„Das von mir zusammengestellte Package umfasst insgesamt 100 Objekte und bis 2024 soll – passend zum 100-Jahr-Jubiläum des Radios in Österreich – das 100. Stück in den Bestand des Museums übergehen“, so der Journalist, Medienexperte und Sammler Heinz M. Fischer.
In Anwesenheit von Kulturlandesrat Christopher Drexler, Gemeinderat Peter Piffl-Percevic sowie vielen Wegbegleiter/innen und Freundinnen und Freunden übergab Fischer seine privat gesammelten medienhistorischen Objekte den Multimedialen Sammlungen des Universalmuseums Joanneum. Durch diese großzügige Schenkung wird die Sammlung um wichtige Exponate ergänzt. Bereits jetzt sind Teile davon in der Ausstellung POP 1900–2000 im Museum für Geschichte zu sehen.
Die Mediensammlung Heinz M. Fischer entstand auf Privatinitiative und aus persönlichem Interesse, sie wurde ausschließlich aus privaten Mitteln finanziert. Schwerpunkte sind Artefakte aus dem in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstandenen audiovisuellen Bereich. Die Objekte ermöglichen eine Zeitreise durch die Jahrzehnte: Es sind Grammophone, Radios, Tonbandgeräte, Plattenspieler, Kassettenrekorder und Fernsehgeräte mit österreichischer und internationaler Provenienz. Mehrere Raritäten wie ein Detektorradio samt dazugehörigem Kopfhörer aus den Anfangsjahren des Radios, aber auch mediale Alltagsgegenstände wie ein Walkman von Sony aus den 1980er-Jahren, die sich allesamt durch ihren hervorragenden Zustand auszeichnen, gehen nun an die Multimedialen Sammlungen.
Kulturlandesrat Christopher Drexler betonte: „Die technischen Errungenschaften des 20. Jahrhunderts haben nicht nur tiefen Eindruck in der Gesellschaft hinterlassen, sondern diese auch geprägt. Anhand dieser Schenkung bekommt man Einblicke in die Facetten der Technikgeschichte und ich freue mich, dass eines der zentralen Häuser des Joanneums die Objekte in Zukunft präsentieren und für alle zugänglich machen wird.“
„Ausgangspunkt und schöner Anlassfall für diese Schenkung war die Ausstellung POP 1900–2000. Als Kuratorin Maria Froihofer vor einem Jahr bei mir um Objekte anfragte, stellte ich diese gerne zur Verfügung. Im Zuge dieser Leihgaben wuchs die Idee, meine Sammlung dem Museum für Geschichte zu überlassen. Kein anderes Museum wäre für mich infrage gekommen und ich freue mich, auf diese Weise Sammlungslücken schließen zu können und meine Objekte der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Übergabe eines wesentlichen Teils meines Archivs an das Universalmuseum Joanneum ist mir persönlich nicht nur ein zeithistorisches, sondern auch gesellschaftliches Anliegen“, freute sich der Schenker.
„Sammlungen sind Kern und Inbegriff des Musealen. Wir sind die Sacharchive der Geschichte“, so Museumsleiterin Bettina Habsburg-Lothringen. Viele der Objekte waren zum Zeitpunkt ihrer Erfindung bzw. Einführung faszinierende, teils magische Apparate, danach selbstverständliche Medientechniken des alltäglichen Gebrauchs – dokumentieren die Medien- und Technikgeschichte des gesamten 20. Jahrhunderts.
„Unsere Sammlung hat Leerstellen, weil früher nicht so offensiv gesammelt wurde“, so Sammlungskuratorin Maria Froihofer „Die mehrere 100 Stück umfassende ,Gerätesammlung‘ der Multimedialen Sammlungen – eine über Jahrzehnte gewachsene Sammlung an Fotokameras, fotografischem Zubehör, Laborgeräten, Bildbetrachtungs- und Bildprojektionsgeräten, stereoskopischen Geräten, Tonaufzeichnungs- und Tonwiedergabegeräten, Film- und Videokameras, Laufbildprojektoren und vielem mehr – erfährt durch diese Schenkung von Heinz M. Fischer eine nachhaltige Aufwertung.“
34 Exponate der Schenkung können noch bis 26. Jänner 2020 in der Ausstellung POP 1900–2000 im Museum für Geschichte bestaunt werden.
Fotos: Gruppenfoto, v. l. n. r.: Bettina Habsburg-Lothringen (Leiterin Museum für Geschichte), Wolfgang Muchitsch (wissenschaftlicher Direktor UMJ), Christopher Drexler (Kulturlandesrat), Heinz M. Fischer (Mediensammler), Alexia Getzinger (kaufmännische Direktorin UMJ), Maria Froihofer (Kuratorin Multimediale Sammlungen), Peter Piffl-Percevic (Gemeinderat), Foto: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek; Einige Objekte der Schenkung Fischer, 2019, Foto: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek