Bei der Expertin nachgefragt

Barbara Scheffold Fachapothekerin für Arzneimittelinformation, 
Med.-Wiss. Abteilung, Weleda AG

Was ist der Vorteil von konservierungsmittelfreien Augentropfen?


Das Auge ist ein sehr empfindliches Organ, deshalb stellt das Arzneibuch hohe Anforderungen an Augentropfen. Sie müssen steril und gut verträglich sein. Entzündete Augen sind besonders reizbar, daher kann es sowohl durch Inhalts- als auch durch Hilfsstoffe wie Konservierungsmittel zur Überempfindlichkeit kommen. Der Vorteil von konservierungsmittelfreien Augentropfen ist, dass eben keine Unverträglichkeitsreaktionen auf Konservierungsmittel auftreten können.

Gibt es Augentropfen mit Konservierungsmitteln, die man ohne Bedenken anwenden kann?


Das Arzneimittelgesetz schreibt vor, dass Arzneimittel „unbedenklich“ sein müssen, das heißt nicht, dass sie frei von Nebenwirkungen sind. Man muss hier den Einzelfall prüfen. Für einen Patienten, der empfindlich oder allergisch auf ein bestimmtes Konservierungsmittel reagiert, sind Augentropfen mit dieser Konservierung ungeeignet. Ihm sind konservierungsmittelfreie Augentropfen anzuraten. Um eine unerwünschte Reaktion auf Konservierungsmittel ganz auszuschließen, sollte wenn möglich komplett auf Augentropfen mit diesem Hilfsstoff verzichtet werden.

Wie lange darf man Augentropfen ohne Konservierungsmittel nach Anbruch der Flasche oder Einzeldosis benutzen? Da muss man unterscheiden. Augentropfen in Einmaldosen sind – wie der Name sagt – zur einmaligen Anwendung gedacht. Ein eventuell noch vorhandener Rest darf nicht weiter verwendet werden, da die Sterilität nicht mehr  gewährleistet ist. Augentropfen in Mehrdosenbehältnissen wie einer Flasche, müssen entweder konserviert werden, sie sind dann in der Regel vier Wochen haltbar, oder in einem speziellen Mehrdosenbehältnis sein, das eine mikrobielle Verunreinigung für eine gewisse Zeit nach Öffnung ausschließt. Die konservierungsmittelfreien Euphrasia D3 Augentropfen Weleda beispielsweise können bis zu drei Monate nach Anbruch verwendet werden.

Die FAKTEN

Jahreszeitenapotheke: Frühling. Wenn im Frühling die Natur zu neuem Leben erwacht, lassen wir uns gern zu einem Spaziergang im Grünen verführen. Doch für viele endet der Ausflug mit verquollenen, juckenden Augen und einer laufenden Nase. Blütenpollen, Tierhaare, Schimmelpilze, Hausstaubmilben oder auch Kosmetika und Pflegeprodukte lösen bei einer allergischen Disposition oft eine Überempfindlichkeitsreaktion aus. Viele Menschen leiden saisonal unter Pollen (Heuschnupfen) oder ganzjährig z. B. unter Hausstaubmilben oder Tierhaaren. Die geröteten Augen sondern vermehrt wässriges Sekret ab, sie jucken, brennen und tränen. Eine allergische Bindehautentzündung sieht man den Betroffenen meist auf den ersten Blick an: Die Bindehaut und die Augenlider sind dick geschwollen, die Augen gerötet und oft „läuft die Nase“ zudem ohne Unterlass. Euphrasia D3 Augentropfen Weleda können die Beschwerden am Auge natürlich lindern. Sie helfen bei entzündeten und tränenden Augen und lassen Symptome wie Brennen und Jucken rasch abklingen. Überschießende Stoffwechselprozesse, die bei allergischen Reaktionen häufig auftreten, werden reguliert. Das bringt eine spürbare Erleichterung für die Schleimhäute der Augen.

Euphrasia: mühsame Wildsammlung eines Winzlings. Euphrasia officinalis ist ein zierliches Pflänzchen, das auf Wiesen in ganz Europa wächst. Von Mai bis Oktober fallen ihre kleinen weißen Blüten mit der schwarzvioletten Mitte und einem leuchtend gelben Fleck ins Auge. Mehr als hundert Kilogramm frische Euphrasia verarbeitet Weleda jährlich zu Tinkturen für Arzneimittel. Nachhaltig wildgesammelt wird Euphrasia in Rheinland-Pfalz in Deutschland. Sobald das richtige Blühstadium erreicht ist, wird je nach Entwicklung der Vegetation, an zwei bis drei Wochenenden im Juli und August geerntet. Die Sammler ziehen die Pflanzen zwischen den Gräsern vorsichtig aus dem Boden, damit die feinen Wurzeln nicht abreißen. Die Ernte wird innerhalb von 24 Stunden bei der Weleda Pflanzenverarbeitung angeliefert und sofort verarbeitet. Alle Teile der Euphrasia werden zerkleinert, ausgepresst und zu einer Tinktur verarbeitet. Die enthaltenen Gerb- und Bitterstoffe wirken zusammenziehend und spielen, wie auch das leicht antibiotische Glykosid Aucubin, eine Rolle in der Bekämpfung von Entzündungen.

Mit dem Weleda Symptom-Check zur individuellen Therapie

Typische Beschwerden, mögliche Ursachen und Hilfe aus der Natur

Nicht-infektiöse Bindehautentzündung

Symptome: Augenrötung, Brennen, Juckreiz, Druck-/Fremdkörpergefühl, Lichtempfindlichkeit, vermehrter Tränenfluss, geschwollene Bindehaut oder Lider

Reizfaktoren: starker Wind, Kontakt mit Chlorwasser (z. B. Schwimm-bad), Zigarettenrauch, verschmutzte Luft oder Staub, grelles Licht wie bei starker Sonnenstrahlung oder Schnee, Allergene

Hilfe aus der Natur – die Euphrasia: Die zierliche Wiesenblume hemmt Entzündungen, lindert Rötungen (und/oder Schwellungen) an der gereizten Bindehaut und reguliert zu starke Stoffwechselprozesse im Auge (z. B. Euphrasia D3 Augentropfen Weleda).

Symptome: Mangel an Tränenflüssigkeit, Brennen, Juckreiz, Augenrötung, Druck-/Fremdkörpergefühl, Augenflimmern, „verschleierter“ Blick

Reizfaktoren: Häufige Bildschirmarbeit, kalte oder Zugluft, (stark) beheizte Räume, Reise mit Auto, Bahn oder Flugzeug (Klimaanlage), Einnahme bestimmter Medikamente, hormonelle Einflüsse (z. B. in den Wechseljahren), Kontaktlinsen, Erkrankungen wie Diabetes

Hilfe aus der Natur – die wilde Malva. Sie gehört zu den ältesten Nutzpflanzen. Wurzeln und Blüten werden vor allem wegen ihrer Schleimstoffe bei Husten oder Erkrankungen der Schleimhäute eingesetzt. Der Extrakt aus biologisch angebauter Malve ist in Visiodoron Malva® Augentropfen (Medizinprodukt) enthalten.

Fotos: Dr. Barbara Scheffold/Weleda