nassima Rothacker), 30 farbige Illustrationen
Preis: 32,90 Euro
ISBN: 978-3-517-09971-2

Fotos: Nassima Rothacker