Antike Grabstätte nahe Irbid entdeckt
Bei Bauarbeiten zu einer lokalen Abwasseranlage wurde in der nordjordanischen Stadt Beit Ras ein etwa 2.000 Jahre altes Höhlengrab samt zwei Grabkammern entdeckt. In der grösseren der beiden Kammern steht ein aus Basaltstein gehauenes Grab, das mit zwei Löwenköpfen dekoriert ist und menschliche Gebeine enthält. Einzigartig an dieser Grabkammer sind die faszinierenden Ölfresken, die die Wände verzieren. Diese Fresken zeigen menschliche Figuren, Pferde, sowie mythologische Szenen. Die Fresken sind zum grössten Teil intakt und geben uns einen grossartigen Einblick in die Bestattungsriten der Vergangenheit. In der zweiten Grabkammer befinden sich zwei weitere Sarkopharge.
Die atemberaubenden Fresken zeigen Bilder von Weinreben, welche das soziale und landwirtschaftliche Leben während der klassischen Antike repräsentieren und der Hellenistischen bzw. Frühen Römischen Periode zugerechnet werden. Die Inschriften und einige Artifakte, die in diesem Grab gefunden wurden, werden zurzeit analysiert, um eine genauere Datierung des Grabes zu ermöglichen. Ihre Exzellenz, Frau Lina Annab, Jordaniens Ministerin für Tourismus und Antiquitäten, bestätigt nach ihrem Besuch an der Stätte, dass das Ministerium weitere Grabungen durchführen wird und auch dass dieser bedeutende Fundort für zukünftige Besichtigungen vorbereitet wird. Die Ministerin erklärte weiter, dass aufgrund der enormen archäologischen Bedeutung der Grabstätte, der Ort derzeit für Besucher nicht zugänglich ist.
Dr. Munther Jamhawi, Generaldirektor des Antiquitätendepartments, erklärt dass die heutige Stadt Beit Ras bereits eine der antiken hellenistisch/römischen Dekapolis Städte war und zur damaligen Zeit unter dem Namen ‘Capitolias’ bekannt war. Auch in arabischer Poesie wird sie als einzigartiger Ort erwähnt, mit einem Theater aus dem 2. Jahrhundert sowie einer byzantinische Kirche, deren Architektur später in Islamischer und Omayadischer Periode verwendet wurde.
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Foto (c) Jordan-Tourism-Board