In der Weintraube steckt das wohl stärkste Antioxidans, das freie Radikale fängt und so vor vorzeitiger Alterung schützt.

Die Wellness-Expertin Monika Stofferin kennt sich aus mit der Anti-Ageing-Wirkung der Weintraube – in ihrem Wein-Spa im Hotel Weingut Klosterhof in Kaltern in Südtirol dreht sich alles rund um die Schönheitskraft aus der Traube.

Dass Wein in Maßen genossen sich positiv auf die Gesundheit auswirken kann, wird immer wieder in Studien gezeigt. Fast genauso oft werden diese Studien widerlegt. Unstrittig ist dagegen aber, dass die Traube äußerlich angewendet viele positive Effekte auf Haut, Haar und Wohlbefinden haben kann. Schon in der Antike, so ist es überliefert, hat man es gewusst: Wein macht schön. So soll es Brauch gewesen sein, nach der Weinlese den Saft der Beeren auf Gesicht und Hals aufzutragen, um die Haut zu erfrischen.

Was man damals noch nicht wusste: Bestimmte Bestandteile der Traubenkerne sind verantwortlich für die vitalisierende Wirkung: Oligomere Proanthocyanidine, kurz OPC, heißen die Stoffe, die die Traube zum Anti-Ageing-Profi machen. Sie kommen in besonders hoher Konzentration in den Traubenkernen vor. OPC wirkt antioxidativ und ist damit eine sehr wirksame Waffe im Kampf gegen den Alterungs-Verursacher Nummer Eins: die freien Radikale.

Freie Radikale werden im Körper ganz natürlich gebildet, vermehren sich aber extrem, etwa wenn wir mit Umweltgiften in Kontakt kommen, also Schadstoffen, die in vielen Alltags-Chemikalien stecken, wie Farben und Lacken oder auch Holzschutzmitteln. Stress und Rauchen sind ebenfalls Verursacher. „Aber auch die zunehmende Luftverschmutzung und die stärkere UV-Strahlung durch die dünner werdende Ozonschicht führen zur Bildung von freien Radikalen“, weiß Wellness-Expertin Monika Stofferin. Sie sind sehr reaktionsfreudig, das heißt sie greifen die Zellstruktur besonders aggressiv an und zerstören diese. Bilden sich mehr freie Radikale als die körpereigene Abwehr bekämpfen kann, spricht man von „oxidativem Stress“. Auch die wichtigen Faserproteine Kollagen und Elastin, die unsere Haut weich und geschmeidig halten, werden von freien Radikalen angegriffen und geschwächt.

Dagegen helfen antioxidative Stoffe. Neben den Vitaminen B2, C, E und den Spurenelementen Zink und Selen gilt OPC als das stärkste Antioxidans: bis zu 50-mal stärker als Vitamin E und fast 20-mal stärker als Vitamin C. OPC findet sich in verschiedenen Pflanzen und Früchten – besonders hoch aber ist die Konzentration von OPC in den Kernen der Weintraube.

Gewonnen in Traubenkernöl, Traubenkernmehl oder Traubenkernextrakt kann OPC helfen, die Zellstrukturen vor der Zerstörung durch freie Radikale zu schützen und vorzeitige Alterungsprozesse zu verlangsamen. Die Herstellung dieser Produkte ist allerdings besonders aufwendig, erklärt Stofferin: „Die Kerne der Weintraube sind sehr klein, für einen Liter Öl benötigt man etwa 50 Kilogramm reiner Kerne, also ein ganzer Sack für eine Flasche. Das macht diese Produkte zu etwas ganz Besonderem.“ Doch OPC kann noch mehr: Es hilft dem hauteigenen Kollagen, sich zu restabilisieren, also die Haut wieder elastisch und straff aussehen zu lassen. Studien aus Japan legen außerdem nahe, dass OPC auch das Haarwachstum positiv beeinflusst, die Zellen in Haarfollikeln sich schneller vermehren, das Haar dichter und länger wird.

Wichtig ist dabei die richtige Anwendung. „Schließlich ist die Haut unser größtes Organ und kann viele Wirkstoffe aufnehmen.“ In ihrem Wein-Spa im Hotel Weingut Klosterhof setzt die Expertin auf Massagen mit Traubenkernöl und Peelings und Packungen mit Trester, also den Stielen und Häuten der Weintraube. Denn auch in ihnen stecken pflegende Substanzen, allen voran der Stoff Resveratrol: „Resveratrol ist ein echter Jungbrunnen für die Haut. Er wirkt ebenfalls antioxidativ, kurbelt die Zellregeneration und wirkt so straffend und verleiht der Haut eine jugendliche Frische.“ Am liebsten wendet die Kosmetikerin Packungen und Peelings mit den hauseigenen Trauben an. Im Weingut des Hotels entsteht ein Pinot Noir, der hier Blauburgunder heißt. Gerade in den roten Rebsorten steckt viel Anti-Ageing-Potential. Die Kerne, Stiele und Häute der Weintrauben werden ausgesiebt und vor jeder Behandlung frisch gemörsert:

„Das hat auch den schönen Effekt, dass der Gast riechen und sehen kann, wie die Weintraube ihre Wirkung entfaltet“, so Monika Stofferin. Auch wenn die äußerliche Verwendung den gesundheitsfördernden Aspekt der innerlichen Anwendung von Wein übertrifft – Einigkeit herrscht sicher darüber, dass ein Glas Wein zur rechten Zeit für Entspannung sorgt und die Sinne anregt. Als echte Südtirolerin empfiehlt die Wellness Expertin natürlich einen Tropfen aus ihrer Heimat, Italiens nördlichstem Weinanbaugebiet: „Ich trinke am liebsten Lagrein, das ist ein Rotwein, den es nur hier bei uns in Südtirol gibt.“

Die VINUM HOTELS SÜDTIROL sind die erste und einzige Hotelgruppe der Welt mit einem Fokus auf Wein. Mit dabei sind Drei-Sterne- bis Fünf-Sterne-Hotels. In ausgewählten VINUM-Hotels steht Wein-Wellness auf dem Programm – vom Traubenkern-Peeling bis zum Bad im echten Weinfass.

www.vinumhotels.com

 

In Teil 2: Wien-Wellness Destinationen – demnächst!

In Teil 3: Vinotherapie für zu Hause – demnächst!

Fotos (c)  VINUM-Hotels/Hotel Weingut Klosterhof