Ob non-invasive Treatments oder operative Eingriffe – im Mittelpunkt steht mehr denn je die Identität der einzelnen PatientInnen. Natürlichkeit und Individualität sind die Trendfaktoren und gleichzeitig der Schlüssel zu langfristiger Zufriedenheit.
1. Trend: Brust-OPs
„Während sich Patientinnen früher mit der plastischen Chirurgie eine Typveränderung gewünscht haben und bestimmte Schönheitsideale herangezogen wurden, geht es heute darum, seine individuellen Merkmale anzupassen und zu optimieren“, erklärt Dr. Daniela Rieder, Fachärztin für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie. „Die eigene Persönlichkeit steht dabei im Mittelpunkt. Patientinnen wollen strahlende Versionen von sich selbst. Brüste und Lippen sollen voller wirken, aber nicht ‚gemacht‘ aussehen. Die Nachfrage nach Brust-OPs steigt merklich, jedoch haben die Implantate jetzt weichere und natürlichere Formen. Patientinnen wünschen sich ein natürliches Brustgefühl“, so Dr. Rieder.
2. Trend: One-Stitch Facelift
„Die eigene Identität und die Ausstrahlung spielen vor allem in den Gesichtszügen eine große Rolle. Die Schönheitsindustrie hat sich zunehmend den Bedürfnissen der KundInnen angepasst. Der Trend der Behandlungsmethoden geht dabei klar in Richtung minimalinvasive Methoden. Die sofortige Gesellschaftsfähigkeit nach einem Eingriff erfreut sich dabei besonderer Beliebtheit. Mit dem Alter verliert das Gesicht an Spannkraft. Der Gesichtsausdruck kann sich von sympathisch und freundlich hin zu müde und traurig verändern. PatientInnen wünschen sich ihre ursprüngliche Face-Identity zurück. Das One-Stitch Facelift ist eine minimalinvasive Methode, bei der ich mit nur einem Stich einen Faden in das tiefe Gewebe der Wange lege, mit dem die Haut im Wangen- und Kinnbereich gestrafft wird. Die Patientinnen haben keine Ausfallszeiten und das Ergebnis ist authentisch und natürlich“, erläutert die plastische Chirurgin die minimalinvasive Behandlungsmethode.
3. Trend: Lidstraffungen
„Im operativen Bereich sind die Ober- und Unterlidstraffung immer gefragter, da die Augen dem Gesicht oftmals einen schweren Ausdruck verleihen können, der nicht mit der inneren Einstellung einer Person im Einklang steht. Wichtig ist, dass diese beiden Eingriffe von erfahrenen Chirurgen indiziert und durchgeführt werden. Plastische Chirurgen, die darauf spezialisiert sind, achten darauf, dass zum Beispiel bei der Oberlidstraffung nicht nur der Hautüberschuss beseitigt, sondern auch das darunterliegende Fettgewebe entnommen wird und der Augenlidmuskel, wenn notwendig, ebenfalls entsprechend gestrafft wird.“, rät die Schönheitschirurgin.
4. Trend: Non-invasive Behandlungen zur Prävention
„Die Hautalterung beginnt, ehe sie sichtbar wird. Hyaluronsäure-Präparate und andere non-invasive Treatments werden tendenziell von immer jüngeren PatientInnen gebucht. Sie wollen präventiv gegen Falten und schädigende Umwelteinflüsse wie Sonne oder Computer rechtzeitig vorgehen, um zu verhindern, dass sie im Alter stärkere Liftings oder andere, größere chirurgische Eingriffe vornehmen müssen.“, erklärt Dr. Rieder.
5. Trend: Medizinische Kosmetikbehandlungen
Dr. Daniela Rieder besucht regelmäßig Beauty-Kongresse auf der ganzen Welt, um internationale Trends nach Österreich zu holen. „Immer beliebter werden medizinische Kosmetikbehandlungen, die sowohl in der Vor- als auch in der Nachbehandlung von Schönheitseingriffen unterstützend wirken. Dabei kommen Peelingmethoden (Signature Facelift oder PRX) zum Einsatz. Diese Treatments haben kein Alterslimit. Ich führe sie bei jüngeren PatientInnen zur Prävention durch, um die Kollagensynthese anzuregen und die Zellererneuerung zu unterstützen. Ältere Patientinnen bekommen durch die Anwendung ein ebenmäßigeres, glatteres Hautbild. Dabei setze ich nicht nur auf herkömmliche Hyaluronsäure, sondern schleuse diese zusammen mit Aminosäuren, Mineralien und Vitaminen in die obersten Hautschichten ein. Dies erfolgt mittels spezieller Mesotherapietechnik, die sogenannte Nappage, oder mittels eines Pens. Abschließendes Highlight für 2020: Sauerstoffmasken“, verrät Dr. Rieder.
TIPP: „Ich empfehle meinen Patientinnen, die Haut nicht nur im Bereich Gesicht, sondern vor allem auch Hals und Dekolleté straff zu bekommen, und sie gesund und prall zu erhalten. Diese Körperregionen werden oft vernachlässigt und sind aber genau jene Stellen, die die Zeichen der Hautalterung am sichtbarsten widerspiegeln“, rät Dr. Rieder.
6. Trend: Schamlippenkorrektur
Mehr denn je geht es darum die eigene Lebensqualität in den Mittelpunkt zu stellen und dabei vor allem auch seine Leiden zu erkennen und zu bekämpfen. In den letzten Jahren hat man oft vom Trend zu Intimkorrekturen gesprochen. Diese Entwicklung wurde automatisch mit den Schlagworten „Designvagina“ und „Vaginallifting“ gleichgesetzt. Ich beobachte hingegen eine klare Tendenz dahingehend, dass Frauen in Österreich immer ehrlicher und offener mit Tabus umgehen. Keine meiner Patientinnen kam bisher wegen übertriebener, rein ästhetischer Motivationen zur Schamlippenkorrektur. Die Patientinnen sind im Schnitt zwischen 30 und 50 Jahre alt und wollen ihren Leidensweg beenden. Es erfordert viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl in diesem Bereich.
Website: www.danielarieder.at
Fotos (c) Tatjana Kreuzmayr, Dr. Daniela Rieder; Titelbild: von engin akyurt auf Pixabay