Die ayurvedisch-indische Küche erfreut sich immer größerer Beliebtheit – und das aus gutem Grund: Kein anderes Land bietet eine so große Bandbreite an vegetarischen und veganen Gerichten. Aber auch alle anderen Gerichte werden dank raffinierter Gewürze zu einem echten Geschmacksfeuerwerk. Je intensiver man die ayurvedischen Lehren auch in die Ernährung integriert, umso besser und gesünder. Denn abgestimmt auf den jeweiligen Konstitutionstypen sorgen die passenden Lebensmittel für einen gesunden Körper und einen ausgeglichenen Geist.

Ayurvedische Grundlagen

Ayurvedisch betrachtet setzt sich alles aus den fünf Elementen zusammen. Das Universum, der Körper, die Lebensmittel, die wir essen, ebenso wie das Geschirr und Besteck, das dabei zum Einsatz kommt – sie alle bestehen aus Raum (Äther), Erde, Feuer, Wasser und Luft. Die Eigenschaften dieser Elemente finden sich wiederum in den drei Lebensenergien, den Doshas, wieder:

  • Kapha beinhaltet das stabile Erdelement, das für Ruhe und Kraft sorgt, und einen Teil Wasser.
  • Pitta besteht aus Feuer und Wasser, steuert den Stoffwechsel, die Verdauung und den Energiehaushalt.
  • Vata vereint die Elemente Luft und Raum, die für Bewegung, Klarheit und Kommunikation zuständig sind.

In jedem von uns sind alle Doshas vertreten, aber jeweils unterschiedlich stark ausgeprägt. Aus dieser speziellen Mischung ergibt sich die individuelle Konstitution eines jeden Menschen. Im Ayurveda wird zwischen Pakriti, der angeborenen Grundkonstitution, sozusagen unserem Naturell, und Vikriti, der momentanen Konstitution, die von Erziehung, Umgebung und Ernährung beeinflusst wird, unterschieden. Folglich können Lebensmittel und Gewürze die einzelnen Doshas stärken, schwächen und ausgleichen.

„Karma Food“ von Simone und Adi Raihmann

Iss Gutes und dir widerfährt Gutes – unter diesem Motto haben Simone und Adi Raihmann den ayurvedischen Wissensschatz seiner indischen Mutter zeitgemäß aufbereitet. Im Kochbuch versammeln sie rund 70 vegane und vegetarische Gerichte, mit denen sich genüsslich Karma-Punkte sammeln lassen.

Indiens Küche ist so bunt, aromatisch und vielfältig wie das Land selbst, und dabei vor allem eines: alltagstauglich. Knusprige Pakoras, Paneer Tikka Masala, veganes Sheekh Kebab und verführerische Süßigkeiten wie Laddu oder Pistazien-Milchreis mit Rosenwasser – sie alle lassen sich auf Basis von selbstgemachten ayurvedischen Gewürzmischungen mit saisonalen Zutaten und wenig Aufwand zubereiten.

Um unseren Stoffwechsel in Balance zu bringen, zeigt Ayurveda-Coach Adi wohltuende Ayurveda-Basics für jeden Tag. Jedes Rezept lässt sich an die individuellen Bedürfnisse der verschiedenen Doshas anpassen – für Mahlzeiten, die Energie liefern, gute Laune verbreiten und rundum guttun.

Rezept für Korma-Gemüse-Curry

Zutaten für 4 Personen

  • 1 Süßkartoffel
  • 1 Zucchini
  • 1 Aubergine
  • 1 Paprika
  • 1 EL Ghee oder Öl
  • 1 TL Salz
  • 10 Cashewkerne
  • 50 g Erbsen
  • 6 EL Korma-Paste 
  • 50 ml Kokosmilch oder Sahne
  • 1⁄2 TL Garam Masala
  • 10 g grüner Koriander

Zubereitung

  • Gemüse nach Lust, Laune und Saison – ideal auch zur Resteverwertung, denn dieses Curry könnt ihr praktisch mit jedem Gemüse zubereiten.
  • Süßkartoffel schälen und mundgerecht würfeln. Zucchini, Aubergine und Paprika ebenfalls klein schneiden.
  • Ghee oder Öl in einer Pfanne erhitzen, Gemüse leicht braun anbraten. Salz, Cashewkerne und Erbsen dazugeben, umrühren. Korma-Paste und Kokosmilch oder Sahne dazugeben, Garam Masala darüber streuen.
  • Gemüse zugedeckt ca. 5 Minuten bei niedriger bis mittlerer Hitze kochen. Mit Koriander bestreut servieren.

