Wer nach Serien wie „Game of Thrones“, „Breaking Bad“ oder Filmen wie „Harry Potter“ süchtig ist, der wird das Kochbuch Binging with Babish lieben. Mit 100 Kultrezepten aus den beliebtesten Serien und Filmen bietet es ausreichend Futter für die nächsten Filmabende oder -nachmittage – sei es mit dem Dothraki Blood Pie aus „Game of Thrones“, dem Big Kahuna Burger aus „Pulp Fiction“ oder Freddys Ribs aus „House of Cards“.

Allwöchentlich postet Andrew Rea – aka Babish – ein Video auf seinem YouTube-Channel Binging with Babish, in dem er jedes Mal ein Gericht aus einer Netflix- oder TV-Serie oder einem (Kino-)Film nachkocht. Sehnsüchtig wartet seine Fangemeinde von über 5 Millionen YouTube-Abonnenten, 405.000 Instagram- und 320.000 Facebook-Followern auf jedes neue Video. Den Beruf des Kochs hat Andrew Rea erlernt. Als Filmemacher und Moderator ist er Autodidakt. Trotz seines Erfolgs produziert er die YouTube-Sendungen weiterhin aus seiner Küche im New Yorker Stadtteil Harlem.

Zitronenküchlein – Inspiriert von „Game of Thrones“

Hinweis: Ergibt 9 kleine Küchlein.

Zutaten & Zubereitung des Biskuitbodens

  • 125 g Butter, auf Raumtemperatur erwärmt + mehr zum Einfetten
  • 240 g Weizenmehl
  • 1 TL Backpulver
  • 1 TL Backnatron
  • 1 TL feines Salz
  • 225 g Zucker
  • 3 große Eier
  • 240 ml Buttermilch
  • Schalenabrieb und Saft von 2 Zitronen

Den Backofen auf 175 Grad Celsius vorheizen und eine 22,5 cm x 32,5 cm große, flache Backform mit Butter auspinseln und mit Mehl bestäuben. Überschüssiges Mehl abklopfen. Den Boden der Form mit passend geschnittenem Backpapier auslegen.

In einer mittelgroßen Schüssel Mehl, Backpulver, Natron und Salz miteinander vermischen. In einer Küchenmaschine mit Flachrührer auf mittlerer bis hoher Stufe die Butter und den Zucker schaumig aufschlagen. Die Geschwindigkeit etwas zurückschalten, die Eier nacheinander untermischen und die Zutaten anschließend noch eine weitere Minute bei mittlerer Geschwindigkeit rühren, bis die Masse hell und sämig ist. Die Mehlmischung auf unterer Geschwindigkeitsstufe unterheben und danach Buttermilch, Zitronenschale und Zitronensaft untermischen und den Teig etwa 3 Minuten bei mittlerer bis hoher Geschwindigkeit weiterrühren, bis er leicht und fluffig ist.

Den Teig in die vorbereitete Backform füllen und 25–30 Minuten im Ofen backen bzw. bis die Backprobe gelingt. Den fertigen Biskuitboden 30 Minuten in der Form abkühlen lassen, danach auf einen Kuchenrost stürzen, das Backpapier entfernen und den Kuchen weitere 30 Minuten abkühlen lassen.

Zutaten & Zubereitung: Kandierte Zitronenscheiben + Zitronencreme

  • 225 g Zucker + 110 g Zucker
  • 2 Zitronen, in 3 mm dicke Scheiben geschnitten und entkernt
  • 240 ml frisch gepresster Zitronensaft
  • 3 große Eier
  • 90 g Butter, in Würfel geschnitten
  • Schlagsahne zum Servieren (optional)

Ein Backblech mit Backpapier auslegen. In einem mittelgroßen Stieltopf 225 g Zucker mit 120 ml Wasser bei mittlerer Temperatur langsam aufkochen lassen. Die Zitronenscheiben hineingeben und 15 Minuten sanft köcheln lassen, bis sie weich und durchscheinend werden. Die kandierten Zitronenscheiben mit einer Zange herausnehmen und zum Trocknen auf dem Backblech verteilen.

