Diese Situation kennen wir doch alle: Noch flott, flotter eine Aufgabe erledigen, dann gönnt man sich eine Pause, einen guten Kaffee – am liebsten mit einer süßen Schlagobershaube?
Haben Sie gewusst, dass dieses Verhalten Sucht auslösend sein kann? Die Ausschüttung von Dopamin reguliert unser Essverhalten!
Wenn es um die Nahrungsaufnahme geht, sind wir nur bedingt Herr über uns selbst. Am Max-Planck-Institut für Stoffwechselforschung in Köln konnten Wissenschaftler zeigen, dass der Magen-Darm-Trakt im ständigen Austausch mit dem Gehirn steht und mit Belohnungsreizen unser Verlangen nach Essen kontrolliert. Als wichtigster Botenstoff des Belohnungssystems im Gehirn wird Dopamin ausgeschüttet, wenn über lange Zeit angestrebte Ziele erreicht werden und ein Verlangen oder die unmittelbare Aussicht auf Belohnung uns zu einer Handlung animieren. Die Messergebnisse zeigen, dass das Gehirn bereits Dopamin-Moleküle ausschüttet, sobald die Propanden einen süßen Michshake im Mund schmecken. Und wenn das Getränk den Magen erreicht, wird erneut Dopamin freigesetzt. Dabei setzten die Gehirne von Teilnehmern, die ein besonderes Verlangen nach einem Milchshake hatten, mehr Dopamin frei, sobald das Getränk im Mund war. Sobald es den Magen erreichte, wurde jedoch weniger Dopamin ausgeschüttet. Fazit: Verlangen und Dopamin sind eng verknüpft! Und wenn die Belohnungssignale sehr stark sind, dann essen wir eben mehr als nötig bzw. vernünftig.
DAS Buch zum Thema:
Warum wollen wir wie besessen bestimmte Dinge haben, sind aber gelangweilt, wenn wir sie bekommen? Warum verwandelt sich die Leidenschaft von Verliebten so schnell in Desinteresse? Die Antwort liegt in besagtem Hormon in unserem Gehirn: Dopamin. Es ist die Quelle unseres Verlangens und lässt uns für einen kurzen Nervenkitzel alles riskieren. Dabei ist es die Aussicht auf etwas Neues, die uns antreibt, nicht die Erfüllung. Dopamin ist der Grund, warum wir forschen und entdecken, aber auch der Ursprung von Verschwendung, Risiko und Sucht. Lieberman und Long entschlüsseln auf völlig neue Weise das menschliche Verhalten, das von Dopamin gesteuert wird, und erklären, warum das Hormon, das uns seit Urzeiten antreibt, das Schicksal der Menschheit bestimmt.