Rezept für Brokkoli-Spinat-Köfte-Curry

Zutaten für 4 Personen

  • 1 Brokkoli
  • 2 Kartoffeln
  • 30 g Kichererbsenmehl
  • 2 rote Zwiebeln
  • 1,5 TL Salz
  • 1⁄2 TL Chilipulver
  • 1⁄2 TL Garam Masala
  • 1 TL Kurkuma
  • 20 g frischer Jungspinat
  • 1,5 TL Ingwer-Knoblauch-Paste
  • 1⁄2 TL Korianderpulver
  • 1 TL Currypulver
  • 1⁄2 TL mildes Chilipulver
  • schwarzer Sesam
  • 100 g Tomatenmark
  • 100 ml Kokosmilch
  • 2 EL Kokosöl
  • Öl zum Frittieren
  • 30 g Cashewkerne
  • grüner Koriander oder frische grüne Chilis zum Anrichten

Zubereitung

Brokkoli in Röschen teilen, Kartoffeln schälen und würfeln. Beides in einem Topf mit Wasser bedecken und ca. 10 bis 15 Minuten weich kochen. Abseihen, gut abtrocknen und in einen Mixer füllen. Kichererbsenmehl dazugeben. Eine Zwiebel schälen, in Scheiben schneiden und mit jeweils einem halben Teelöffel Salz, Chilipulver, Garam Masala und Ingwer-Knoblauch-Paste sowie Jungspinat ebenfalls in den Mixer geben. Die Mischung fein pürieren. Aus der Masse kleine Kugeln (Köfte) formen und in heißem Öl frittieren. Auf Küchenpapier abtropfen lassen.

Für das Curry die zweite Zwiebel schälen und würfeln. Kokosöl in einer Pfanne erhitzen. Sesam, Zwiebel und 1 TL Ingwer-Knoblauch-Paste auf mittlerer Hitze goldbraun anbraten. Kurkuma, Korianderpulver, Curry, mildem Chilipulver und 1 TL Salz dazugeben und weiter anbraten. Tomatenmark, Kokosmilch und Cashewkerne hineingeben und ca. 5 bis 7 Minuten unter Rühren köcheln lassen.

Die Mischung in einem geeigneten Gefäß mit einem Stabmixer pürieren. (Achtung, das Gefäß muss so beschaffen sein, dass beim Pürieren keine heiße Flüssigkeit herausspritzt). Wieder in die Pfanne geben, Köfte dazulegen, zudecken und für ca. 10 Minuten auf niedriger Hitze köcheln lassen. Mit Koriandergrün oder grünen Chilis servieren.

Über die Autoren

Für Simone und Adi Raihmann gehen Genuss, Wohlbefinden und Gesundheit Hand in Hand. In ihren sechs Karma Food-Delis in Wien und Klosterneuburg sagen sie dem Nachmittagstief mit veganen und vegetarischen Currys, Suppen und Bowls den Kampf an. Das Herzstück ihrer Wohlfühlküche bilden die Gewürze, mit denen Adi in Indien aufgewachsen ist. Um an das Wissen seiner Vorfahren anzuknüpfen, ließ Adi sich zum Ayurveda-Coach ausbilden.

Infos zum Buch

Karma Food: ayurvedisch, vegetarisch, vegan

Simone und Adi Raihmann

Brandstätter Verlag 2020

Hardcover, Format 20 x 27 cm

208 Seiten, 150 Abbildungen

Preis: 28 Euro

ISBN 978-3-7106-0399-0

Fotos: Vanessa Maas/Brandstätter Verlag, Pixabay.com/ArtificialOG