Für die Zitronencreme in einer breiten Kasserolle Zitronensaft, 110 g Zucker und Eier mit dem Schneebesen auf niedriger bis mittlerer Temperatur miteinander vermischen. Die Butter zugeben und so lange rühren, bis die Creme eindickt und eine puddingartige Konsistenz bekommt. Die Creme in eine Schüssel umfüllen und vor dem weiteren Gebrauch mindestens 1 Stunde kalt stellen.

Fertigstellung

Den Biskuitboden auf eine Arbeitsfläche stürzen und mit einem runden Ausstecher neun kleine Kuchenböden ausstechen. Zum Servieren jeweils einen Löffel Zitronencreme auf jedem kleinen Biskuitboden verteilen und diese mit einer kandierten Zitronenscheibe garnieren. Nach Geschmack Schlagsahne dazu reichen.

Dipping-Sticks – Inspiriert von “Breaking Bad”

„Wir müssen kochen“ bekommt eine ruchlose, neue Bedeutung, wenn dieser Satz von Walter White gemurmelt wird – dem argumentativ besten Antihelden, den das Fernsehen je hervorgebracht hat. Auch wenn bei „Breaking Bad“ das Essen nicht so sehr im Fokus steht wie in anderen Serien, wird es doch häufig als Stilmittel eingesetzt. Egal, ob der von Gus liebevoll zubereitete Eintopf oder die von Walt wütend auf das Hausdach geworfene Pizza – in dieser chaotischen Serie wird Essen und Trinken benutzt, um anderen Angst einzujagen, um jemanden zu etwas zu zwingen oder zu töten. Die Serie endetet sogar mit gebratenem Frühstücksspeck, der dekorativ auf Walters Geburtstagsfrühstücks-Rührei gelegt wird.

Zutaten für 6 Personen

  • 1 Tütchen (7 g) Trockenhefe
  • 60 g fettarmes Milchpulver
  • 1 EL Zucker
  • 360 ml lauwarmes Wasser (ca. 43 Grad Celsius)
  • 490 g Weizenmehl + mehr zum Bestäuben
  • 3 TL naturbelassene grobe Salzflocken
  • 80 ml + 2 EL Pflanzenöl zerlassene Butter zum Bepinseln
  • 60 g sehr fein geriebener Parmesan
  • 2 EL Knoblauchpulver
  • 1 EL Zwiebelpulver
  • 1 EL getrockneter Oregano
  • 1 EL getrocknetes Basilikum
  • 1 TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • Marinara-Sauce, aufgewärmt, zum Dippen

Zubereitung

Hefe, Milchpulver, Zucker und warmes Wasser in die Schüssel einer Küchenmaschine mit Flachrührer geben und bei langsam laufendem Motor kurz vermischen. Die Mischung danach 10 Minuten ruhen lassen, bis die Hefe schäumt. Den Flachrührer gegen Teighaken austauschen. Mehl, 1 TL Salz und 2 EL Pflanzenöl dazugeben und die Zutaten 5 bis 8 Minuten kneten, bis ein klebriger, weicher Teigball entsteht.

Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem 22 cm x 32 cm großen Rechteck drücken und ziehen. Die restlichen 80 ml Pflanzenöl in eine entsprechend große Backform gießen, den Teig auf das Öl legen und ihn erneut ziehen und drücken, bis er die gesamte Form ausfüllt. Die Form mit Küchenfolie abdecken und den Teig bei Raumtemperatur 1 bis 1,5 Stunden gehen lassen, bis sich sein Volumen verdoppelt hat.

Die Folie entfernen, den Teig mit einem Teigschaber in 13 oder 14 gleich große Streifen (etwa 2,5 cm breit und 22 cm lang) teilen und mit zerlassener Butter bepinseln. Parmesan, Knoblauch- und Zwiebelpulver, Oregano, Basilikum, Pfeffer und die restlichen 2 TL Salz in einer kleinen Schüssel vermischen, die Teigstreifen damit gleichmäßig bestreuen und sie dann im auf 245 Grad Celsius vorgeheizten Backofen 15 bis 20 Minuten backen, bis sie aufgegangen und goldbraun sind.

Mit einem großen Pfannenwender die Dipping-Sticks auf einen Kuchenrost legen und dort 10 Minuten abkühlen lassen. Die Sticks voneinander trennen, auf einem großen Teller anrichten und mit warmer Marinara-Sauce servieren.

Chateaubriand – Inspiriert von „Matrix“

Joe Pantoliano spielt in „Matrix“ genau die Rolle, die man von ihm erwartet, als er in der vielleicht einzigen appetitanregenden Szene des Films Tastee Wheat gegen ein virtuelles Steak tauscht und ein perfekt gebratenes Stück Fleisch isst, bei dem es sich nur um ein Filet Mignon handeln kann. Am Stück gelingt ein Rinderfilet am besten durch scharfes Anbraten und anschließendes sanftes Garen im Backofen, denn aufgeschnitten darf der Rand um den hübschen rosa Kern ruhig ein wenig gräulich sein.

Zutaten für 6 bis 10 Personen

  • 1 ganzes Rinderfilet, getrimmt und zusammengebunden
  • naturbelassene grobe Salzflocken
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 3 EL Pflanzenöl
  • 450 g Cipollini- oder Perlzwiebeln, abgezogen
  • 2 Schalotten, fein gehackt
  • 240 ml Hühnerbrühe
  • 240 ml trockener Rotwein
  • 3 EL Butter

Zubereitung

Das Fleisch auf ein Bratenrost legen und das Ganze dann auf einem Backblech platzieren. Großzügig mit Salz und Pfeffer bestreuen (2 bis 4 EL je nach Größe des Bratens) und danach 24 Stunden im Kühlschrank trocknen lassen.

Den Backofen auf 230 Grad Celsius vorheizen und ein tiefes Backblech in die unterste Schiene schieben. 2 EL Pflanzenöl in einer großen Edelstahlpfanne erhitzen, bis es beinah raucht. Das Fleisch darin etwa 2 Minuten von jeder Seite scharf anbraten, bis es rundherum gleichmäßig gebräunt ist. Die Pfanne vom Herd nehmen, ein Kochthermometer in die dickste Stelle des Fleisches stecken. Anschließend das Fleisch in der obersten Schiene 20 bis 25 Minuten garen, bis die Kerntemperatur 51 Grad Celsius beträgt.

In der Zwischenzeit Zwiebeln mit je 1 EL Wasser und Öl und je 1 TL Salz und Pfeffer in ein Mikrowellengefäß geben und 30 bis 60 Sekunden in der Mikrowelle garen, bis die Zwiebeln weich werden. Die Zwiebeln mit ihrer Flüssigkeit auf das vorgeheizte Backblech geben und 9 bis 12 Minuten im Ofen rösten, bis sie gebräunt und karamellisiert sind. Nach der Hälfte der Zeit die Zwiebeln einmal wenden.

Den fertigen Braten mit Alufolie abdecken und auf einem Küchenbrett 10 Minuten ruhen lassen. Die Schalotten in die Pfanne geben und bei mittlerer bis hoher Temperatur etwa 3 Minuten glasig anschwitzen. Mit der Brühe und dem Wein ablöschen und beim Umrühren den Bratensatz vom Pfannenboden lösen. Alles aufkochen und etwa 5 Minuten sanft

köcheln lassen. Gelegentlich mit dem Schneebesen umrühren, bis die Sauce um die Hälfte reduziert ist.

Die Pfanne vom Herd nehmen, die Butter mit dem Schneebesen einrühren und die Sauce mit Salz und Pfeffer abschmecken. Das Filet in dicke Medaillons schneiden und mit den Zwiebeln und der Sauce anrichten.

Infos zum Buch

„Binging with Babish“ – 100 filmreife Rezepte für Serien-Junkies und Kinofans
Andrew Rea, Christian Verlag 2020
Hardcover, 336 Seiten, 22,5 x 27,1 cm
Preis: 36 Euro
ISBN: 978-3-95961-409-2

Fotos: Christian Verlag 2020